Als Kind und Jugendliche ging ich regelmäßig zur Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft. Heute begleiten mich viele der Lektionen aus dem wöchentlichen Unterricht auch weiterhin und schenken mir Inspiration und Sicherheit.
Als ich neun oder zehn war, verbrachte ich einen Großteil des Sommers bei meinen Großeltern, und meine Großmutter brachte mir das Nähen und Stricken bei. Einmal waren wir in ihrem Nähzimmer beschäftigt. Mir fiel eine Nadel herunter und ich trat unmittelbar darauf, wodurch sie tief in meinen Fußballen eindrang.
Trotz aller Bemühungen konnte meine Großmutter die Nadel nicht herausziehen; sie steckte fest. Meine Sonntagsschullehrerin hatte uns kurz zuvor aufgefordert, diesen Satz aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy auswendig zu lernen: „Wahrheit ist Gottes Heilmittel gegen Irrtum jeder Art, und Wahrheit zerstört nur das, was unwahr ist“ (S. 142–143). Das sagte mir, dass die Nadel nicht in meinen Fuß gehörte und dass Wahrheit den unwahren Augenschein von einer Nadel im Fuß zerstören konnte. Ich ersetzte im Stillen das Wort „zerstört“ mit „entfernt“.
Meine Großmutter machte sich große Sorgen, dass etwas Schlimmes passieren könnte, beispielsweise, dass der sichtbare Teil der Nadel abbrechen und die Nadel dann nicht mehr greifbar sein würde. Doch ich erinnere mich an die ruhige Gewissheit, dass Wahrheit das entfernen würde, was unwahr ist.
Wir setzten uns aufs Bett und saßen ein paar Augenblicke ganz still. Dann zog meine Großmutter wieder an der Nadel, und nun konnte sie sie ganz einfach entfernen. Sie sagte meiner Mutter später, dass meine Ruhe und Zuversicht ihr geholfen hatten, die Situation gelassener zu sehen.
Ich muss immer an den Vorfall denken, wenn ich diese Stelle in Wissenschaft und Gesundheit lese, und die überzeugende Einfachheit ihrer Botschaft schenkt mir auch heute Gewissheit.
Ein andermal lernte ich eine Bibelstelle, die eine andere Sonntagsschullehrerin besonders liebte. Es geht um diese Aussage von Christus Jesus: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben“ (Lukas 12:32). Sie sagte diese Worte immer mit so viel Liebe und Überzeugung, dass man die Liebe des Vaters geradezu spüren und wissen konnte, dass Gottes Absicht für Seine Kinder nur reichhaltiges Gutes einschloss.
An einem heißen Sonntag im Sommer saß ich mit Migräne in ihrem Unterricht. Am Nachmittag sollte unsere Familie eine lange Fahrt in einem Auto ohne Klimaanlage unternehmen, und ich freute mich gar nicht darauf.
Ich ging im Unterricht auf die Toilette, und als ich aufstand, erinnerte mich meine Lehrerin daran, dass es nichts zu fürchten gab. Beim Händewaschen fühlte ich mich in die Liebe des Vaters mit ihren vollständig guten Absichten für mich, Sein geliebtes Kind, eingehüllt. Das beruhigte mich sehr.
Ich kehrte zu meiner Klasse zurück, und als wir das letzte Lied sangen, hatte ich keine Kopfschmerzen mehr. Die Autofahrt bereitete mir keine Probleme.
Ich bin so dankbar für die Lehrerinnen und Lehrer der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft, die jede Woche so vielen Kindern helfen, mehr über Gott zu lernen und die Lehre der Christlichen Wissenschaft besser zu verstehen. Der Wert dieser Lektionen weitet sich aus wie die Wellen auf der Oberfläche eines Sees und erstreckt sich weit über die Klasse selbst und das Kirchengebäude hinaus. Dieser Unterricht kann den Schülerinnen und Schülern helfen, ein lebenslanges Fundament des Vertrauens auf Gottes Allgegenwart und heilende Macht zu schaffen.
Deborah Orr
Ridgefield, Connecticut, Vereinigte Staaten
