Ich hatte von Mitte November bis Anfang Dezember Tag und Nacht gearbeitet, um die Illustrationen für ein Kinderbuch fertigzustellen. Mit der bevorstehenden Deadline und dem Gefühl, nicht auf Weihnachten vorbereitet zu sein, hatte ich plötzlich den Eindruck, von den aggressiven Symptomen eines Grippevirus übermannt zu werden. Ich bat eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft um Beistand für meine Gebete um Heilung. Ich konnte nicht zulassen, dass sich diese Krankheit auf unsere Familie mit kleinen Kindern oder meinen Vertrag mit dem Verlag auswirkte.
Die machtvollen Worte der Praktikerin sind mir seither ein Leuchtfeuer. Bezüglich der Entschlossenheit von König Herodes, den kleinen Jesus zu töten, sagte sie: „Wir lassen nicht zu, dass ein ‚Herodes-Denken‘ den Hass auf den Christus in ein Virus verwandelt.“ So wie ich es verstand, wies sie die Negativität – Kommerzdenken, gespannte Familienbeziehungen, Mangel, Übermaß oder sonstige stressige Einflüsse –, die die heilige Bedeutung von Weihnachten verzerren könnte, in die Schranken.
Das erhob mein Denken über den begrenzten, materiellen Fokus darauf, wie sich mein Körper fühlte, zu einer umfassenderen geistigen Sichtweise von Weihnachten und der göttlichen Natur meiner Arbeit für Kinder. Die Symptome waren augenblicklich vorbei. Die Energie, die ich brauchte, um meine Familie zu versorgen, die Arbeit pünktlich abzugeben und Vorfreude auf Weihnachten zu verbreiten, kehrte zurück und blieb mir die restliche Weihnachtszeit über erhalten.
Jemand könnte fragen: „Was hat Hass mit der Verbreitung eines biologischen Virus zu tun?“ Neue Studien bringen Stress mit einem Kollaps der Immunität und anschließender Krankheit in Verbindung. Den Menschen wird geraten, Stress durch Schlaf, Bewegung und ein Ablehnen übermäßiger Anforderungen im Zaum zu halten. Doch diese Schlussfolgerungen erklären nicht, wie Fieber oder eine verstopfte Nase augenblicklich ohne Änderung meiner Routine aufgelöst wurden. Oder inwiefern diese schnelle Heilung ein Wendepunkt für mich wurde. Ich hatte fast jeden Dezember schlimme Erkältungen, aber mit dieser geistigen Sichtweise von Weihnachten habe ich mich in den vielen darauffolgenden Jahren während der Weihnachtszeit guter Gesundheit erfreut.
Augenblickliche Genesung und langanhaltender Schutz sind typische Ergebnisse einer christlich-wissenschaftlichen Behandlung. Mary Baker Eddy erklärt in ihren Schriften, dass die Heilung von Krankheit durch die Wissenschaft des Christentums bewirkt wird, die ein göttliches Prinzip und beweisbare Regeln enthält, wenn man sie korrekt anwendet und demütig befolgt. Die göttliche Liebe, Gott, löscht die Wirkungen jeglicher Furcht und alles Bösen aus, wenn wir sie verstehen, fühlen und widerspiegeln. Bei meiner Heilung im Dezember standen ein enormes Verständnis, starke Zuversicht und unerschütterliche Anteilnahme hinter den Worten der Praktikerin und meiner Empfänglichkeit für einen göttlichen Gedanken, und das führte zu körperlicher Heilung.
Zu Weihnachten feiern wir die Ankunft Christi Jesu. Die geistige Idee des verheißenen Messias oder Erlösers erschien allen, die aufnahmebereit dafür waren. Sie erschien in Jesu Anteilnahme, in seinen Lehren und Heilungen und in seiner Demonstration des ewigen Lebens. Doch der Christus, die geistige Idee von Gott, die Jesus verkörperte, ist „ohne Anfang der Jahre oder Ende der Tage“ (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 333). Er ist immer bei uns und verleiht der göttlichen Liebe, die Furcht und Hass samt ihren vielen Erscheinungsformen austreibt, eine Stimme.
„Die bewirkende Ursache und die Grundlage aller Krankheit ist Furcht, Unwissenheit oder Sünde“, lesen wir in Wissenschaft und Gesundheit (S. 411). Herodes war so unwissend und ungerechtfertigt furchtsam, was den Christus anging, dass er den Tod aller Kinder von bis zu zwei Jahren in Bethlehem und Umgebung anordnete. Ein Christlicher Wissenschaftler schützt sich heute im Denken sorgsam vor dem Bösen und weist es zurück – er weiß, dass das Böse unrechtmäßig ist, da es nicht von Gott, Wahrheit, kommt. Das bewirkt Schutz und hilft uns, eine virulente mentale Atmosphäre zu heilen, die ansteckend zu sein scheint.
Feindseligkeit scheint in der heutigen politischen Atmosphäre auf der Tagesordnung zu stehen. Sie kann zu Machtmissbrauch führen, der unschuldige Menschen verletzt und unterdrückt. Oft tritt sie als subtile Furcht davor auf, schwach oder uninformiert zu erscheinen. Also verschmäht sie andere Meinungen und misstraut abweichenden Ideen. Im anderen Extrem kann rechtmäßige Empörung über den Status quo und die damit verbundenen Ungerechtigkeiten in hoffnungslose Verzweiflung, übertriebene Anschuldigungen und Gewalt ausarten, die eine Zwietracht noch intensiviert. Das Gegenmittel dafür ist der Christus, „die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 332) – in jedem Zeitalter.
Um uns vor den Infektionen mit Furcht vor Krankheit und dem Hass des Weltdenkens zu schützen und um zu heilen, müssen wir für die mentalen Einflüsse wach sein, die an unser Denken anklopfen. Wie ein Computervirus scheinen ansteckende Krankheiten böswillige Zerstörung zu verbreiten. Wie erlangt man die Herrschaft über mentale Einflüsse, die Viren ins Denken „übertragen“?
Wir können verstehen, dass der Christus das einzige ist, das sich wirksam wiederholt. Er ist immer tätig in uns – „ein göttlicher Einfluss, der im menschlichen Bewusstsein immer gegenwärtig ist und sich wiederholt, der heute kommt, wie schon vor langer Zeit verheißen wurde:
Gefangenen [des Sinnes] Befreiung zu verkünden
und den Blinden, dass sie wieder sehen,
Zerschlagene in Freiheit zu entlassen.“
(Wissenschaft und Gesundheit, S. xi)
Durch Gebet können wir täglich Furcht, Ressentiments, Selbstgerechtigkeit, eigenwillige Meinungen – jede Einstellung, die unserem höchsten Verständnis von Liebe, zu der Empfänglichkeit, Vergebung und Anteilnahme gehört, entgegensteht – identifizieren und durch den Christus ausräumen lassen.
Jesus tadelte den Teufel, das Böse, indem er ihn als einen Lügner und den Vater der Lüge bezeichnete (siehe Johannes 8:44). Der Christus hilft uns, die Verkleidung des Bösen zu durchschauen – sie nicht zu überspielen, sondern als Lüge oder Illusion, als kollektiven Denkfehler zu erkennen.
In einem Artikel mit der Überschrift „Liebet eure Feinde“ schreibt Mrs. Eddy: „Hasset niemanden, denn Hass ist wie eine Pestbeule, die ihr Gift verbreitet und schließlich tötet. Wenn wir ihm nachgeben, überwältigt er uns und verursacht seinem Träger Leiden über Leiden in dieser Zeit und über das Grab hinaus. Wenn dir schlimmes Unrecht widerfahren ist, vergib und vergiss: Gott wird dieses Unrecht vergelten und den, der es darauf abgesehen hatte, dir zu schaden, strenger bestrafen, als du es könntest. Nie vergilt Böses mit Bösem, und vor allem bilde dir nicht ein, dir sei Unrecht geschehen, wenn es nicht der Fall war“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 12).
Während dieser Artikel geschrieben wird, werden Impfstoffe gegen das Coronavirus immer verfügbarer gemacht. Und während sich viele auf zukünftiges allgemeines, dauerhaftes, von toxischer Ansteckung unbelastetes Wohlbefinden freuen, können wir heute anerkennen und darauf vertrauen, dass die göttliche Liebe hasserfüllte Überzeugungen und die Krankheit und das zwieträchtige Verhalten, die sie fördern, ausmerzt. Wenn wir über unsere eigene Erfahrung hinausblicken und für die Menschheit beten, können wir bestätigen, dass dieses Gebet wirksam ist. „Gute Gedanken sind ein undurchdringlicher Panzer; damit angetan, seid ihr gegen die Angriffe des Irrtums jeder Art vollständig geschützt. Und nicht nur ihr seid geborgen, sondern alle, auf denen eure Gedanken ruhen, werden dadurch gesegnet“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 210).
Weihnachten kann uns daran erinnern, dass Christus Jesus als der Erlöser der ganzen Welt gesandt wurde, und ebenso können wir die ganze Menschheit in dem Glauben umfangen, der Furcht stillt, in dem geistigen Verständnis, das Ignoranz zerstört, und in der reinen Liebe, die das Gegenmittel für jeden Hass ist. Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Das Gebet, das die Sünder umwandelt und die Kranken heilt, ist ein absoluter Glaube, dass bei Gott alle Dinge möglich sind – ein geistiges Verständnis von Ihm, eine selbstlose Liebe“ (S. 1).
