Vorm Fenster rieselte Schnee. Es war der erste Weihnachtstag. Opa hatte gerade Feuer im Kamin gemacht. Wir hatten die Geschenke ausgepackt und nun mein Lieblingsgericht gegessen: Pizza-Happen! Klingt gemütlich, nicht?
Allerdings fühlte ich mich nicht warm und behaglich. Es war zu vereist, um rauszugehen, und die ganze Familie war im selben Zimmer versammelt. Meine Schwester ging mir auf die Nerven und ich hatte die Nase voll von den endlosen Sportgeschichten meines Vaters und meines Onkels. Was war passiert? Ein paar Minuten vorher war noch alles in Ordnung gewesen. Jetzt wollte ich nur noch, dass der Weihnachtstag endlich vorbei war.
Mir ging es immer etwas besser, wenn ich ein bisschen für mich sein und Gottes Liebe fühlen konnte. Also ging ich nach oben, um einen gemütlichen Platz zu finden, wo ich beten und mit Gott reden konnte. Es gefiel mir nicht, so eine schlechte Haltung der Familie gegenüber zu haben. Ich war ganz aufgewühlt – als ob die Freude von Weihnachten wie eine Kerze ausgeblasen worden war.
Als ich im großen Sessel am Fenster saß und in den Garten hinaussah, wurde ich ruhig und still. Ich betete, um zu hören, was Gott mir sagte.
Gänse flogen durch den grauen Himmel. Sie wussten nicht, dass Weihnachten war. Und mir wurde klar, dass Gott nicht zwischen besonderen und normalen Tagen unterscheidet. Gott schenkt Liebe nicht nach dem Kalender; Gott ist Liebe, die sich nie ändert.
Christi Jesu Erscheinen in der Welt als Baby in einer Krippe war ein sehr heiliges Ereignis – eins, das sich nie wiederholen wird. Es war ein Zeichen dafür, dass Gottes Zärtlichkeit bei uns ist und uns heilt. Deshalb feiern wir Weihnachten. Und obwohl nur einmal im Jahr Weihnachten ist, lebt der Christus – die frohe und klare Botschaft von Gottes Liebe – bei uns und ist jeden Tag zu spüren. Da war mir klar, dass ich meine schlechte Laune durch das, was Gott ist und für Seine Kinder tut, gegen ein Gefühl von Frieden eintauschen konnte.
Ich verbrachte noch etwas Zeit damit, aus dem Fenster zu sehen und Gott lieb zu haben. Als ich zurück ins Wohnzimmer kam, schaute ich mich um. Opa spielte Karten mit meinem Vater und meinem Onkel, und meine Mutter und meine Schwester lasen entspannt auf der Couch. Wo ich vorher meinte, dass zu viele Leute in einem Zimmer waren, fühlte ich jetzt Frieden. Ich fühlte eine Liebe, die nur von Gott kommen konnte. Diese Liebe gehört in jedes Haus, jede Wohnung, jeden Winkel der großen Welt.
Du musst eine gemütliche Unterhaltung mit Gott nicht erst haben, wenn du dich schlecht fühlst. Du kannst jederzeit und aus jedem beliebigen Grund mit Gott reden. Wenn du dir diese Zeit nimmst, bekommst du genau das, was du brauchst – so wie ich an jenem Weihnachtstag.