„Wieso kann ich Gott nicht sehen?“, fragte Joy eines Abends beim Zubettgehen. „Ist Er wirklich oder tun wir nur so?“
Da Joy wusste, dass Menschen einen Vornamen und einen Nachnamen haben, fragte sie noch: „Hat Gott einen Nachnamen?“
Mama versicherte Joy, dass Gott absolut wirklich und kein Fantasiegebilde ist wie die guten Feen oder sprechenden Mäuse oder Riesen in den Geschichten, die sie zusammen lasen.
Mama erklärte weiter, dass Gott zwar keinen Nachnamen, aber andere Namen hat, die uns mehr über Ihn sagen. Diese Namen sind in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy enthalten.
Mama und Joy dachten über einige der anderen Namen nach, die sie für Gott verwenden. Dabei war ihnen ein Gebet hilfreich, das sie immer vorm Einschlafen beteten und das Joy auswendig kannte:
Vater-Mutter-Gott,
der mich liebt,
wenn ich schlafe, mich umgibt;
leite meine Füßchen mir
hinauf zu Dir.
(Mary Baker Eddy, Vermischte Schriften 1883–1896, S. 400).
Dieses Gebet enthält den Namen Vater-Mutter in Verbindung mit „Gott, der mich liebt“. Mama sagte Joy, dass ein anderer besonderer Name für Gott Liebe ist und dass Gott sie jetzt und immer liebhat.
Joy wusste, dass Liebe wirklich ist, auch wenn man sie nicht mit den Augen sehen kann. Zu ihren allerliebsten Menschen gehörte ihre Cousine Gabrielle, die gerade in ein anderes Land gezogen war. Mama erinnerte Joy daran, dass sie Gabrielle nicht sehen oder umarmen musste, um sie liebzuhaben oder von ihr geliebt zu werden. Genauso kann sie die Gegenwart der göttlichen Liebe fühlen und wissen, dass Liebe wirklich ist, auch wenn sie sie nicht sehen kann.
Mit diesen fröhlichen Gedanken schlief Joy ein.
Einige Tage lang stellte Joy keine weiteren Fragen über Gott. Aber eines Morgens musste sie dringend verstehen, dass Gott wirklich ist und sie liebt und gut versorgt. Sie kletterte aus dem Bett und hielt sich weinend das Ohr mit der Erklärung, dass es weh tat. Mama und Papa fingen sofort an zu beten und redeten mit ihr über Gottes Liebe.
Joy setzte sich im Schaukelstuhl auf Mamas Schoß, und Mama sang ihr einige Lieblingslieder aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft vor.
Dann fanden sie ein Lied, das sie noch nie zusammen gesungen hatten. Gleich zu Anfang bezeichnet es Gott als Vater: „Vater, voller Lieb’ und Freude schaun wir Kinder auf zu Dir.“ Und etwas später sagt das Lied sogar, wozu Ohren da sind, nämlich um auf Gott zu hören: „Zu gehorchen Deiner Stimme allezeit“ (Elizabeth C. Adams, Nr. 58, Übers. © CSBD).
Beim Singen und Beten hörte Joys Mama, wie Gott ihr sagte, dass Er immer zu allen Seinen geliebten Kindern redet und dabei Worte benutzt, die genau richtig für ihre Ohren sind. Und Joy hörte Gottes Stimme ebenfalls. Sie hörte auf zu weinen, machte die Augen zu und wurde ganz still. Dann schaute sie auf und flüsterte: „Mama, Gott hat alle kleinen Babys lieb. Und Er liebt die Mamas und Papas auch!“
Sie saß noch ein paar Minuten still, dann fasste sie sich ans Ohr und sagte: „Tut nicht mehr weh, Mama.“
Joy war geheilt! Sie liefen runter, um zu frühstücken.
Jetzt weiß Joy genau, dass Gott Liebe ist und dass Er wirklich ist. Und sie weiß auch, dass Gott ihr immer eine Antwort geben wird, wenn sie eine Frage über Gott hat.
