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Weihnachten – Verheißung und Erfüllung

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 24. Dezember 2020


Freude, Familie, Geschenke, die Verbindung mit Freunden, stille Andacht, religiöse Erneuerung – dies sind einige der Gedanken und Gefühle, die für die christliche Welt mit der Vorweihnachtszeit einhergehen. Auch in Teilen der nicht-christlichen Welt ruft Weihnachten solche Bilder hervor. Weihnachten gedenkt des bedeutendsten Ereignisses in der Geschichte und für alle Bewohner der Welt – die Geburt von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.

Heute durchforsten wir den Himmel, um herauszufinden, ob es noch andere Lebewesen im Universum gibt. Wir suchen nach dem Ursprung des Lebens und senden Sonden aus, um Planeten zu erforschen und zu erfahren, wie sie geformt wurden und woraus sie bestehen. Doch das mehr als zweitausend Jahre zurückliegende Ereignis, das wir als Weihnachten feiern, sondiert dieselben Fragen. Es stellt materielle Konzepte und Folgerungen auf den Kopf und löst die ganze Theorie einer gefestigten Materie auf. Und warum? Weil Jesus von einer Jungfrau geboren wurde.

Dieses einzigartige Ereignis, das Jahrhunderte zuvor prophezeit worden war, revidiert alle Theorien von Ursache und Generierung. Es überbringt die ewige Weihnachtsbotschaft, dass Männer und Frauen einen geistigen Ursprung haben, dass ihre wahre Herkunft nichts mit einem Ei oder Samen zu tun hat, dass ihre menschliche Entwicklung Begrenzungen des Fleisches überwinden kann und die Menschen die versklavenden Fesseln der Sünde, Krankheit und selbst des Todes ablegen können.

Wir wissen nicht viel über Jesu Leben, bevor er öffentlich auftrat und die Dinge vollbrachte, die auf seine Erfüllung der Prophezeiung hindeuteten. Er heilte alle Arten von Krankheit, stillte Stürme, speiste Menschenmengen, befreite Menschen aus versklavenden sündigen Angewohnheiten und erweckte die Sterbenden und die Toten. Und das veranlasste viele Menschen dazu, ihm zuzuhören und die neue Doktrin zu befolgen, die er lehrte. Einmal redete er mit einer Frau, die Wasser vom Brunnen holen wollte, und offenbarte ihr seine besondere Aufgabe. Sie sagte hinterher zu anderen: „Ob dieser nicht der Christus ist?“ (Johannes 4:29). Und sein Jünger Petrus sagte in einem Augenblick geistiger Klarheit: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ (Matthäus 16:16).

Doch die meisten Menschen richteten sich gegen Jesus, lehnten ihn ab und ignorierten ihn. Wie lässt sich ihre Weigerung anzuerkennen, dass er der verheißene Messias war, angesichts solch überwältigender Beweise erklären? Das lässt sich nur durch den extremen Hass auf die Wahrheit erklären, der versuchte, das Kind Jesus zu töten, und sich ihm auf jedem Schritt seiner heilenden Mission in den Weg stellte. Dieser Hass intensivierte sich so, dass Jesus verraten, lügnerisch angeklagt, ungerecht verurteilt und brutal hingerichtet wurde. Letzteres sollte die abschließende Leugnung der Weihnachtsbotschaft universaler Freiheit und Erlösung sein.

Die Botschaft der Weihnacht entfaltet sich jedoch unaufhörlich, denn sie wird durch Jesu Auferstehung weiter erleuchtet und durch seine Himmelfahrt erfüllt. Ja, Weihnachten und Ostern sind als eine herrliche Verheißung und deren Erfüllung unlösbar miteinander verbunden. Die universale Botschaft von Weihnachten (die vorgeburtliche Unschuld von Männern und Frauen und der ganzen Schöpfung), die Botschaft der Auferstehung (die Fortdauer ihres Fortschritts beim ewigen Ausdruck von Leben) und die Botschaft der Himmelfahrt (der ewigen Einheit von Gott und Seiner Schöpfung) bilden zusammen einen symphonischen Einklang. Dieser Gleichklang kann nicht aufgespalten und dann getrennt werden und ist ohne alle seine Bestandteile auch nicht wirklich zu verstehen. Jesu Jünger vollbrachten einige Heilungen, während sie mit ihm zusammen waren. Doch sie erlangten die Vollständigkeit ihrer Mission erst nach seiner Himmelfahrt, als sie den Heiligen Geist erlangten (den Mary Baker Eddy als göttliche Wissenschaft definiert) und verstanden, dass das göttliche Prinzip und nicht die menschliche Persönlichkeit die mächtigen Werke des Erlösers vollbrachte.

Jesus erklärte diesen schönen symphonischen Einklang selbst, als er einst sagte: „Bevor Abraham war, bin ich“ (Johannes 8:58). Da Jesus ca. 18 Jahrhunderte nach Abraham (dem Vater des israelischen Volkes) lebte, zeigte er damit, dass seine wahre Natur als zeitloser Ausdruck des Lichts und der Herrlichkeit Gottes ohne Anfang ist. Und an anderer Stelle sagte er: „Seht, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt“ (Matthäus 28:20). Hier zeigte er, dass seine wahre Natur kein Ende hat. Diese zeitlose Natur ist der Christus, die Gegenwart und Macht Gottes. Die Herrlichkeit und Manifestation Gottes begegnet, tröstet und heilt uns auf unserem täglichen Weg Richtung Geist. Der Christus hat schon immer existiert, auch wenn er nicht immer verstanden wurde. Er bestand vor Jesus. Doch er war der vollständige geistige Vertreter des Christus und erfüllte die Prophezeiung der Bibel (siehe Lukas 4:16–19). Jesus sagte: „Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; jetzt verlasse ich die Welt und gehe zum Vater“ (Johannes 16:28). Das ist die vollständige Weihnachtsbotschaft des Lebens als Geist – ohne Anfang und ohne Ende.

Diese Botschaft ist sehr individuell. Wir hören den Ruf der Weihnacht, der uns mitteilt, dass jeder von uns vom Vater hervorgebracht wurde, dass Fleisch und Blut (DNA, Vererbung, Umfeld, Kultur, Bildung, körperliche Beschaffenheit) uns nicht formen, begrenzen oder gar helfen können. Weihnachten teilt uns mit, dass die Schöpfung des all-intelligenten göttlichen Gemüts so rein und frei ist wie ihr Ursprung, denn das allgegenwärtige göttliche Gemüt kennt sich und seine eigene Allheit genau. Das Ergebnis dieser Kenntnis sind die Söhne und Töchter Gottes. Das Bild und Gleichnis der göttlichen Liebe partizipiert an der Natur der Liebe und ist gut und frei. Die Christliche Wissenschaft vermittelt uns die Weihnachtsbotschaft und erklärt uns, dass ein Verständnis der eigenen wahren geistigen Quelle Freiheit von den Begrenzungen des Fleisches mit sich bringt.

Wir müssen das Konzept von uns als an eine materielle Quelle gebunden hinter uns lassen. In dem Maße, wie wir verstehen, dass unser wahres Sein durch die göttliche Gesetzgebung immer mit unserer schöpferischen Quelle, dem göttlichen Gemüt, verbunden ist, wird unsere Individualität als Söhne und Töchter Gottes offenbar. Dann fangen wir an, negative Charaktereigenschaften und Neigungen abzulegen. Und Sünde lässt uns in derselben Weise los, denn auch sie wird als etwas von unserem wahren Sein Getrenntes erkannt. Der Apostel Paulus sagte: „Wenn jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, sieh, es ist alles neu geworden!“ (2. Korinther 5:17).

Mary Baker Eddy erklärt dies in knappen Worten in ihrem Buch Vermischte Schriften 1883–1896: „Die Sterblichen werden in dem Verhältnis ihr Bewusstsein von Sterblichkeit – Siechtum, Krankheit, Sünde und Tod – verlieren, wie sie das Bewusstsein von der geistigen Präexistenz des Menschen als Gottes Kind gewinnen, als Sprössling des Guten und nicht des Gegenteils Gottes – des Bösen oder eines gefallenen Menschen“ (S. 181).

Vor Jahren war ich als Seelsorger in der Armee der Vereinigten Staaten tätig. Ein hoher Offizier bat mich, zu ihm und seiner Frau nach Hause zu kommen. Als ich ankam, brachten sie mich ins Zimmer ihrer Zwillingssöhne, die damals etwas über ein Jahr alt waren. Einer konnte bereits laufen, der andere nicht. Er war zusammengekrümmt. Sein Rücken war gebogen und er konnte den Kopf nicht über die Schultern heben. Dieses Kind hatte eine schwere Geburt gehabt, und der Familie war gesagt worden, dass die Instrumente, die während der Geburt verwendet worden waren, das Problem hervorgerufen hatten. Die Armeeärzte hatten erklärt, dass der Junge voraussichtlich nie laufen, sondern sein Leben lang vornübergebeugt sein würde. Nun fragten mich die Eltern, ob ich für das Kind beten würde, und ich sagte sehr gern zu.

Mir wurde klar, dass ich mein Denken über das falsche Konzept des Kindes als biologischem Sterblichem in einer Zwangsjacke körperlicher Behinderung erheben musste. Ich betete darum, die Präexistenz, d. h. die ewige Koinzidenz des Kindes mit seinem Vater-Mutter-Gott, seiner wahren Quelle, wirklich zu verstehen. Diese vollkommene Präexistenz war die Weihnachtsbotschaft, die Jesus in den abschließenden Stunden seiner Mission betete, als er sich auf sein eigenes Selbst bezog: „Nun verherrliche du mich, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war“ (Johannes 17:5). Diese Herrlichkeit zeigte die strahlende Wirklichkeit unseres wahren Seins als nie in der Materie enthalten. Als ich klarer verstand, dass dieser Junge kein Nachkomme des Fleisches war, sondern des Geistes, wusste ich, dass er nie bei materiellen Gesetzen eines Unfalls in der Zange gewesen war. Nicht Muskeln und Nerven hielten ihn aufrecht, sondern das göttliche Gemüt, das seinen eigenen Ausdruck aufrechterhält.

Mit der Weihnachtsbotschaft der geistigen Schöpfung ging erneut die nach außen gerichtete Wirkung der Botschaft „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ (Lukas 2:14) einher – in diesem Fall Heilung. Innerhalb von zwei Wochen war der Junge gesund. Sein Rücken war gerade, der Kopf aufrecht, und er lernte zu laufen. Als ich ihn zuletzt sah, war er 1,93 m groß und neigte den Kopf nur, um durch die Tür zu gehen!

Die Weihnachtsbotschaft der Freude und Verheißung wendet sich an jeden von uns in dieser schweren Zeit, in der Leiden so vorherrschend erscheint, wo Opfer von Orkanen, Fluten, Erdbeben, Kriegen überall vorkommen und wo Millionen von Menschen von Pandemien bedroht sind. Wir dürfen die Gaben der drei Weisen (Gold, Weihrauch und Myrrhe) nicht vernachlässigen, die heute in Gebete übersetzt werden können, die jeden Menschen als Gottes Nachkommen erkennen – durch Geist genährt, sicher in der Fürsorge der Liebe und in der Wärme der Seele geborgen.

Vorübergehendes Leid angesichts dessen, was uns wie eine Gott entgegengesetzte Macht erscheint – und sich durch die Kreuzigung ausdrückt –, fordert Mut und geistige Kraft. Welche Last des Fleisches können wir gegen die Gaben von Leben, Wahrheit und Liebe eintauschen? Können wir unsere präexistente Reinheit erkennen und so gut wie möglich im Leben ausdrücken, selbst in schwierigen Zeiten?

Das Kreuz ist das Sinnbild der Christenheit. Es stellt Opfer, Liebe und Selbstverleugnung dar. Und das Kreuz bringt eine Siegeskrone mit sich. Ein Auszug aus einem Gedicht von Mrs. Eddy lautet: „Ich küss’ das Kreuz, erwach’ und schau’ / die lichtre Welt“ (Vermischte Schriften, S. 397). Ich habe festgestellt, dass das Kreuz zu einer wahren Krone des Sieges und der geistigen Autorität wird, wenn ich das Kreuz demütig „küsse“ – gegen die Attraktionen und Prätentionen der Materie ankämpfe und mich bemühe, Eigenschaften, die sich nicht auf Gott beziehen, abzulegen.

In diesem einen symphonischen Zusammenklang, den Jesu Leben demonstrierte, stimmt die bleibende Einheit des Menschen mit Gott mit seinem präexistenten Sein überein. Er hat keinen Anfang und kein Ende. Er ist, weil Gott ist! Jesus sagte: „Darum sollt ihr vollkommen sein, so wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“ (Matthäus 5:48). Vollkommener Gott, vollkommener Mensch. Vollkommene Ursache, vollkommene Wirkung. Jetzt und immerdar. Das ist die Botschaft von Weihnachten, ihre Verheißung und Erfüllung.

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