Jesu Sieg über das Grab steht eindeutig im Mittelpunkt der Ostergeschichte. Doch es gibt noch viele andere inspirierende Aspekte dieses Berichts. Für mich verdeutlicht der Morgen der Auferstehung unser aller Fähigkeit, uns aufs Neue zu verpflichten, Gott zu dienen. Und das kann bedeuten, dass wir Charakterfehler überwinden und Vergebung annehmen. Simon Petrus ist das beste Beispiel dafür.
Petrus war einer der ersten Jünger Jesu, ein bescheidener Fischer. Er hatte das große Privileg, von Jesus eingeladen zu werden, ihm zu folgen und von ihm zu lernen. Doch Seite an Seite mit Jesus zu arbeiten machte aus Petrus keinen Musterschüler. Mary Baker Eddy beschreibt ihn im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft als ungestüm (siehe Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 137). Es wird auch berichtet, dass sie über ihn gesagt hat: „Petrus war schnell mesmerisiert, aber er war ein wundervoller Nachfolger“ (Notizen von Joshua F. Bailey, 5. März 1889; A12065, Mary Baker Eddy Bibliothek). Und das stimmt. Durch große Fehlschläge und enorme Triumphe lernte Petrus, dass das Himmelreich nahe gekommen ist.
Wir können uns alle mit Petrus identifizieren. Obwohl wir bestrebt sind, verlässliche Schülerinnen und Schüler der Lehren Christi Jesu zu sein, scheinen unsere Fehlschläge manchmal unserer Arbeit, die wir mit ganzem Herzen angehen, im Weg zu stehen.
Am Ende des letzten Mahls mit seinen Jüngern sagte Jesus, dass sie sich alle an ihm ärgern würden; er würde getötet werden und sie würden ihn verleugnen und verlassen und wie Schafe der Herde zerstreut werden. Petrus antwortete trotzig: „Und wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen“ (Matthäus 26:35).
Was für ein schwer einzuhaltendes Versprechen, selbst für jemanden, der Jesus so liebte wie Petrus! Als Petrus am folgenden Morgen den Hahn krähen hörte, nachdem er Jesus dreimal verleugnet hatte, wurde ihm zu seinem Leidwesen bewusst, dass Jesus genau das vorhergesagt hatte. „Und er ging hinaus und weinte bitterlich“ (Matthäus 26:75). In dem Augenblick war Petrus tieftraurig und voll Reue. Doch ebenso wie der Morgen der Auferstehung war Petrus’ Vergebung bereits gesichert.
Als die Frauen mit wohlriechenden Ölen zu Jesu Grab kamen, wurden sie von einem Engel empfangen, der ihnen sagte, dass Jesus von den Toten auferstanden war! Dann erhielten sie den Auftrag: „Geht aber hin und sagt es seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat“ (Markus 16:7).
Obwohl Petrus’ Reue und Furcht ihn daran hinderten, bei Jesu Auferstehung zu sein, sorgte der Engel dafür, dass Petrus mit eingeschlossen war. Dies war Petrus’ erster Schritt zu einem größeren Verständnis von Jesu Mission – und seiner eigenen –, Gottes Liebe zu verkünden. Dieser Schritt verpflichtete Petrus erneut zur Demonstration der Heilarbeit, die er gelehrt worden war, und bewirkte seinen dauerhaften Beitrag zum Christentum.
Erkennen Sie in dieser Osterzeit ihr eigenes Potenzial, sich über alles zu erheben, was Ihrer Mission im Weg steht. Durch Christus, die wahre Idee von Gott, können Sie Fehlschläge und Fehler überwinden und erkennen, dass Sie wie alle anderen Menschen in der Erlösung des Morgens der Auferstehung inbegriffen sind.
