Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Unordnung beseitigen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 22. August 2022

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 22. August 2022 im Internet.


Einmal hörte ich einen Ordnungscoach sagen, dass eine Wohnung dann ordentlich ist, wenn jedes Ding seinen eigenen Platz hat – seinen ganz spezifischen Platz. Seit mir klar wurde, dass jedes wirklich erforderliche Objekt in meinem Haus eine nützliche geistige Idee repräsentiert, leuchtet mir das ein. Aber das war nicht immer so.

In meiner ersten Wohnung liebte ich jeden Winkel. Doch schon bald schien es, als sei jeder Winkel mit Sachen vollgestopft, ob schmutziger Wäsche, dreckigem Geschirr, ungelesenen Büchern und Zeitschriften oder anderen Dingen. Das größte Problem allerdings waren nicht getroffene Entscheidungen – die Sachen, die einfach keinen richtigen Platz hatten.

Das Haus war schon älter, und im Esszimmer, das gleich beim Eingang war, mussten wir mehrere Schichten Tapete entfernen. Es sah aus, als sei in dem Zimmer eine Bombe explodiert. Wie sehr ich mich auch bemühte, ich konnte die Unordnung und den Schmutz nicht in den Griff bekommen. Ich war frustriert, schämte mich und machte mir Selbstvorwürfe.

Eines Tages klingelte eine Freundin aus der Kirche unangemeldet. Ich genierte mich wegen der Unordnung so sehr, dass ich weinen musste. Liebevoll und ohne jeden Vorwurf umarmte sie mich und sagte: „Oh Julie, das ist nicht dein Bewusstsein!“

In dem Moment hatte ich das Gefühl, von einer großen Last befreit zu sein. Mir wurde klar, dass ich gedacht hatte, mein Bewusstsein müsse in furchtbarem Zustand sein, wenn dieses Haus ein Ausdruck davon war. Ich hatte von der Wirkung zur Ursache argumentiert, statt von der Ursache zur Wirkung. Doch meine Freundin hatte es richtig gesehen. Sie erkannte, dass mein Bewusstsein als Gottes Ebenbild ebenso ausgeglichen und geordnet ist, wie Gott, und dass mein Zuhause dies widerspiegeln muss.

Das Beseitigen mentaler Unordnung führt zu Klarheit darüber, was man wirklich im Haus haben muss.

Wurde mein Zuhause sofort wundervoll sauber und ordentlich? Nein, aber mein Denken änderte sich. Ich merkte, dass ich Schönheit und Ordnung liebte und diese Eigenschaften in allem, was ich tat, zum Ausdruck bringen wollte. Dazu fiel mir ein Satz von Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift ein: „Verlangen ist Gebet; und es kann uns kein Verlust daraus entstehen, Gott unsere Wünsche anzuvertrauen, damit sie geformt und veredelt werden, bevor sie in Worten und Taten Gestalt annehmen“ (S. 1).

Als ich darum betete, mich als die Widerspiegelung des einen vollkommenen Gemüts, Gottes, zu erkennen, überließ ich Gott mein Verlangen nach Ordnung. Bei meinem geistigen Wachstum erhielt ich mehr Klarheit darüber, wie ich die für uns nützlichen Dinge organisieren und mich von dem trennen konnte, was wir nicht länger brauchten.

Gibt es in meinem Haus keine Unordnung mehr? Doch, aber sie bestimmt nicht mehr mein Leben! Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass ein Übermaß an Sachen und ein Mangel an Ordnung miteinander einhergehen. Und ich stelle fest, dass das Beseitigen mentaler Unordnung zu Klarheit darüber führt, was man wirklich im Haus haben muss. Ich kann Werbung, die behauptet, dieses oder jenes Produkt sei ein Muss für unser Leben, besser widerstehen. Mir ist klar geworden, dass ein Überfluss von Dingen – das Ergebnis von zu viel Fokus auf Materie – uns in Ketten legt, statt uns zu befreien.

Unordnung kann als Status oder Zustand der Verwirrung definiert werden. Dass man zu viele Sachen zu Hause hat, liegt oftmals daran, dass man Entscheidungen vor sich hergeschoben hat, nicht wissend, worauf Erfüllung, Glück und Sicherheit beruhen.

Wenn wir anfangen, Gott als das einzige Gemüt zu sehen – als unser einziges Gemüt –, werden Verwirrung und Unentschlossenheit durch Klarheit ersetzt. Wir entdecken Erfüllung und Sicherheit als das Ergebnis eines tieferen geistigen Verständnisses. Wir hören auf zu denken, dass wir etwas „irgendwann brauchen könnten“, und vertrauen darauf, dass Gott jeden Bedarf deckt. Wir wissen, welche Gedanken wir benötigen, um die Dinge zu erkennen, die wir brauchen und nicht brauchen, und so letztere loslassen.

Christus Jesus verstand dies. Da er seine Einheit mit seinem Vater erkannte und anerkannte, wurde er nicht durch mentale Unordnung behindert oder materielle Dinge belastet. Er sagte: „Niemand lebt dadurch, dass er viele Güter hat“ (Lukas 12:15). Und er vertraute darauf, dass Gott, der unendliche Liebe ist, zum richtigen Zeitpunkt jede richtige Idee bereitstellen würde.

Gott, unendliches Prinzip, erschafft und erhält die Beziehung all Seiner Ideen im vollkommenen Gleichgewicht und in perfekter Ordnung. Prinzip ist absolut effizient. Es durchläuft keine Zyklen des Ansammelns und Loswerdens. Es gewährleistet, dass es niemals zu viel oder zu wenig des Richtigen oder Guten geben kann. Jede Idee hat ihren eigenen Zweck und Platz.

Wenn wir uns konsequenter als Ausdruck von Prinzip identifizieren, werden Furcht, Stolz oder Verdammung – wertlose Denkweisen – weniger Unordnung in unserem Denken anrichten. Wir stellen fest, dass unser Denken und Handeln stabiler und weiser werden. Wir sind weniger impulsiv und eher bereit, innezuhalten und Gott zu fragen, was wir kaufen, behalten, ablehnen oder weggeben sollten. Wir sind zufrieden. Dann wird unser Zuhause zu einem Ort der Freude und des Friedens.

Unser Leben ist Gott, und Leben schließt Gesundheit, Fülle und Freiheit ein. Leben hängt nie in der Vergangenheit fest und fürchtet sich nicht vor der Zukunft. Aus diesem Grund können wir uns von mentaler und physischer Unordnung lösen. Wir können Verwirrung durch die Klarheit des vollkommenen Gemüts ersetzen – und zwar noch heute!

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Weitere Artikel im Web

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.