Ich war allein in der Küche und mit den Vorbereitungen fürs Abendessen beschäftigt. Gerade hatte ich eine große Pfanne aus dem 200 Grad heißen Ofen genommen und auf den Herd gestellt. Nachdem ich kurz im Waschbecken etwas abgespült hatte, wandte ich mich wieder dem Herd zu. Ich dachte nicht daran, wo die heiße Pfanne hergekommen war, und griff den Pfannenstiel mit der bloßen linken Hand.
Die starken Schmerzen machten deutlich, dass dies keine leichte Verbrennung war. Fast so schlimm wie der körperliche Schmerz war meine Wut auf mich selbst, dass ich vor lauter Eile nicht besser aufgepasst hatte.
Doch statt in Selbstvorwürfen zu versinken, tat ich sofort zwei Dinge: 1. begann ich zu beten, und 2. weigerte ich mich, mir die Verletzung anzusehen. Mein Gebet war ein ehrliches Sehnen nach einem Gefühl von Herrschaft über die Situation, statt Opfer zu sein. Ich rang damit, unproduktive Gedanken wie „Die Hand tut sehr weh“ oder „Du bist ja selbst schuld – hättest besser aufpassen sollen“ auszuschalten. Ich erklärte aus ganzem Herzen, dass ich rein und unschuldig und immer mit meinem Vater-Mutter-Gott verbunden bin. Als Gottes geliebtes Kind verdiene ich niemals eine Strafe.
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