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Original im Internet

Den gemeinsamen Feind besiegen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 26. April 2021


Als Jahre des Fraktionsdenkens in den Vereinigten Staaten unlängst zu der Besetzung des Kapitols in Washington, DC, führten, musste ich an folgende vertraute Worte denken:

O möchte, was uns trennet,
aus unsrem Herzen fliehn,
wie dunkle Schatten weichen
dem ersten Morgenglühn.
O möchte, was uns einet,
in holder Lieb gedeihn,
und unser aller Leben
wird reich gesegnet sein.

(Jane Borthwick, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Übers. ©CSBD)

Das sind schöne Worte. Doch stellen sie angesichts solch einer Aggression nicht ein hoffnungslos naives Wunschdenken dar?

Es gibt in allen Nationen der Welt ernsthafte Differenzen, was wichtige politische Fragen angeht. Und ja, in vielen Fällen ist die Intoleranz gegenüber Andersdenkenden extrem. Doch naiv ist das Gegenteil von dem, was diese Worte in mir wachriefen. Die poetische Weise, auf die sie verdeutlichen, wie einfach Sonnenlicht Schatten vertreibt, vermittelte mir ein stärkendes Verständnis, dass Unfrieden angesichts unserer wahren Natur als Kinder des einen göttlichen Gemüts, Gottes, letztendlich vergänglich ist.

Wenn wir begreifen, dass dies die Natur unserer Wirklichkeit ist – geistig und unter Gottes Regierung vereint –, tragen unsere Gedanken zu einem aufgehenden geistigen Licht bei, das die Dunkelheit – das materielle Denken, das zu unüberbrückbarer Teilung führt und das Wohl unserer Nationen untergräbt – zunehmend ausschließt.

Der Christus, das selbstoffenbarende Licht von Gottes Liebe, das so klar im Denken und Handeln Jesu sichtbar war, vertreibt derlei mentale Dunkelheit. Christus Jesus war sich Gottes Liebe vollständig bewusst und brachte sie konstant zum Ausdruck, und das führte zu überzeugenden Heilungen. Diese Christlichkeit ist für uns alle natürlich. Sie handelt auf der Grundlage unserer Einheit als die geistigen Nachkommen des Gemüts. Im Gegenzug dazu personifiziert ungeistiges – egozentrisches, furchtsames, unehrliches – Denken die Gedanken und wendet uns von dem einen Gemüt ab, indem es unsere gute geistige Zugehörigkeit zur selben Familie vor uns verschleiert.

Ein solches ungeistiges Denken entstammt einer Quelle, die nicht das göttliche Gemüt ist. Dieser verborgene Einfluss, der vorgibt, uns zu trennen, und uns davon abhält, eine natürliche Zuneigung zueinander zu empfinden, ist nicht auf bestimmte Menschen zurückzuführen, auch wenn es so aussehen mag. Er beruht auf Gedanken aus der materiellen Mentalität, die die Christliche Wissenschaft sterbliches Gemüt nennt und die nichts mit dem Gemüt von Menschen zu tun haben. Diese unpersönlichen Gedanken wollen uns verleiten, unserer wahren Natur zuwiderzuhandeln, denn sie kommen nicht vom göttlichen Gemüt.

Wenn wir erkennen, dass dieser Einfluss einer Gott entgegengestellten Mentalität behauptet, uns zu entzweien, können wir uns an die Wissenschaft des Seins halten, die die Falschheit dieses schädlichen mentalen Einflusses offenbart. In der Christlichen Wissenschaft wird Gemüt als unendlich und somit das einzige Gemüt verstanden. Es gibt in einem einzelnen Gemüt keine Grundlage für Entzweiung, daher gibt es wahrhaftig keine Entzweiung. Wenn wir dies verstehen, kommt die Wahrheit unserer untrennbaren Einheit mit Gott und miteinander ans Licht.

Wir müssen dies wissen und beweisen, indem wir geistig erfassen, dass Entzweiung keine Grundlage, keine Substanz, hat, die über unsere Einwilligung hinausgeht, ihre angebliche Existenz anzuerkennen, und wir müssen diese Einwilligung verweigern.

Mary Baker Eddy schrieb in den Anfängen der Bewegung der Christlichen Wissenschaft einen Brief, in dem sie sich besorgt über die wachsende Fraktionsbildung unter ihren Nachfolgern äußerte und das Wesen dieser Entzweiung identifizierte. Sie verwies auf Jesu Gleichnis vom Unkraut und Weizen, in dem das Unkraut inmitten des ausgesäten Weizens aufspringt. Sie schrieb über diese Personen: „Warum können sie, wenn dieses Unkraut zwischen dem Weizen aufspringt, nicht lernen, mit der Bibel zu sagen: ‚Das hat ein Feind getan.‘ Wenn sie nur die Ursache kennten und nicht schlössen, dass es aus legitimer Quelle kommt, dann würden sie diesen Irrtum meistern“ (Mary Baker Eddy an Caroline W. Frame, 1. Mai 1888, L12804, Die Mary Baker Eddy Bibliothek, ©The Mary Baker Eddy Collection).

Das trifft ebenso auch auf jede unserer Nationen zu. Das Gegenmittel, mit dem wir den Irrtum der Gespaltenheit besiegen, ist das Verständnis, dass die einzig legitime Quelle der Gedanken eines jeden unser gemeinsamer Schöpfer ist. Welcher Morast einer materiellen Gesinnung in uns und anderen auch echt zu sein scheint: wir spiegeln als Gottes Ebenbild wahrlich die christliche Erkenntnis wider, die Behauptungen unseres gemeinsamen Feindes zu identifizieren und zurückzuweisen. Ja, wir haben die natürliche Fähigkeit zu erkennen, dass kein solcher Feind existiert, um andere zu beeinflussen. In der Unendlichkeit des göttlichen Gemüts gibt es kein sterbliches Gemüt. Wenn die Herrlichkeit der liebevollen Selbstbehauptung des Gemüts dies durch den Christus ans Licht bringt, folgt eine Ernte in Form von Heilung.

Und wenn wir die Allheit des Gemüts und die Nichtsheit der fleischlichen Gesinnung immer besser verstehen, wird „alles, was uns einet, in holder Lieb gedeihn“, und „unser aller Leben wird reich gesegnet sein“.

Tony Lobl
Stellvertretender Chefredakteur

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