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Original im Internet

Wir können „das Verbrechen im Zaum halten“

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 28. November 2022


Ich saß auf dem Fahrersitz meines Mietwagens inmitten von Scherben, nachdem jemand das Auto aufgebrochen und meinen Laptop gestohlen hatte, und versuchte zu verstehen, wie und warum das passiert war. In jener Nacht waren auf dem gutbeleuchteten Parkplatz noch sechs weitere Autos beschädigt worden. Ein Polizist gab zu, dass er den Vorfall auf der Webcam seines Polizeiautos mitverfolgt hatte, und entschuldigte sich dafür, dass die Polizei unfähig war, mit der Welle der Verbrechen fertigzuwerden, die seine Stadt überschwemmte. Nur einen Tag zuvor hatte ich miterlebt, wie ein Passagier im Flugzeug eine Flugbegleiterin beschimpft hatte. In diesem Fall hatte man mich gebeten, als Zeuge aufzutreten.

Diese Erfahrungen mögen verglichen mit der Gewalt, die andere erlitten haben, milde erscheinen, doch ich empfand sie als Aufforderung, als Christ und Metaphysiker besser zu lernen, wie man diese alarmierenden aggressiven Neigungen mit Gebet angeht und heilt. Angesichts der Zunahme bestimmter Arten von Verbrechen ist es ausgeschlossen, passiv oder gleichgültig zu sein.

Mary Baker Eddy spricht im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft über eine fortdauernde Gärung im menschlichen Denken und erklärt dann, dass „... bösartige Gemüter versuchen [werden], Mittel und Wege zu finden, um mehr Böses anzurichten; aber diejenigen, die die Christliche Wissenschaft erfassen, werden das Verbrechen im Zaum halten“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 96–97).

Obwohl ich mich schon viele Jahre lang mit der Christlichen Wissenschaft beschäftigt hatte, war ich nicht sicher, was sie mit ihrer Aufforderung meinte, „das Verbrechen im Zaum [zu] halten“. Fand sie, Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollten in den Polizeidienst treten? Zwar ist das eine wichtige Arbeit, doch ich war sicher, dass ihre Forderung umfassender und tiefer geht, da sich ihre Entdeckung auf das Christus-Heilen bezieht.

Mrs. Eddy scheute sich in ihren Schriften nicht, das Thema Verbrechen anzuschneiden. Sie verwendet das Wort und davon abgeleitete Begriffe 48-mal in ihren veröffentlichten Werken. An einer Stelle beschreibt sie sogar ihren Besuch bei dem Attentäter auf einen US-Präsidenten in dessen Gefängniszelle: „Ich besuchte den Mörder des Präsidenten Garfield in seiner Gefängniszelle und fand ihn in dem Gemütszustand des sogenannten moralischen Schwachsinns. Er war sich seines Verbrechens nicht bewusst, vielmehr hielt er seine Tat für gerecht und sich selbst für ein Opfer. Meine wenigen Worte rührten ihn, er sank kraftlos und bleich auf seinen Stuhl zurück, seine Geschwätzigkeit hatte aufgehört. Der Wärter dankte mir und sagte: ‚Andere Besucher haben ihm Blumen gebracht, aber Sie haben ihm gebracht, was ihm guttun wird‘“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 112).

Was brachte Mrs. Eddy an jenem Tag mit ins Gefängnis? Als hingebungsvolle Nachfolgerin Christi Jesu und Entdeckerin der Wissenschaft, die seinen Lehren und Heilungen zugrunde lag, kannte Mrs. Eddy Gott als vollständig gut und allmächtig. Und sie wusste, dass Er Seine Kinder auf der Grundlage göttlicher und erhabener Rechtsprechung regiert, durch die der Mensch – das wahre Selbst eines jeden von uns – unfähig ist, sündig oder krank zu sein. Dieses Wissen bewirkte die moralische Veränderung, die der Gefängniswärter beobachtete.

Ich forschte in der Bibel und Mrs. Eddys Schriften, um besser zu verstehen, was ihre Aufforderung, das Verbrechen im Zaum zu halten, von mir erwartete. Außerdem befasste ich mich mit den Gegenbegriffen des Wortes Verbrechen. Ich war überrascht zu sehen, dass fast alle geistige und moralische Konzepte umfassten, wie z. B. Güte, Tugend, Gerechtigkeit, Vertrauenswürdigkeit, Moral und Gehorsam. Das führte mich zu einem neuen und stärker erleuchteten Verständnis, dass Verbrechen in erster Linie ein theologisches und kein gesellschaftliches Problem ist. In diesem Licht fing ich an zu begreifen, dass meine Aufgabe, Verbrechen zu stoppen, in Gebet lag.

Wenn Verbrecher verhört werden, weisen sie manchmal darauf hin, dass der Impuls von außen kam oder dass sie nicht wirklich wissen, was sie zu ihrer Tat motiviert hat. Daraus geht hervor, wie wichtig Gebet ist, um auch nur die Neigung oder das Verlangen zu stoppen, etwas Böses zu tun, da Böses der wahren, von Gott erschaffenen Natur des Menschen eindeutig fremd ist. Als ich weiter darüber nachdachte, erkannte ich klarer, dass meine Gebete auch vorbeugend wirken und Sicherheit und Ordnung für alle fördern können.

Damit akzeptierte ich meine Berufung, sorgfältig und beständig täglich zu beten und zu bekräftigen, dass Gott, das Gute, der Schöpfer ist und dass der Mensch, Gottes Kind, von Natur aus unschuldig und frei von Einflüssen, Mächten oder Ansteckung des Bösen ist. Ich bekräftigte insbesondere, dass der Mensch frei von sämtlichen sogenannten illegitimen, subtilen, verderblichen Mächten des Bösen ist, die ihn beeinflussen oder ermutigen, Dinge zu tun, die seiner geistigen Natur und seinem Lebenszweck entgegenstehen. Unter Gottes Kontrolle, der wir uns nicht entziehen können, kann der Mensch keinen Wunsch verspüren, sich oder anderen zu schaden. Der Einfluss des göttlichen Gemüts veranlasst vielmehr, dass er seinen Mitmenschen Gutes tut. Ich fing an, der Anforderung nachzukommen, dies ausdrücklich und überzeugt zu erklären. Ich konnte die Dringlichkeit für diese Gebete erkennen, besonders in der heutigen Zeit, und erwartete, dass meine Gebete praktische Auswirkungen haben würden.

 Während meiner Arbeit für Regierungsvertreter wurden mehrmals ernste Drohungen körperlicher Gewalt aufgedeckt, und somit waren klare menschliche vorbeugende und schützende Maßnahmen vonnöten, doch ging ich sie auch mit Gebet an. In einem Fall erfuhren wir, dass eine Gruppe von Demonstranten die Genehmigung für einen Protestmarsch erhalten hatte und plante, Flaschen voll Blut auf unsere Gruppe zu werfen. Die Entscheidung, ob wir zu dem Park aufbrechen sollten, in dem der Protestmarsch stattfinden sollte, wurde mir überlassen. Ich wusste, dass ich mit dem göttlichen Gemüt, Gott, kommunizieren musste, um eine Antwort zu erhalten. Die Bibellektion jener Woche aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft gab mir die Zuversicht, dass es richtig war, an der Veranstaltung teilzunehmen. Unser Besuch in dem Park war friedlich und produktiv, und die Demonstranten waren nicht einmal gekommen.

In einem anderen Fall wurde ich bei einem offiziellen Besuch in einem anderen Land vom gastgebenden Sicherheitspersonal mit jemandem verwechselt, der eine Bedrohung darstellte. Die Polizei drängte mich gegen eine Wand und hielt mich gegen meinen Willen fest. Obwohl ich versuchte, ihnen ihren Fehler deutlich zu machen, durfte ich nicht gehen. Als ich mich schließlich beruhigte, kam mir folgender Gedanke: Meine wahre Identität ist, dass ich ein Kind Gottes bin, und das zu wissen würde hinsichtlich meiner Freilassung die beste Verteidigung sein. Als ich mich auf diese geistige Perspektive stützte und keinen körperlichen Widerstand leistete, ließ mich das Sicherheitspersonal sofort mit der Bitte um Entschuldigung frei.

Die Welt sehnt sich nach einem Ende der Schmerzen, die durch die Verbrechen in unserer Umgebung verursacht werden. Uns geistig zu bewaffnen und für ein Ende der Angst zu beten, die so viele in den Fängen hat, ist die verantwortungsbewusste und nötige Strategie, die Erfolg haben kann und wird. Aus meiner Sicht sind Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgefordert, Verbrechen durch Gebet im Zaum zu halten, und daran können sich alle, die auf der Suche nach Spiritualität sind, beteiligen.

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