Sokrates war augenscheinlich der Meinung, dass Geduld in Zeiten ehelicher Spannungen wahre Weisheit war, und er hatte die Gelegenheit, seine Lehre anzuwenden. Seine Frau – Xanthippe – war kein einfacher Mensch. Mary Baker Eddy schreibt im Kapitel „Ehe“ in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, dass Sokrates „seine Xanthippe zum Lehrbeispiel für seine Philosophie“ gemacht hat (S. 66).
Es wäre ganz natürlich anzunehmen, dass jeder, dem es wirklich ernst mit einem wahren Nutzen für die Menschheit ist, bereit sein muss, eine angemessene Anzahl an Xanthippe-Erfahrungen durchzumachen – „als Lehrbeispiel für seine Philosophie“ sozusagen. Talente, Ideen, eine ehrliche Bestrebung – Aufgaben aller Art – erfordern Gelegenheiten und Tests zur Stärkung und Läuterung.
Das trifft auf jeden Fall auf die größte Verpflichtung der Nachfolger Christi Jesu zu – die Verpflichtung christlicher Liebe, der Liebe, die Paulus als „die Erfüllung des Gesetzes“ (Römer 13:10) bezeichnet, die niemals aufhört (siehe 1. Korinther 13:8). Es wäre schwierig, sich einer als unerschöpflich definierten Sache nur halbherzig zu verschreiben – einer Liebe, die absolut unveränderlich ist, die Auswirkung von Gott, dem göttlichen Prinzip. Christliche Liebe ist der höchste menschliche Ausdruck des göttlichen Prinzips, Liebe. Durch sie drückt der jeweilige Mensch den Christus aus, das unverrückbare und doch sanfte Licht des Lebens, Gottes, des absoluten Guten.
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