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Unserem geistigen Selbst treu sein

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 17. Oktober 2022


Eine der wundervollen Lehren der Christlichen Wissenschaft ist die Tatsache, dass wir die ständige Gelegenheit haben zu verstehen, was es bedeutet, geistig zu sein. Als Gottes Bild und Gleichnis sind wir nicht physische Körper mit einer begrenzten Lebenserwartung, sondern jeder von uns wurde von Geist, Gott, konzipiert und erschaffen. Diese Individualität setzt sich aus Gesundheit und Kraft zusammen und gehört uns für alle Zeit, damit wir sie erfahren und genießen können. Wenn wir Gott als unseren Schöpfer erkennen und unserer wahren geistigen Individualität gemäß leben, führen Gebete schneller zu Ergebnissen – und Heilung wird leichter bewirkt.

Doch es kann Zeiten geben, in denen ein Leben in Übereinstimmung mit unserem geistigen Selbst auf dem Prüfstand zu stehen scheint. Wenn eine wichtige Entscheidung über unsere Gesundheitsfürsorge zu treffen oder eine bedrohliche Situation zu meistern ist, mögen wir wohl sicher sein, dass Gott uns heilen kann, doch jene, die uns umgeben, glauben das möglicherweise nicht. Sie stellen vielleicht unser Gottvertrauen infrage, zweifeln die Fähigkeit von Gebet, Hilfe zu bewirken, an und argumentieren, dass es nötig ist, materielle Hilfsmittel in Anspruch zu nehmen. Vielleicht fühlen wir uns geneigt, Kompromisse mit unserem standhaften Vertrauen auf Wahrheit einzugehen, um andere zu beruhigen. Damit könnte eine Abschwächung unserer Zuversicht einhergehen, und dann geraten wir selbst in Zweifel, ob Gebet heilen kann. Die Entscheidung, den eingeschlagenen Weg beizubehalten, wird leichter, wenn wir bedenken, dass wir von Gott regiert und erhalten werden.

Das hat nichts mit einer bestimmten Glaubensrichtung zu tun, noch halten wir an einem Pfad fest, ohne für Gottes immer aktive Führung offen zu sein. Es geht um den Entschluss, den für uns wirksamsten Weg voran zu gehen, wenn wir die geistige Wahrheit verstehen und nutzen, dass Gesundheit unsere Wirklichkeit als Kind Gottes ist.

Ich denke hier an meinen Biologieunterricht zurück, dessen Lehrer ich sehr respektierte. Bei einer Aktivität draußen trat ich im sumpfigen Gelände auf einen rostigen Nagel, und der Lehrer sagte, dass der Vorfall schlimme Folgen haben würde, wenn ich nicht schnell zum Arzt ging, um mir eine Spritze geben zu lassen. Ich muss sagen, dass ich große Angst hatte. Doch ich hatte mich mein Leben lang hinsichtlich Heilung auf die Christliche Wissenschaft gestützt und sah keine Veranlassung, es diesmal nicht zu tun. „Muss ich jetzt wirklich zum Arzt gehen?“, fragte ich mich. „Muss ich sterben, wenn ich es nicht tue?“

Meine Mutter holte mich von der Schule ab und überließ mir die Entscheidung. Ich hatte großes Vertrauen in Gottes allmächtige Fähigkeit, war aber so über die Warnung des Lehrers besorgt, dass ich nicht sicher war, was ich tun sollte. Ich hatte die Ängste einer anderen Person in mich eingelassen. Als ich nach Hause kam, betete ich mit aller Kraft, um das, was ich gehört hatte, von dem zu trennen, was hinsichtlich Gottes beständiger, liebevoller Fürsorge der Wahrheit entsprach. Mein Lehrer hatte es gut gemeint und sich dabei auf sein umfangreiches medizinisches Wissen gestützt. Doch ich musste klarer verstehen, was über mich als göttliche Idee zutraf. Ich wusste, dass ich geheilt werden würde, wenn ich die Wahrheit meiner Individualität als Ebenbild Gottes verstand.

Vom materiellen Standpunkt aus schien ich ein verwundbarer Sterblicher zu sein, dem ein rostiger Nagel Schaden zugefügt hatte. Doch aus geistiger Sicht war ich intakt und vollständig und niemals von einem materiellen Zustand bedroht. Jesus Christus sagte: „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:32). Ich betete zu wissen, dass mein von Gott erschaffenes Selbst keineswegs von einem rostigen Nagel beeinträchtigt worden war und dass Gott, Liebe, mich regierte. Die göttliche Liebe machte einen rostigen Nagel harmlos.

Der Vorfall ereignete sich an einem Freitag, und am folgenden Montag ging ich wie gewohnt zur Schule. Die Wunde heilte schnell, und ich war absolut fit, ohne jegliche Entzündung. Ich hatte meinem geistigen Selbst entsprechend gelebt, auf jedem Schritt von Gottes Führung erhoben. Der Lehrer fragte nicht, was ich getan hatte, doch unsere gute Beziehung hielt noch viele Jahre an.

Ich habe aus dieser Erfahrung gelernt, dass es großen Lohn mit sich bringt, entsprechend der machtvollen Wahrheit zu leben, die wir verstehen und für uns annehmen. Mary Baker Eddy schreibt: „Seid aufrichtig, seid euch selber treu und treu gegen andere; und als Folge davon werdet ihr stark sein in Gott, dem ewigen Guten“ (Grundzüge der Göttlichen Wissenschaft, S. 8). Unserem geistigen, von Gott erhaltenen Selbst entsprechend zu leben bedeutet, Gott entsprechend zu leben.

Wenn wir ein Problem haben, werden uns Freunde und Nachbarn vielleicht bereitwillig mitteilen, was wir ihrer Meinung nach tun sollten, und sie meinen es sicher liebevoll. Doch am Ende lassen wir uns immer von dem führen, was wir in unserem Herzen wissen und fühlen. „Ehrlichkeit ist geistige Macht“, schreibt Mary Baker Eddy (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 453). Und an anderer Stelle im selben Buch schreibt sie: „Gehorsam gegen Wahrheit gibt dem Menschen Macht und Stärke“ (S. 183). Damit werden wir von einem Loyalitätszwiespalt befreit und bereit, die heilende Macht Gottes zu demonstrieren.

Wenn wir eine Wahl hinsichtlich des einzuschlagenden Weges treffen müssen, hilft es uns zu bedenken, dass Gott immer bei uns ist und uns jeden Augenblick erhält, unterstützt und kräftigt. Wir sind sicher, wenn wir die geistige Wahrheit leben, die wir verstehen, und das lohnenswerteste Ergebnis für uns und unser Umfeld ist die Zuversicht und Befriedigung, die mit der Demonstration von Gottes Fürsorge einhergeht.

Auf diese Weise ist unser Glaube nicht wie der Same des Löwenzahns, der im Wind umhergetragen wird, ohne dass er steuern kann, wo er landet. Unser Glaube ist auf den Felsen der Wahrheit gegründet, der fest und stark bleibt. Er lässt sich nicht von Schwarzmalerei oder zweifelnden Meinungen über die geistige Wahrheit einschüchtern, sondern ist bereit und fähig, die Vorzüge zu demonstrieren, die mit einem Leben in Harmonie mit Gott, dem unendlichen Gemüt, einhergehen.

Ein Lied im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft drückt es sehr treffend aus:

Der innren Stimme lausche nur,
   sei treu dem höchsten Ideal,
dem wahren, dem vollkommnen Selbst,
   dem unbekannt der Sünde Qual!
(Kate L. Colby, Nr. 20, Übers. © CSBD)

Gesundheit, Glück und Leben sind die Vorzüge, die mit einem Leben in Übereinstimmung mit unserem geistigen Selbst einhergehen. Kein Kompromiss mit materieller Logik kann etwas Besseres bewirken.

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