Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Befreie mich von „den Gewalttätigen“

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 28. November 2022


Angesichts der deutlichen Zunahme von Gewalttaten in aller Welt fragen sich viele Menschen, wie sie sich und ihre Lieben davor schützen können, Opfer gezielter oder zufälliger Gewalt zu werden. Die praktische Anwendung der Kenntnis unserer gottgegebenen Freiheit vom Bösen war in meiner Arbeit als Pädagogin in einer Jugendstrafanstalt sehr wertvoll.

Als Betreuerin einer Praktikantin aus dem College observierte ich einmal ihre Arbeit mit einem jugendlichen Straftäter im Nebenzimmer. Plötzlich zog der junge Mann ein Messer hervor und bedrohte sie. Ich wandte mich an Gott, das göttliche Gemüt, während ich mich sofort zwischen die beiden stellte. Ich bekräftigte im Gebet, dass Gemüt die gesamte Schöpfung regiert und dass nichts und niemand außerhalb dieser göttlichen Autorität oder von dieser getrennt ist. Ich empfand tiefes Vertrauen in Gottes allumfassende Gegenwart und Macht.

Als ich dem Jugendlichen gegenüberstand, sagte ich ruhig: „Du wirst ihr oder sonst jemandem keinen Schaden zufügen. Das wäre nicht in deinem Interesse. Gib mir das Messer.“ Nach langem Zögern gab er mir das Messer, und die Praktikantin und ich verließen das Zimmer. Das Verständnis, dass Gott immer-gegenwärtige und unendliche Liebe ist, hatte die Furcht aus mir entfernt. Und obwohl die Praktikantin sich zunächst sehr erschrocken hatte, versicherte sie mir, dass alles in Ordnung war. (Sie bestätigte später, dass sie in den darauffolgenden Wochen und Monaten vollständig frei von posttraumatischen Problemen war.)

Als ich in den Raum zurückkehrte, strahlte der junge Mann immer noch Aggression aus. Doch ich fühlte tiefen Frieden und setzte gelassen die für diese Sitzung vorgesehene Arbeit fort. Obwohl ich eine Strafe für dieses Verhalten zu seinem Strafmaß hinzufügte, akzeptierte er dies und erfüllte zum ersten Mal die Bedingungen der Strafe, ohne zu murren.

Im Verlauf der darauffolgenden Monate, in denen ich mit dem jungen Mann arbeitete, betete ich täglich, um zu verstehen, dass wir als geistige Ideen des göttlichen Gemüts nur von diesem unendlichen Gemüt motiviert werden, denn es ist das einzige Gemüt, das es gibt. Das Reich Gottes, in dem Gemüt regiert, ist „inwendig in“ jedem von uns (Lukas 17:21). Gott ist die einzige Macht; somit hat das Böse keine Macht, sich im Bewusstsein zu verankern – keine Fähigkeit, einen gewalttätigen Menschen zu schaffen. Die absolute Souveränität Gottes, des Guten, verleiht uns die unangreifbare Fähigkeit, jedes Übel zu überwinden, das sich uns in den Weg stellt.

Ich konnte in einem Zeitraum von 18 Monaten erhebliche Veränderungen bei diesem jungen Mann feststellen. Vorher war er den verschiedenen Polizei- und Jugendvollzugsbehörden als garantierter Wiederholungstäter bekannt; später beschrieb sein Vorgesetzter am Arbeitsplatz ihn als jemand mit Vorbildcharakter. Am Ende entschuldigte er sich für sein notorisch streitlustiges und aggressives Verhalten. Es war inspirierend zu sehen, wie er zunehmend umgänglich, respektvoll und dankbar wurde.

Niemand muss unter Gewalt oder der Angst davor leiden. Obwohl menschliche Sicherheitsmaßnahmen nicht hundertprozentig vor Verbrechen schützen oder die Furcht entfernen, Opfer zu werden, können wir verlässlich Sicherheit in Gott finden. Wir können beten: „Rette mich, Herr, vor den bösen Menschen; behüte mich vor den Gewalttätigen“ (Psalm 140:2). Diese Bitte kann ein wichtiger erster Schritt zu Freiheit von Terrorismus und Terror sein.

Die Christliche Wissenschaft, die Wissenschaft, die Gottes schützende und erhaltende Macht erklärt, zeigt uns, wie wir uns und andere schützen, indem wir Gottes Allgegenwart und Allmacht verstehen. Die Bibel enthält viele Beispiele von Menschen, die Sicherheit erlangt haben, indem sie sich auf Gott verließen. Jesus zeigte beispielsweise Gottes allumfassende Macht, als er unverletzt durch eine aufgebrachte Menge ging, die ihn einen Berg hinabstürzen wollte (siehe Lukas 4:28–30). Er bezog ständig Stellung gegen „die Gewalttätigen“ und bewies nach der Kreuzigung durch seine Auferstehung und Himmelfahrt, dass das Böse gänzlich machtlos ist.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, wie man sich der Furcht vor dem Bösen widersetzt, die sich oftmals dadurch aufstaut, dass man an beunruhigenden Gedanken, früheren Erfahrungen und Bildern in den Nachrichten festhält. Sie zeigt uns ferner, wie wir Sorge und Panik überwinden, indem wir uns auf die geistige Gegentatsache stützen – die Wahrheit, dass Gott das allmächtige Gemüt und die Quelle allen Seins ist.

Gott ist außerdem Geist, also ist Gottes Schöpfung (zu der wir alle ebenfalls gehören) geistig, zum Bild und Gleichnis Gottes erschaffen (siehe 1. Mose 1:26, 27) und der göttlichen Gesetzgebung untertan. Daher umfassen wir Eigenschaften wie Integrität, Weisheit, Sicherheit und Zuneigung. Und als ewige Liebe erschafft und segnet Gott jedes Seiner Kinder als liebevoll, geliebt und liebenswert. Diese göttliche Sichtweise von Gott und dem Menschen wirkt als verlässlicher Schutz und erneuernder Einfluss in unserem Leben. Sie schützt uns, selbst wenn wir uns einer Gefahr gar nicht bewusst sind. Geistiges Verständnis prägt ferner die Gesellschaft und kann potenziellen Täterinnen und Tätern die Last des verbrecherischen Denkens nehmen.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der göttlichen Wissenschaft, die Jesus lehrte und praktizierte, versichert uns: „Gute Gedanken sind ein undurchdringlicher Panzer; damit angetan, seid ihr gegen die Angriffe des Irrtums jeder Art vollständig geschützt. Und nicht nur ihr seid geborgen, sondern alle, auf denen eure Gedanken ruhen, werden dadurch gesegnet“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 210).

Wenn wir uns und andere beständig als Gottes geistiges Ebenbild identifizieren und bestrebt sind, Eigenschaften wie Vergebung, Gnade und Liebe auszudrücken, werden wir Gottes Verheißung „[Ich] will dich aus der Hand der Bösen retten und aus der Faust der Gewalttätigen erlösen“ (Jeremia 15:21) zunehmend erfüllt sehen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Weitere Artikel im Web

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.