Als ich als Kind die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft besuchte, wurde mir schnell klar, dass die wahre Bedeutung von Ostern nichts mit Hasen und Schokolade zu tun hat. Es war auch nicht einfach ein Ereignis, das viele auf der Welt einmal im Jahr zu einem bestimmten Datum feierten. Ich verstand schon früh, dass die wahre Bedeutung von Ostern darin lag, Tränen, Leid, Zweifel und Furcht fortzuwischen. Was für eine befreiende Offenbarung!
Das Staunen und die Herrlichkeit, die Jesu Jünger nach seiner Auferstehung erlebt haben, leuchten auch für uns heute weiter. Wir sind täglich gesegnet, indem wir des Morgenmahls dieser Jünger mit ihrem Meister am Ufer des Galiläischen Meeres gedenken. Diese Begebenheit zeigt auch, dass jeder von uns fähig ist, aus der Dunkelheit der Welt aufzuerstehen; mit anderen Worten, wir sind fähig, zu der wahren Sicht von Leben im Licht zu erwachen, das das Leben Christi Jesu generiert hat.
Wir lernen, dass die Auferstehung des Meisters kein einmaliges Ereignis war, sondern der Höhepunkt eines lebenslangen bewussten und beständigen immer wieder neuen sich-Erhebens über das Böse. Was wie ein tragisches Ende am Kreuz aussah, war in Wirklichkeit der Anfang der Wiedergeburt seiner Nachfolger – und das schließt die geistigen Sucherinnen und Sucher unserer Zeit ein. Aus Jesu Worten und Werken verstehen wir, dass der Mensch in der Tat das ist, was die Bibel von ihm sagt: das Bild und Gleichnis Gottes. Und dieses biblische Wissen heilt. Der Anteil an diesem Wissen und von dessen Beweis im Heilen hat Mary Baker Eddy dazu geführt, das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, zu schreiben und eine Kirche zu gründen.
In den ersten Jahren der Entwicklung der Kirche Christi, Wissenschaftler, wurden zu bestimmten Anlässen besondere Gottesdienste abgehalten, und Ostern war einer davon. Am Ende einer Predigt zu solch einem Anlass sagte sie: „Ich liebe den Ostergottesdienst: er spricht zu mir von Leben und nicht von Tod“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 180). Wir können die Größe von dem begreifen, was Jesu Leben bewies, indem wir das Kapitel „Versöhnung und Abendmahl“ in Wissenschaft und Gesundheit lesen, das folgenden aufrüttelnden Satz enthält: „Es ist möglich – ja, es ist die Pflicht und das Vorrecht jedes Kindes, jedes Mannes und jeder Frau –, dem Beispiel des Meisters durch das Demonstrieren von Wahrheit und Leben, Gesundheit und Heiligkeit in einem gewissen Grade zu folgen“ (S. 37).
Die Bibel und „Versöhnung und Abendmahl“ andächtig zu lesen wird uns helfen, die Fülle von Gottes allgegenwärtiger und allmächtiger Liebe zu Seinen Kindern zu erkennen. Ihre geistigen Lehren zu leben ist ein heilendes Gebet für die Welt. Möge dieser und jeder Tag der ganzen Menschheit Freiheit von Tränen, Leiden, Zweifeln und Furcht bringen!
