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Original im Internet

Demonstration, das Siegel der Jüngerschaft

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 4. April 2022


In dem wundervollen Austausch zwischen Christus Jesus und seinen Jüngern während des letzten Abendmahls, der im Johannesevangelium (Kapitel 14 bis 17) wiedergegeben ist, sagte der Meister: „Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet“ (15:8). Damit machte er deutlich, dass der Beweis dafür, Jünger zu sein, in den erbrachten Früchten liegt. Von der physischen Umgebung dieser Szene ist wenig überliefert – die Kunst hat sie auf der Grundlage der Vorstellung des jeweiligen Künstlers wiedergegeben –, doch die Wahrheit, die in diesen heiligen Augenblicken ausgesprochen wurde, schwingt mit und entfacht lebendige Inspiration. Der Meister sagte: „Nicht ihr habt mich erwählt; sondern ich habe euch erwählt und eingesetzt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt“ (15:16).

Wo Früchte sind, da folgt eine Ernte; und wo eine Ernte ist, da herrscht kein Mangel. An diesem Punkt in der Weltgeschichte gibt es vielleicht einen größeren Bedarf an geistiger Verwirklichung als je zuvor. Die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft hat den Zweck, diesen Bedarf zu decken; diese Wissenschaft tut viele mächtige Werke in Demonstration ihres göttlichen Ursprungs. Sie offenbart die unterbrechungsfreie Einheit und Allheit Gottes und Seiner Idee und die Täuschung und Nichtsheit von allem, das Ihm unähnlich ist. Sie demonstriert die Falschheit aller materiellen Sinneszeugnisse und macht deutlich, dass sie nichts als eine Illusion sind und die Wirklichkeit weder berühren noch beeinträchtigen.

Erfüllen wir das Vertrauen unserer Jüngerschaft? Die größte Jüngerin dieses Zeitalters, Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft und inspirierte Gründerin und Führerin ihrer Bewegung – sie, die der Menschheit und ihren Bedürfnissen gedient hat, wie niemand sonst seit der Mission von Christus Jesus –, hat in aller Demut von sich selbst gesagt (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 158): „Alle Diener Gottes, Männer und Frauen, stehen ständig in Bereitschaft. Wie vor alters stehe ich, die Schuhe an den Füßen und den Stab in der Hand, und warte auf das Losungswort und die Offenbarung des Was, Wie und Wohin.“ Tun wir, ihre Nachfolgerinnen und Nachfolger, es ihr nach? Sind wir wirklich in Bereitschaft, wie Paulus sagt (2. Timotheus 4:2), „sei es zu gelegener Zeit oder zur Unzeit“; strafen wir, weisen wir zurecht, ermahnen wir mit aller Langmut und Lehre?

Der Meister sagte über die Qualifikationen der Jünger (Lukas 14:33): „So kann auch keiner von euch, der nicht allem absagt, was er hat, mein Jünger sein.“ Mrs. Eddy schreibt diesbezüglich: „Jesu göttliche Vorschriften für das Leben und Heilen werden nur von wenigen verstanden und befolgt. Warum? Weil seine Vorschriften vom Jünger verlangen, die rechte Hand abzuhauen und das rechte Auge auszureißen – das heißt, sogar die teuersten Ansichten und Gewohnheiten aufzugeben und alles für Christus zu verlassen“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 141).

Nicht blindes Befolgen von Doktrinen, nicht die Zugehörigkeit an ein Credo macht uns zu Jüngern. Weder Spekulation noch Formelwesen kann uns über die Nebel des Irrtums erheben, noch eröffnen sie uns das Verständnis und die Praxis der Christlichen Wissenschaft. Spekulationen oder menschengemachte Schlüsse aufgrund einer Doktrin basieren auf Theorie und materiellem Denken, während der Ausgangspunkt der Wissenschaft die lebendige, lebenspendende Einheit von Prinzip und seiner Idee ist; und die Logik dieser Argumentation ist nicht das Zeugnis der physischen Sinne, sondern die Unfehlbarkeit der Ursache als Geist und deren rein geistige Wirkung. Die leblose Wiederholung von Wahrheitsaussagen, egal wie schön oder wie wissenschaftlich sie formuliert sind, ist eine Formel, ein Sedativ, das das Denken nicht aus dem Sinneszeugnis heraushebt, sondern uns einlullt und einschläfert. Mrs. Eddy untersagt im Handbuch der Mutterkirche die Verwendung von Formeln (S. 43).

Tiefes und inniges Forschen in der Bibel und den Schriften unserer Führerin und die gebetvolle Beschäftigung mit den Wahrheitsaussagen, die sie offenbaren, müssen Oberflächlichkeit und starre Intellektualität ersetzen. Dieses Forschen ist unsere tägliche Unterweisung zu Füßen des Christus. Es festigt uns in den Dingen des Geistes und vermittelt die heilende Macht. Nichts als absolutes Vertrauen auf die Wahrheit und tiefe und zunehmende Spiritualität können diese unergründliche Herrlichkeit für uns entfalten, uns die Bezeichnung Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verleihen und unsere Jüngerschaft in Demonstration verankern.

Die Welt leidet an einem nagenden, unersättlichen Hunger, den nichts als die absolute Wissenschaft des Christentums stillen kann. Leben wir die göttliche Wissenschaft und demonstrieren wir sie? Durchforsten wir ihre Tiefen wie nach einem versteckten Schatz oder sind wir zufrieden mit einer bruchstückhaften Kenntnis der Wahrheit?

Eng mit dem lateinischen Wort für „Jünger“ verwandt und unerlässlich für die Praxis der wissenschaftlichen Jüngerschaft ist das oft zu eng ausgelegte Wort Disziplin, das ein Wörterbuch unter anderem als „Schulung oder Schulungskurs mit dem Ziel, etwas zu berichtigen, zu formen, zu stärken oder zu vervollkommnen“ definiert. Und es sagt über das Verb disziplinieren: „Lehren; durch Anleitung und Übung entwickeln; unterrichten; ... in Selbstkontrolle oder Gehorsam gegenüber festgelegten Standards schulen.“

Die höchste Form der Disziplin ist die Selbstdisziplin, die das Denken an den Standard des Prinzips anpasst und den Egoismus der Sinne der Offenbarung des einen Egos, dem Gemüt, unterwirft. Eine solche Disziplin weist den Weg zur Höhe der Wissenschaft. Sie erfordert das Aufgeben der Sinne zugunsten der Herrlichkeit der Seele. Sie toleriert keine Selbstzufriedenheit, keine Heuchelei, keinen blinden religiösen Eifer und auch keine Unwissenheit. Sie löst Kleinmut, Furcht und den Egoismus eines falschen Ichbewusstseins auf; sie reißt Neid und Hass die Maske ab. Durch unbeirrbaren Gehorsam gegenüber dem ersten Gebot offenbart und proklamiert die Wissenschaft die Herrlichkeit der Wahrheit in ihrer Neuheit und Frische, die nichts mit Floskeln zu tun hat. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft erklärt: „Man muss seine Mission ohne Ängstlichkeit oder Heuchelei erfüllen, denn damit das Werk gut getan wird, muss es selbstlos getan werden. Das Christentum wird niemals auf ein göttliches Prinzip gegründet sein und sich so als unfehlbar erweisen, bis seine absolute Wissenschaft erreicht ist. Wenn das vollbracht ist, können weder Stolz, Vorurteil, Bigotterie noch Neid seine Grundlage hinwegspülen, denn es ist auf den Felsen, Christus, gebaut“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 483–484).

Demonstration beweist Gottes Allheit. Sie kann niemals unlauter sein oder für den Eigennutz verwendet werden. Demonstration geht nicht von der Person aus, sondern von Prinzip. Verwendet man göttliche Macht irrig, verliert man sie. Die einzige Kraft ist Wahrheit. Ihre Macht entlarvt den Irrtum und offenbart die Größe und Unbestechlichkeit von Gemüt. Demonstration geht mit Offenbarung einher. Gemüt offenbart als Teil seiner Allumfassenheit ewiglich die Fülle, Ordnung, Vollkommenheit, Schönheit und Freiheit des Himmels. Daher ist der Mensch weder sündig noch krank, weder geknechtet noch arm; er ist kein Opfer von Gier oder Tyrannei, sondern der bewusste Ausdruck der Herrlichkeit von Gemüt. Die Demonstration dieser Wahrheit ist das Siegel unserer Jüngerschaft.

In der Gewissheit von Leben, mit der Beständigkeit von Liebe sagt Wahrheit auf ewig: „Ich bin die Kraft und die Gegenwart. ‚Nicht ihr habt mich erwählt; sondern ich habe euch erwählt und eingesetzt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt.‘“

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