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Original im Internet

Eigenständiges Denken

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 3. Februar 2020


„Die Zeit für Denker ist gekommen.“

Diese Worte wurden vor über 100 Jahren von der Gründerin dieser Zeitschrift Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. vii) geschrieben und verdeutlichen, dass die Christliche Wissenschaft kein religiöses Dogma ist, sondern das Denken erweckt und revolutioniert.

Häufig erhebt, erweckt oder revolutioniert jedoch Religionspraxis die Wahrnehmung von Gott nicht, sondern schafft Engstirnigkeit und Lähmung im Denken. Daher sollten wir uns fragen, wo wir Formen von Dogmen und eingefahrene Denkweisen akzeptieren – und wie wir wachsam sein können, dass wir keiner Sache gedankenlos folgen, und jegliche Tendenz dazu in unserem Herzen und Gemüt prüfen.

Die radikale Antwort der Christlichen Wissenschaft auf diese Fragen bezieht sich auf den Ursprung des Denkens. Die Wissenschaft identifiziert den direkten Ursprung von Ideen als das göttliche Bewusstsein, das göttliche Gemüt, und das ist das einzige Gemüt des Universums. Jeder von uns existiert als Idee dieses göttlichen Gemüts, dieses universalen göttlichen Bewusstseins.

Auch wenn es den Anschein hat, als gingen wir mit unserem ganz persönlichen Gemüt durchs Leben, das durch andere persönliche Gemüter inspiriert oder auch negativ beeinflusst wird, und auch wenn die Nachrichten jeden Tag von schlimmen Machenschaften aller möglicher böser Gemüter auf der Welt berichten, bleibt die Tatsache bestehen, dass es nur eine wahre Quelle des Denkens gibt, das göttliche Gemüt, das einzige Bewusstsein. Wie fangen wir an, das zu erkennen und wie wird es in unserem Leben erfahrbar?

Betrachten wir folgende klare Beobachtung der Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft: „Wenn die Sterblichen aus ihrem Traum von materieller Empfindung erwachen, werden dieser anbetungswürdige, allumfassende Gott und all die irdischen Hieroglyphen der Liebe verstanden werden; es wird erkannt werden, dass das unendliche Gemüt die Sterne entflammt, die Welten bewegt, allen Raum und alles Leben – nicht aber das Leben in der Materie – ausstrahlt. Dieses Gemüt, das das Weltall weise regiert und belebt, ist die Wahrheit – nicht materielles Gesetz. Dieses Gemüt, unendlich gerecht, barmherzig und weise, ist Liebe – aber nicht irrende Liebe“ (Mary Baker Eddy, Vermischte Schriften 1883–1896, S. 331–332).

Hören Sie aus diesen Worten, wie das fundamentale Konzept des eigenständigen Denkens sich in die Richtung der Führung und Regierung des einen göttlichen Gemüts bewegt? Der Schlüssel zu dieser Bewegung liegt darin, die essenzielle Einheit von Gott, dem göttlichen Gemüt, mit den Ideen des Gemüts – einem jeden von uns – zu verstehen.

Wir erleben diese Einheit mit Gott besonders dann, wenn wir zugeben, dass alles wahre Denken von Gott, der göttlichen Güte, ausgeht. Unsere Aufgabe liegt darin, zwischen Gedanken zu unterscheiden, die Gott unähnlich sind, und denen, die aus dem göttlichen Einfluss im Bewusstsein, dem göttlichen Gemüt, gewachsen sind. Das göttliche Gemüt ist unser einziges Gemüt; es bringt uns dazu, mit den Qualitäten des wahren Bewusstseins besser vertraut zu werden.

Die radikale Natur des eigenständigen Denkens ist in Christi Jesu Lehren verwurzelt. Seine revolutionären Ideen haben die verbreitete Denkweise seiner Zeit auf den Kopf gestellt und rütteln uns bis heute auf. Zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten und zu verstehen, dass jeder menschliche Bedarf gedeckt wird (siehe Matthäus 6:31–33), bedeutet, sich als Erstes an Gott zu wenden und dann festzustellen, wie dies eine um die andere unserer Erfahrungen völlig umkrempelt.

Wenn wir Jesu Lehren erforschen, stellen wir fest, dass die Aufforderung, nach Gott und Seinem Reich zu trachten, der Einladung an die Zuhörer folgte, ihr eigenes Gottesverständnis zu überdenken (siehe Matthäus 4:17). Er lehrte, dass jeder Mensch direkt zu Gott beten und mit Ihm kommunizieren kann, statt einfach nur das anzunehmen, was andere über Ihn sagen.

Die Anweisung, zuerst nach dem Himmelreich zu trachten, kam außerdem kurz nachdem Jesus uns das Gebet des Herrn gegeben hatte. Er zeigte uns, wie man betet, indem man Gott dafür dankt, dass Er alle unsere Bedürfnisse stillt, und betonte dann, dass wir Gott alle unsere Bedürfnisse anvertrauen können.

In dieser Weise zu beten ist somit eine aktive und individuelle Beziehung zu Gott. Es ist keine formalistische Wiederholung von Worten, die irgendwie etwas hervorruft, das über unsere Vorstellung hinausgeht, sondern man fühlt und erfährt die Gegenwart Gottes direkt bei sich. Das bewirkt Heilung und Umwandlung in unserem Leben und hilft uns zu erkennen, wie unsere Bedürfnisse gestillt werden können.

Das menschliche Gemüt neigt dazu, einen uns übergeordneten Experten, einen Guru oder eine Fachkraft zu finden, der bzw. die uns Weisheit und Hilfe vermitteln kann. Doch wie Christus Jesus zeigte, werden wir durch die direkte Verbindung zu Gott verändert. Studium, Gebet und die Unterstützung von anderen können uns helfen, Fortschritt im Denken zu machen, doch wenn wir Gottes Gegenwart direkt fühlen, erlangen wir Frieden und schließlich auch Heilung.

Larissa Snorek
Stellvertretende Chefredakteurin

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