Ich hatte mich so sehr darauf gefreut, das zweite Halbjahr der 11. Klasse in einer Schule an der wunderschönen Küste von Maine zu verbringen. Doch drei Tage nach meiner Ankunft bekam ich Fieber und Halsschmerzen, die mich davon abhielten, an den Aktivitäten teilzunehmen. Ich war noch nicht oft von meinen Eltern getrennt und bei Leuten gewesen, die nichts über die Christliche Wissenschaft wissen, und fühlte mich nun sehr allein.
Ich wusste, dass es an der Zeit war, Gott um Hilfe zu bitten, doch obwohl ich so betete, wie ich es in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte, fiel es mir schwer, klar zu denken und konsequent zu beten, weil alle um mich herum solche Angst hatten, krank zu werden. Ich telefonierte mit meinen Eltern, und sie baten eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, für mich zu beten. Doch als ich einige Tage später immer noch Symptome hatte, verlangte die Schule, dass ich mich in einer örtlichen Klinik untersuchen ließ.
Auf dem Weg zur Untersuchung betete ich, um meine Angst zu lindern. Diese Bibelstelle half mir dabei: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit“ (Jesaja 41:10). Nachdem ich mit diesen Ideen gebetet hatte, konnte ich Gottes Gegenwart fühlen, und meine Angst verschwand. Ich war während des Arztbesuches ganz ruhig, und am nächsten Tag waren die Symptome fast verschwunden und ich konnte am Unterricht teilnehmen.
Doch leider ergaben die Tests, dass ich Mononukleose hatte, und mir wurde gesagt, dass ich nicht an allen gewünschten Aktivitäten teilnehmen konnte und dass die Symptome sechs bis acht Wochen anhalten würden. Erst fand ich das von der Schule ziemlich frustrierend, aber dann änderte sich mein Denken wieder, als ich anfing, dankbar zu sein, statt Ressentiments zu haben. Ich begriff, dass ich für meine anhaltende Freiheit von körperlichen Symptomen dankbar sein konnte, die ich trotz der Diagnose hatte, und dass meine Einstellung zu dem Pflegepersonal, das ja nur das tat, was es für mich und die anderen Schüler für am besten hielt, freundlicher sein konnte.
In der darauffolgenden Woche las ich jeden Tag die wöchentliche Bibellektion (aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft) und in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Ich betete außerdem selbst und zusammen mit meinen Eltern und der Praktikerin weiter. Ich musste in Gedanken konsequent die Erwartungen von anderen umkehren, dass ich für einen bestimmten Zeitraum krank sein würde, und diese Idee half mir dabei: „Wir haben überwältigende Beweise dafür, dass das sterbliche Gemüt beansprucht jedes Organ des sterblichen Körpers zu regieren. Aber dieses sogenannte Gemüt ist ein Mythos und es muss mit seiner eigenen Zustimmung der Wahrheit weichen. Es würde gern das Zepter eines Monarchen schwingen, aber es ist machtlos“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 151–152). Ich begriff, dass nur Gott, das Gute, Macht über mich hat – und sonst nichts.
In der darauffolgenden Woche sollte ich an einem fünftägigen, intensiven Ski-Langlauf teilnehmen, und das Pflegepersonal an meiner Schule befürchtete, dass ich den Anforderungen, einen Rucksack zu tragen oder einen Schlitten zu ziehen, nicht gewachsen sein könnte. Doch ich erhielt schließlich die Genehmigung, mitzulaufen, und bewies meine Freiheit auf der Loipe, als ich meinen Rucksack und den schwersten Schlitten den größten Berg hinauf beförderte und an einem anderen Tag die Spur durch den Schnee bahnte. Ich meisterte diese Herausforderungen fröhlich und völlig ohne jegliche Erschöpfung oder Schmerzen. Das war das Ende des Problems, und als wir zur Schule zurückkehrten, war ich dankbar zu sehen, dass auch die Befürchtungen der anderen verschwunden waren.
Diese Heilung war für mich der Beweis für die Macht von Gottes Gegenwart. Sie stärkte außerdem sehr mein Vertrauen in die Christliche Wissenschaft und in meine Fähigkeit, für mich selbst zu beten. Ich erkannte, dass ich nicht allein war, auch wenn sonst keine Christlichen Wissenschaftler bei mir waren. Gott, die göttliche Liebe, war die ganze Zeit da. Und jetzt weiß ich, dass ich nicht allein bin, egal welche Herausforderungen ich in Zukunft zu meistern habe.
