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Original im Internet

Ein Eifer, der heilt

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 8. August 2022


Die allgemeine Denkströmung legt uns nahe, unseren Leidenschaften zu folgen. Doch man kann sich auch leidenschaftlich irren! Wir verlieben uns intensiv in eine Person, die überhaupt nicht zu uns passt, versteifen uns auf einen Aspekt einer politischen Frage, die tausend Facetten hat, oder sind so überzeugt, dass unsere Religion die richtige ist, dass wir alle möglichen Unrechte begehen, um sie anderen aufzuzwingen.

Eine Bibelgeschichte (Apostelgeschichte 9:1–20) verdeutlicht den letzten Punkt. Saulus, ein eifernder Jude, verfolgte andere Juden, die den Lehren Jesu folgten, aus Passion. Doch Saulus’ Herz muss dazu vorgesehen gewesen sein, ein Leben des Heilens statt Hassens zu führen, wie es die frühen Christen predigten, die er verfolgte, denn genau das trat ein. Durch eine geistige Vision aufgerüttelt, die ihm sein selbstgerechtes Vorgehen verdeutlichte, verlor er die Sehfähigkeit, bis ein Christ namens Hananias ihm die Augen nicht nur physisch, sondern auch geistig – für die Macht des Christus – öffnete und er buchstäblich alles neu sah.

Doch selbst als diese tiefere, geistige Blindheit umgewandelt wurde, ließ Saulus’ Eifer nicht nach. Statt seiner wütenden Versuche, andere zu ändern, ließ er sich voll Eifer durch den Christus, die geistige Idee Gottes, die er nun angenommen hatte, selbst umwandeln. Der Christus-Geist wiederum ermächtigte ihn, die gute Nachricht von der Erlösung der Menschheit durch Christus mutig, aber liebevoll in alle Windrichtungen zu verbreiten.

Diese gegensätzlichen Formen von Eifer werden in einem Glossar biblischer Begriffe in Mary Baker Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift näher erklärt. Anhand von ausgewählten Synonymen, die Aspekte der göttlichen Natur identifizieren, beschreibt die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft einen geistig motivierten Eifer als „widergespiegelte Dynamik von Leben, Wahrheit und Liebe“. Materiell motivierter Eifer wird demgegenüber als „blinder Enthusiasmus; sterblicher Wille“ definiert (S. 599).

Die erste Art von Eifer wurde von Christus Jesus exemplifiziert. Durch die göttliche Energie des Lebens motiviert, durch Wahrheit, die immer Gottes vollkommene Schöpfung wahrnimmt, und durch Liebe, die immer die ganze Menschheit im Herzen hat, heilte Jesus schwer kranke Menschen und wandelte abgebrühte Sünder um. Diese Gott widerspiegelnde Motivation hat auch heute heilende Auswirkungen. Das bedeutet, sie bringt für uns und andere geistige Wirklichkeit ans Licht, einschließlich der Gesundheit und Harmonie, die für das geistige Sein eines jeden Menschen als Gottes Nachkommen natürlich sind.

Das lässt sich über blinden Enthusiasmus oder eigenwilliges Handeln nicht sagen. Diese Charaktereigenschaften treiben unser Leben und den Einfluss unseres Lebens auf andere in die falsche Richtung. Wir verlieren das Leben, wie es wirklich ist – göttliches Leben, Gott, der allgegenwärtige, allsegnende Liebe ist –, aus den Augen, ebenso wie das, was wir alle als der Ausdruck des Lebens, das Liebe ist, sind. Also macht es Sinn zu beten – menschliche Emotionen und menschlichen Willen zum Schweigen zu bringen – und dafür zu sorgen, dass wir durch den Einfluss der allumfassenden Liebe motiviert sind, bevor wir glühende Gedanken zu Worten und Taten werden lassen.

Diese Art von Gebet lenkt unsere Gedanken, Worte und Taten zum christlichen Eifer hin, der untrennbar von der Hingabe ist, anderen von Nutzen zu sein. Das ist unerlässlich, wenn wir bestrebt sind, anderen die Segnungen unseres Glaubens zugänglich zu machen, wie Jesus dies von seinen Nachfolgern erwartete. Er sagte: „Man zündet auch nicht ein Licht an und stellt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es dann allen, die im Haus sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Matthäus 5:15, 16).

Eine Lampe wird nicht auf einen Ständer gestellt, um andere dadurch zu beeindrucken, dass sie sichtbar ist, sondern um anderen zugute zu kommen, indem sie ihnen leuchtet. Also können wir unseren Eifer dahingehend prüfen, ob wir unser Licht hinsichtlich Jesu zeitloser Führung mit anderen teilen. Führt das, was wir denken, sagen und tun, dazu, dass andere die heilenden Auswirkungen des Verständnisses der geistigen Realität erleben und die Quelle ihrer Heilung, Gott, von Herzen ehren?

Um zu gewährleisten, dass dieser Maßstab erfüllt ist, besteht unser wichtigster Beitrag aus einem inneren Eifer – einer anhaltenden, innigen Verpflichtung, über unsere eigenen falschen Wahrnehmungen der Realität hinauszuwachsen. Dann wird das Licht, das wir von Natur aus als das geistige Ebenbild der göttlichen Liebe widerspiegeln, durch unser Leben hindurchscheinen und praktische Möglichkeiten erhellen, anderen liebevoll Inspiration zu bieten, die heilt, statt zu schaden.

Wie Saulus durch das geistige Wachstum entdeckt hat, das ihn dazu geführt hat, der Apostel Paulus zu werden, erreicht und befreit dieses Christus-Licht auch diejenigen, die in selbst-begrenzenden Leidenschaften gefangen sind. Das trifft zu, ob sich diese in schlechten Beziehungen zu anderen oder in politischem, religiösem oder sonstigem Fanatismus äußern. Wie Saulus hat jeder Mensch ein Herz, das von Natur aus dazu bestimmt ist, für das allumfassende göttliche Leben und die göttliche Liebe lebendig und motiviert zu werden, die keinem schaden, sondern alle segnen. Wir können innig bestrebt sein, bei der Verwirklichung dessen behilflich zu sein.

Tony Lobl
Stellvertretender Chefredakteur

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