„Mama, Robyn sagt, ich habe hässliche Haare“, sagte meine fünfjährige Tochter lachend auf der Rückbank des Autos. „Das ist wirklich zum Lachen“, sagte ich, als ich die Tür aufmachte, damit die beiden Mädchen aussteigen und spielen konnten, was sie auch fröhlich taten.
Ich saß da und staunte über die Reaktion meiner Tochter. Sie war weder beleidigt noch weinte sie, und sie war ihrer Freundin auch nicht böse oder überlegte, ob ihre Locken vielleicht tatsächlich hässlich sein könnten. Sie wusste, dass sie schöne Haare hatte, und nahm die gegenteilige Behauptung gar nicht erst ernst.
Diese Begebenheit, so klein sie auch war, traf mich wie ein Schlag. Ich absorbierte schon seit Jahren negative Bemerkungen über mich, statt sie zurückzuweisen. Ich redete mir nicht nur selbst unschöne Dinge über mich ein, sondern mein Mann beschimpfte mich regelmäßig, wodurch ich mich elend und minderwertig fühlte. Er war ansonsten ein guter Mensch, und wir hatten vier wundervolle Kinder. Daher versuchte ich ständig zu analysieren, warum mein Mann wütend auf mich war oder was ich falsch machte.
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