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Original im Internet

Der Feind aller Menschen – das Böse: Überwinden Sie es!

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 6. April 2020


Manchmal kann ein Kunstwerk, eine Handlung in einem Buch oder eine Szene in einem Film eine wichtige und unvergessliche Lektion enthalten. Für mich war dies in der lebendigen Darstellung eines Mannes zu finden, der auf dem Pfad der bösen Absicht durch einen überwältigenden Liebesdienst gestoppt wurde.

Es geht um Mel Gibsons Film Die Passion Christi (2004). Christi Jesu Verräter Judas Iskariot war mit einer Gruppe Zivilisten und Offizieren zu Jesus gekommen, und sie nahmen Jesus gerade gewaltsam fest, um ihn hinzurichten. Jesu Jünger Petrus zog daraufhin sein Schwert und hieb Malchus, dem Knecht des Hohepriesters, das rechte Ohr ab. Doch Jesus befahl Petrus, sein Schwert in die Scheide zu stecken, und heilte Malchus’ Ohr. Das, was dann passierte, berührte mich besonders: Als Malchus sein Ohr abtastete, zeigte sein Gesicht ein ungeheures Staunen, und er schenkte denen, die ihn aufforderten, sich weiter mit ihnen an Jesus zu rächen, keine Beachtung.

Ich hatte den biblischen Bericht über diesen Vorfall im Lukasevangelium (siehe 22:47–51) und Johannesevangelium (siehe 18:3–12) schon viele Mal gelesen und wusste, dass diese Tat charakteristisch für Jesu Heilungsmission für die Menschheit war. Doch als ich ihn letztes Ostern erneut las, fiel mir ein, wie verändert Malchus’ Gesichtsausdruck im Film war, und ich erkannte etwas, das mir vorher nicht aufgefallen war: Mitten in dieser höchst schweren und schmerzhaften Zeit überwand Jesus das Böse, während Petrus sich dem Bösen unbewusst unterworfen hatte. Das will ich kurz näher erklären.

Jesus kam, um der Menschheit das Gute zu zeigen, das Gott ist. Er betrachtete das für die materiellen Sinne unsichtbare göttlich Gute als die allmächtige Realität der Existenz. Und er hielt sein Augenmerk auf dieses unsichtbare Gute gerichtet, um dessen Wirklichkeit zu beweisen. Petrus hingegen war so über die sichtbare Brutalität empört, die Jesus gegenüber zum Ausdruck gebracht wurde, dass er darauf reagierte, indem er Gewalt mit Gewalt – Böses mit Bösem – vergalt. Das ist leider eine sehr verbreitete menschliche Reaktion auf das Böse.

Für Jesus war ein Festhalten an der Wirklichkeit und Oberherrschaft Gottes, des Guten, und sein Vertrauen darauf das Mittel, das Böse als unwirklich und machtlos aufzudecken. Dabei bewies er, dass ein Glaube an die Wirklichkeit und Macht des Bösen – und ein Vergelten von Bösem mit Bösem – der stärkste Feind der Menschheit ist. Eine Reaktion auf das Böse als wirklich und machtvoll gehört nicht zu unserer Natur, denn in Wahrheit sind wir Gottes Bild und Gleichnis und spiegeln Gottes allmächtige Güte und Liebe wider.

Wenn wir ehrlich mit uns selbst sind, wissen wir jedoch, dass wir in unserer menschlichen Erfahrung häufig böse auf Böses reagieren. Wir gestatten uns beispielsweise Gefühle der Wut über etwas, das jemand sagt oder tut – und manchmal äußert sich diese Wut durch ein unfreundliches Wort oder eine lieblose Tat. Konflikte zwischen Einzelnen, Menschengruppen, Nationen und sogar Religionen kommen von Personen, die auf wahrgenommenes oder ausdrückliches Böses mit kritischen oder sogar Rachegedanken, ‑worten oder -taten reagieren. Es gibt sicherlich Fälle, in denen physische Kraft vonnöten ist, um uns oder andere vor Gewalt zu schützen, doch die Menschen schöpfen Hoffnung, wenn sie erleben, wie jemand voll Liebe, Anteilnahme und Fürsorge auf diejenigen reagiert, die gewalttätig gedacht oder gehandelt haben. Wenn dies geschieht, wird unsichtbares Gutes sichtbar; seine Macht, dem Bösen Einhalt zu gebieten, zeigt sich und wird fühlbar.

Das Gute, das Christus Jesus gleichbleibend fühlte und ausdrückte – die Güte Gottes, des unendlichen Geistes –, ist unsichtbar, bis es mental wahrgenommen und zum Ausdruck gebracht wurde. Jesu Mission für die Menschheit lag darin, uns zu zeigen, wie man unsichtbares und sichtbares Böses überwindet, indem man die Liebe Gottes, des Guten, umsetzt. Die Bibel berichtet in diesem Zusammenhang: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“ (Römer 12:21).

Jesus liebte unsere wahre Wesenheit als Gottes Ebenbild. Und er machte unsere gottgegebene Güte sichtbar für uns, indem er körperliche Heilungen vollbrachte und das Denken und den Charakter der Menschen umwandelte. Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin der Wissenschaft des Christus, enthält folgende hilfreiche Aussage: „Jesus half, den Menschen mit Gott zu versöhnen, indem er dem Menschen einen wahreren Begriff von Liebe, dem göttlichen Prinzip der Lehren Jesu, gab, und dieser wahrere Begriff von Liebe erlöst den Menschen von dem Gesetz der Materie, der Sünde und des Todes durch das Gesetz des Geistes – das Gesetz der göttlichen Liebe“ (S. 19).

Jesus besiegte sein Leben lang das Böse in jeder Form, also während seiner Mission, seiner Kreuzigung und bis hin zu seinem endgültigen Aufstieg über das materielle Verständnis vom Bösen als Wirklichkeit. Er tat dies, indem er seine göttliche Natur als der Christus zum Ausdruck brachte – indem er die Allmacht des Guten, der göttlichen Liebe, überall da erkannte, liebte und treu beachtete, wo das Böse sich als wirklich aufspielte. Sein Beispiel lehrt uns, dass wir das Böse jeglicher Form weder als wirklich und mächtig fürchten noch erwarten müssen.

Ja, das Böse scheint der wirkliche und mächtige Feind der Menschheit zu sein, doch es hat in Wirklichkeit ebenso wenig Macht über das Gute wie die Dunkelheit über das Licht. Gott, das Gute, ist wirklich und das Böse ist unwirklich. Wir fallen auf das Böse herein, wenn wir glauben, es sei Wirklichkeit; und wenn wir Böses mit Bösem vergelten, garantieren wir seinen Fortbestand.

Doch wir können lernen, das Böse zu überwinden. Der Christus, die Gegenwart und Macht der göttlichen Liebe, ist heute bei uns. Er offenbart dem menschlichen Bewusstsein die Erhabenheit des Guten, Gottes. Die materiellen Sinne nehmen diese Wirklichkeit nicht wahr, aber Gott hat uns die Fähigkeit verliehen, die unsichtbaren geistigen Qualitäten wahrzunehmen, die sie ausmachen, darunter Gnade, Gerechtigkeit, Integrität, Schönheit, Ordnung – all die Qualitäten, die die Gesundheit und Harmonie des wahren Seins aller Menschen ausdrücken. Wir können somit unsere gottgegebene Fähigkeit nutzen, die Herrschaft des Guten zu erkennen, daran festzuhalten und darauf zu vertrauen. Wenn wir Gottes Liebe auf diese Weise widerspiegeln, sind wir fähig, das Böse zu überwinden. Wir können es überwinden, indem wir den irrigen Glauben an und die Reaktion auf das Böse als wirklich und machtvoll in uns überwinden.

Barbara Vining
Chefredakteurin

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