Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Der Algorithmus des Geistes

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 13. September 2021


Kalkulationen! Von dem Moment, wenn wir morgens aufwachen, bis wir uns abends wieder hinlegen, nehmen wir entweder selbst Kalkulationen vor oder akzeptieren die anderer für uns. Bei unseren eigenen Kalkulationen kann es um Zeiteinteilung, finanzielle Verpflichtungen oder Beziehungsangelegenheiten gehen. Computerkalkulationen auf der Grundlage von Algorithmen können uns zu einem Kauf animieren oder den Versuch unternehmen, uns bei wichtigeren Entscheidungen zu beeinflussen. Egal wie gut alle diese Kalkulationen ablaufen, sie gründen sich im Allgemeinen auf eine endliche, dreidimensionale materielle Grundlage und sind deshalb mit Begrenzungen verbunden und manchmal sogar überwältigend.

Doch was wäre, wenn das Konzept des Kalkulierens dessen, was wir wissen oder tun müssen, aus einem endlichen, materiellen Umfeld heraus in die unendlichen Möglichkeiten des Geistes, Gottes, gehoben werden? Hier kommt der Algorithmus des Geistes zum Tragen. Eine Definition von Algorithmus ist: „Ein Prozess oder eine Sammlung von in Kalkulationen oder anderen problemlösenden Vorgängen zu befolgenden Regeln.“ Dazu fällt mir ein Satz aus den Schriften von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, ein, der eine kurze und vollständige Anleitung für die Problemlösung enthält: „Gottes Gesetz ist in drei Worten enthalten: ‚Ich bin Alles‘; und dieses vollkommene Gesetz ist stets gegenwärtig, um jeden Anspruch eines anderen Gesetzes zurückzuweisen“ (Nein und Ja, S. 30). Brilliant!

„Ich bin Alles“ etabliert Gott, das Gute, als das Prinzip und die Grundlage, auf der alles andere aufbauen muss. Dies ist ein göttliches Gesetz, das die gesamte Schöpfung in der Vollkommenheit und Güte von Gottes Natur einschließt – und alles ausschließt, was Gott unähnlich ist.

Dieses Gesetz von Gottes Allheit ist der Kern dessen, was Gott Mose offenbart hat, als Er ihm auftrug, die Kinder Israel aus Ägypten zu führen. Gemessen an der materiellen und somit begrenzten Herangehensweise an Problemlösungen, die Mose zur Kalkulation seiner Erfolgsaussichten hätte verwenden können, sah seine Mission schlecht aus. Doch Gott setzte Moses Einwänden und Ängsten mit den Worten „Ich bin, der ich bin“ ein Ende (2. Mose 3:14). Und wir wissen von dem Bericht im 2. Buch Mose, dass jeder Bedarf an Nahrung, Wasser und Schutz für die Menschen unter Moses Obhut gedeckt wurde, als er sich vertrauensvoll auf die allgegenwärtige Allmacht des „Ich bin“ stützte. Der Exodus liefert eine biblische Fallstudie dafür, wie der eine unendliche Alles-in-allem begrenzte, materielle Kalkulationen außer Kraft setzt und ersetzt und somit die Begrenztheit selbst löst. 

Der Algorithmus des Geistes, das Gesetz von Gottes Allheit, ist somit äußerst praktisch. Er durchbricht die sterblichen Variablen des Zufalls, der Umstände und der Ansprüche und ruft Harmonie, Gesundheit und Freiheit als die natürlichen und unweigerlichen Ergebnisse des unendlichen Guten hervor. Alles ist Gott und Gottes unendlicher Ausdruck, der uns alle einschließt, also müssen alle gottähnlich und gut sein. In dem Maße, wie wir diese geistigen Grundlagen akzeptieren und alles ablehnen, was ihnen unähnlich ist, erkennen wir die unaufhörliche Entfaltung des Guten in unserem Leben mehr und mehr und sind sicher, dass die einzige Quelle, die Gottes Ausdruck braucht, Gott ist.

Das haben mein Mann und ich unlängst erlebt, als wir ein Mietobjekt in einer weit entfernten Stadt verkaufen wollten. Während des COVID-Lockdowns hatte es leer gestanden und schlimme Schäden erlitten. Wir fuhren dorthin, damit mein Mann die nötigen Arbeiten beaufsichtigen konnte, während ich im Hotel in der Nähe an einem sehr wichtigen Schreibprojekt arbeitete.

Ich hatte meine eigenen Erwartungen und Kalkulationen, wie das alles vonstattengehen sollte. Doch als Tage mit immer neuen Verzögerungen bei den Renovierungsarbeiten vergingen, fing ich an zu beten, um meine sorgfältigen Kalkulationen darüber aufzugeben, wie, wann und mit welchem finanziellen Verlust sich alles vollziehen würde; ich war bereit, „die Ärmel hochzukrempeln“ und an dem Hausprojekt mitzuarbeiten. Und ich fing an zu erkennen, dass dieses schöne Haus ein Ausdruck von Gottes Allheit ist – von Heim, Himmel und Harmonie. Ich hörte auf, es als Last zu betrachten, und sah es stattdessen als Segen für alle Beteiligten. Ich gab meine materiellen Sichtweisen und Kalkulationen hinsichtlich des Projekts zugunsten der Führung Gottes auf, der das eine vollkommene Gemüt und unendliche Liebe ist.

An einem Punkt wurde mir bewusst, dass ein menschlicher Algorithmus – und nicht das vom göttlichen Gemüt ausgehende und von göttlicher Liebe motivierte inspirierte Denken – vorhersagte, wie lange der Verkauf dauern würde. Ich wollte wachsam sein, mir unseren Weg nicht von den Wahrscheinlichkeitsrechnungen eines Computers vorhersagen zu lassen.

Als ich mit einer stetigen Versicherung von Gottes Allheit und unversiegbaren Aufmerksamkeit auf jede Einzelheit betete, wurde das stark beschädigte Gebäude in weniger als einem Monat renoviert und über dem finanziellen Wert verkauft. Alle Beteiligten wurden gesegnet. Wir staunten, wie sehr die Veränderungen und der Verkauf die menschlichen Kalkulationen übertroffen hatten. Auch die Umgebung profitierte von dem verschönerten und nutzbaren Grundstück. Und da das Gesetz des Alles-in-allem des Geistes natürlich und unweigerlich alle segnet, war auch mein Schreibprojekt pünktlich fertig.

Begrenzende, einschüchternde materielle Kalkulationen und ihre Aussichten können durch wundervolle Ergebnisse ersetzt werden, wenn „das Denken die göttliche unendliche Berechnung akzeptiert“ (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 520).

Wie beruhigend ist es doch, dass wir uns alle auf den Algorithmus des Geistes verlassen, uns diesem fügen, ihn demonstrieren und seine universale Anwendung erkennen können. „Die göttliche unendliche Berechnung“ offenbart am Ende alles und jeden in der Geborgenheit von „Ich bin Alles“.

Susan Booth Mack Snipes
auf Einladung der Redaktion

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Weitere Artikel im Web

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.