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Original im Internet

Glauben wir an Reinkarnation?

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 30. Mai 2022


Als Christus Jesus sagte: „Bevor Abraham war, bin ich“ (Johannes 8:58), bekräftigte er ein Kernthema seiner Mission. Jesus wusste mehr über die Bedeutung, den Zweck und den Ursprung der wahren Existenz als sonst jemand. Und aufgrund dieses Wissens wurde er von denjenigen Jüngern, die die von ihm gelehrten und praktizierten Inhalte geistiger Wahrheit ergriffen, als der Christus anerkannt.

Im vorliegenden Fall verstand eine feindselige Zuhörerschaft die Bedeutung von Jesu Worten allerdings nicht und versuchte, ihn wegen Blasphemie zu steinigen. Stellen Sie sich diesen Sohn eines Nazarether Zimmermanns vor, der behauptete, noch vor Abraham, dem Urahn des hebräischen Volkes, der etliche Jahrhunderte zuvor gelebt hatte, eine eigenständige Identität und Individualität gehabt zu haben!

Jesus erkannte die Wahrheit, dass das Leben des Menschen immer das Ergebnis von Gottes unsterblichem, göttlichem Sein ist und somit weder Anfang noch Ende hat, sehr klar. Durch sein Überwinden des Grabes und seine Himmelfahrt bewies Jesus, dass er die geistige Natur der Existenz vollständig verstand. Das ewige Leben, das Leben in und von Gott, das Jesus demonstrierte, ist das einzig wahre Sein, das es gibt. Und dieses von Jesus gelehrte geistige Verständnis von Leben, Gott, ist das absolute Gegenteil von einem Glauben an Reinkarnation.

Obwohl derzeit großes Interesse an diesem Thema herrscht, ist das Konzept der Reinkarnation nichts Neues. Diese Tradition besteht seit Jahrtausenden in den Lehren des Buddhismus und anderer Überlieferungen. Reinkarnation ist im Grunde der Glaube, dass die sogenannte Seele bzw. der Geist eines Menschen den Körper nach dem Tod verlässt und dann in einem anderen Körper wiedergeboren wird, der irgendwann ebenfalls stirbt, wodurch sich der Kreislauf fortsetzt. Viele Menschen, einschließlich einiger Psychotherapeuten, untersuchen das Potenzial, gewissen psychologischen Problemen auf den Grund zu gehen, indem sie die Ursache in einer angeblich längst vergessenen früheren menschlichen Existenz suchen. Dies wird „Rückführungstherapie“ genannt, und wie eine Zeitschrift ausführte, „bereichert sich die Rückführungsbewegung an der Enttäuschung mit herkömmlichen Therapien, der Angst vor dem Tod und dem aktuellen Interesse am Okkulten“ (Time, 3. Oktober 1977).

Auf den ersten Blick mag die Theorie der Reinkarnation die Grenzen der menschlichen Erfahrung zu erweitern scheinen. Doch sie gründet sich auf einen materiellen Standard der Wirklichkeit und geht dadurch über eine begrenzte und begrenzende Sichtweise vom Leben nicht hinaus. Sie kann nicht wirklich versprechen, die Unsicherheit der Menschheit hinsichtlich ihres Lebenszwecks oder der Zukunft auszuräumen, noch kann sie die mit einem Glauben an den Tod einhergehende Furcht und Unterwerfung jemals wirklich zerstören. Ein erheblich substanzielleres Verständnis vom Leben als der Glaube an Leben, Tod und Widergeburt in der Materie ist vonnöten, damit die Menschheit schließlich die Worte von Paulus versteht: „Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?“ (1. Korinther 15:55).

Und was ist mit dem Konzept der Präexistenz, das Jesus verfocht, als er sagte: „Bevor Abraham war, bin ich“? Lässt sich das nicht irgendwie mit Reinkarnation in Verbindung bringen? Nicht im Geringsten. Die Christliche Wissenschaft erklärt jedoch, wie ein Verständnis der wahren Präexistenz uns zu einem umfassenderen Verständnis unserer eigenen gegenwärtigen Beziehung zu Gott führen und uns von den Begrenzungen des materiellen Denkens und Lebens befreien kann.

Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen wahrer Präexistenz und einer Koexistenz mit Gott. Aus gewisser Sicht können diese Begriffe fast synonym erscheinen. Geistige Präexistenz impliziert, dass Gott, die Quelle, schon immer bestanden hat und dass Gottes Ausdruck, der Mensch, ebenfalls immer bestanden hat. Geistige Koexistenz bedeutet, dass Gott, ewiges Leben, immer besteht, und dass auch Seine Widerspiegelung, der Mensch, immer besteht. Doch Präexistenz und Koexistenz sind nicht körperlich, denn Gott ist Geist und der zu Seinem Ebenbild erschaffene Mensch ist geistig, nicht sterblich oder materiell. Die Gründerin der Christlichen Wissenschaft Mary Baker Eddy schreibt: „Die Wissenschaft kehrt den Augenschein des materiellen Sinnes durch die geistige Erkenntnis um, dass Gott, Geist, die einzige Substanz ist und dass der Mensch, Sein Bild und Gleichnis, geistig ist, nicht materiell. Diese große Wahrheit zerstört nicht die Identität des Menschen, sondern verwirklicht sie, zugleich auch seine Unsterblichkeit und Präexistenz oder seine geistige Koexistenz mit seinem Schöpfer“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 47).

Wenn wir die Zeitlosigkeit der gegenwärtigen geistigen Natur des Menschen verstehen, wird uns klar, wie unproduktiv es ist, sich mit den falschen materiellen Beweisen zu beschäftigen, die der Körper hervorbringt, oder mit hypothetischen Vorgeschichten ehemaliger physischer Lebzeiten, um etwas zu erfahren, das wahrhaft von Wert über die wahre Identität eines Menschen ist. Ein Glaube an angebliche vorherige menschliche Lebzeiten oder eine frühere Sterblichkeit kann nichts über das wahre Selbst als Ebenbild des Geistes, Gottes, hervorbringen.

Eine Illustration, die Christus Jesus einem vermeintlichen Nachfolger gab, verdeutlicht, wie unsinnig es ist, sich an die Vergangenheit zu hängen oder immer wieder mit vergangenen materiellen Umständen zu beschäftigen. Er sagte: „Wer seine Hand an den Pflug legt und zurücksieht, der ist nicht tauglich für das Reich Gottes“ (Lukas 9:62). Die christliche Forderung ist, das Verständnis vom eigenen Sein jetzt zu erlangen. Selbstdisziplin und Opfer richten sich darauf, diese „Tauglichkeit“ für eine bewusste Harmonie mit Gott sofort zu demonstrieren. Das geistig progressive Ziel des Christentums verbietet jegliche Faszination mit dem Glauben an Reinkarnation.

Zu den Artikeln, die Mrs. Eddy für eine Sammlung von Nachrichten von 1895 auswählte, gehört auch ein Bericht über die Christliche Wissenschaft, der im Daily Inter-Ocean in Chicago erschienen war. Der Berichterstatter schrieb über die Christlichen Wissenschaftler: „Sie sind der Philosophie von einem Karma und der Reinkarnation, die die Grundsätze der Theosophie bilden, diametral entgegengesetzt. Sie halten mit unerschütterlicher Treue an dem fest, was sie für die buchstäblichen Lehren Christi halten“ (Kanzel und Presse, S. 38).

Die Welt muss sich an das außergewöhnliche Beispiel des Meisters für das ewige Leben halten. Wir leben jetzt, und in diesem Jetzt arbeiten wir unsere Erlösung aus. Das Streben nach der gegenwärtigen Erkenntnis der dauerhaften, geistigen Identität ermöglicht es jedem Menschen, das zu sein, was er stets wahrhaft ist – der unbegrenzte Ausdruck Gottes, des göttlichen Lebens.

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