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Original im Internet

Von Perfektionismus weg hin zu Gottes Vollkommenheit

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 29. Juni 2020


Als ich Anfang zwanzig war, hörte ich beeindruckt, dass japanische Firmen sich das Ziel setzten, selbst ihre erfolgreichsten Produkte täglich noch weiter zu verbessern. Ich las viel über diese Philosophie der Geschäftstätigkeit.

Und ich war erst recht begeistert, als ich mit der Christlichen Wissenschaft bekannt wurde, die uns zur selben Erwartung stetiger Verbesserungen im Leben führt. Die Christliche Wissenschaft offenbart und befähigt uns zu beweisen, dass ständiger Fortschritt mit einem Verständnis und der Akzeptanz der wahren Natur von Gott einhergeht, von dem die Bibel sagt, dass er vollkommen ist (siehe Matthäus 5:48). Ich habe diese geistige Wahrheit in wertvollen Momenten verstanden und dadurch schwierige Situationen am Arbeitsplatz und in der Kirche, finanzielle und Beziehungsprobleme sowie gesundheitliche Herausforderungen lösen können. Auf diese Weise wurde mir bewiesen, dass sich auf sehr praktische Weise Harmonie in unserem Leben zeigt, wenn das Denken von einem geistigen Bewusstsein von Gottes Vollkommenheit erhoben ist.

Jeder Augenblick dieses Bewusstseins ist ein wertvoller Schimmer von der echten und unveränderlichen Vollkommenheit des göttlichen Prinzips – einem auf der Bibel basierenden Synonym, das die Christliche Wissenschaft für Gott verwendet. Es leuchtet ein, dass alles, was dieses vollkommene Prinzip produziert, ebenfalls makellos ist. Dieselbe oben zitierte Bibelstelle, die uns mitteilt, dass Gott vollkommen ist, fordert uns auf: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist!“ (Schlachter 2000). Gottes Werke schließen die reine, geistige Natur eines jeden von uns als Gottes vollständige, geliebte Schöpfung ein.

Sich dieses geistigen Selbst bewusst zu werden, ist grundlegend für die heilende Praxis der Christlichen Wissenschaft. Mary Baker Eddy, die die Christliche Wissenschaft entdeckte, erklärt das so: „Die metaphysische oder göttliche Wissenschaft offenbart das Prinzip und das Verfahren der Vollkommenheit – sie offenbart, wie man ein Gemüt erlangt, das in Harmonie mit Gott steht, das mit allem, was recht ist, übereinstimmt und sich allem, was unrecht ist, widersetzt, sowie einen Körper, der von diesem Gemüt beherrscht wird“ (Christliches Heilen, S. 14).

In unserem Streben nach Gesundheit und Harmonie können wir also beten, um Qualitäten und Gedanken zu identifizieren und in unser Herz einzulassen, die „mit allem, was recht ist, [übereinstimmen] und sich allem, was unrecht ist, [widersetzen]“, und jene zu identifizieren und aufzugeben, bei denen dies nicht der Fall ist. In diesem Gebet bewegt geistige Inspiration unsere Gedanken von einem materiellen Selbstverständnis zur Erkenntnis des wahren und vollkommenen Selbst, das Gott kennt. Dieses geistige Wachstum ist die Verbesserung, die wir am meisten brauchen und ständig haben können.

Doch was ist, wenn wir stattdessen von menschlicher Unvollkommenheit ausgehen und versuchen, sie mit Willenskraft zu verbessern? Das ist eine undankbare Aufgabe. Oberflächlich gesehen kann sich der Wunsch, menschliche Perfektion zu bewirken (die es nicht gibt), so anfühlen wie das Wahrnehmen göttlicher Vollkommenheit (die ewiglich existiert). Doch da menschliche Perfektion nicht existiert, führt deren Verfolgung zu ständigen Enttäuschungen, und menschlicher Perfektionismus tritt die Eigenschaften mit Füßen, die mit allem, was richtig ist, übereinstimmen – Geduld, Vergebung, Großzügigkeit und Freude – und unsere wahre Vollkommenheit als Kinder Gottes ausdrücken.

Eine Frau, die diese Neigung an sich bemerkte, berichtete einmal berührend, wie sie sie überwand. Am Abend vor Thanksgiving hatte sie alles für eine perfekte Familienfeier vorbereitet und war mit der Gewissheit zu Bett gegangen, dass alles wie am Schnürchen verlaufen würde. Doch am nächsten Morgen hatte sie einen Unfall, der sie ans Bett fesselte, also bereitete die Familie das Essen zu, das sie so sorgfältig geplant hatte.

Sie war allein oben und hörte, wie ihr Mann und die Kinder fröhlich beim Kochen lachten. In einem Augenblick ehrlicher Selbsterkenntnis verstand sie, dass die nicht ganz perfekten Bemühungen der Familie ohne den stressigen Perfektionsanspruch der Mutter Zeit für Fröhlichkeit ließen. Sie begriff, dass Gottes Vollkommenheit sich in der Freude, die sie hörte, besser ausdrückte als in einem perfekt zubereiteten Mahl.

Dieses Umdenken war ein Augenblick geistigen Erwachens, und damit verbesserte sich ihr körperlicher Zustand so weit, dass sie aufstehen und sich der Fröhlichkeit anschließen konnte. Kurz darauf waren die Schmerzen vollständig geheilt, und ihr Streben nach menschlichem Perfektionismus legte sich.

Der Kontrast zwischen Perfektionismus und der Demonstration von Gottes Vollkommenheit zeigt nicht zwei Arten von Menschen, sondern zwei Denkweisen. Der Glaube, dass wir unser menschliches Leben perfekt machen müssen, um glücklich zu sein und unseren Wert zu beweisen, ist in einer sterblichen Mentalität verwurzelt, die alles materiell misst. Wenn man bedenkt, dass wahre Gedanken geistige Ideen sind, die vom göttlichen Prinzip ausgehen, dann ist diese sterbliche Mentalität völlig falsch, und das Gegenmittel ist der Christus, das göttliche Bewusstsein, das sich so klar in Jesu Spiritualität zeigte. Jesus bewies beständig die praktische Anwendbarkeit einer Sichtweise über den Augenschein anderer als problembehaftete Sterbliche, damit er sie als Gottes vollkommene Schöpfung erkennen konnte. Dadurch wurde materielles Denken berichtigt und überwunden und mentale und körperliche Erneuerung bewirkt.

Solche Heilungen hätten nicht stattgefunden, wenn Jesus die materielle Prämisse akzeptiert hätte, dass menschliche Unvollkommenheit eine Wirklichkeit war, die er vervollkommnen musste. Wir können von dieser Prämisse ebenfalls nicht ausgehen, wie Mrs. Eddy in ihrem Hauptwerk über die Christliche Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, schreibt: „Wenn wir unsere Schlussfolgerungen über den Menschen von der Unvollkommenheit anstatt von der Vollkommenheit ableiten, können wir ebenso wenig zur wahren Vorstellung oder zum wahren Verständnis vom Menschen gelangen und uns diesem nachbilden, wie der Bildhauer seine Umrisse nach einem unvollkommenen Modell vervollkommnen [kann] ...“ (S. 259–260).

Christliches Heilen schaut über die materiellen Umstände – die Gott nicht kennt und nicht kennen kann – hinaus auf die Vollkommenheit, die im „unendlichen Unsichtbaren“ ewiglich existiert, wie Mrs. Eddy Gott in Die Einheit des Guten bezeichnet. Sie bezieht sich auf die beeindruckenden körperlichen Heilungen anderer, die folgten, wenn sie „am klarsten erkannte und am tiefsten empfand, dass der Unendliche keine Krankheit kennt“, und schließt damit, dass das Anerkennen der Vollkommenheit des unendlichen Unsichtbaren eine Macht verleiht, „wie nichts anderes es zu tun vermag“ (S. 7).

Wir können lernen, diese Macht in unserem Alltag zu demonstrieren und stetige Verbesserung zu erleben, wenn wir damit anfangen, unsere geistige Vollkommenheit als Gottes Ausdruck zu erkennen, und unser Leben zunehmend diese göttliche Tatsache beweisen lassen.

Tony Lobl
Stellvertretender Chefredakteur

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