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Original im Internet

Boshafte Behandlung zerfiel zu Staub

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 16. Januar 2023


„Mama, Robyn sagt, ich habe hässliche Haare“, sagte meine fünfjährige Tochter lachend auf der Rückbank des Autos. „Das ist wirklich zum Lachen“, sagte ich, als ich die Tür aufmachte, damit die beiden Mädchen aussteigen und spielen konnten, was sie auch fröhlich taten.

Ich saß da und staunte über die Reaktion meiner Tochter. Sie war weder beleidigt noch weinte sie, und sie war ihrer Freundin auch nicht böse oder überlegte, ob ihre Locken vielleicht tatsächlich hässlich sein könnten. Sie wusste, dass sie schöne Haare hatte, und nahm die gegenteilige Behauptung gar nicht erst ernst.

Diese Begebenheit, so klein sie auch war, traf mich wie ein Schlag. Ich absorbierte schon seit Jahren negative Bemerkungen über mich, statt sie zurückzuweisen. Ich redete mir nicht nur selbst unschöne Dinge über mich ein, sondern mein Mann beschimpfte mich regelmäßig, wodurch ich mich elend und minderwertig fühlte. Er war ansonsten ein guter Mensch, und wir hatten vier wundervolle Kinder. Daher versuchte ich ständig zu analysieren, warum mein Mann wütend auf mich war oder was ich falsch machte.

Durch meine Beschäftigung mit der Christlichen Wissenschaft wusste ich, dass Heilung möglich war. Aus dem verzweifelten Wunsch heraus, mich von Gott geliebt zu fühlen und als Sein geliebtes Kind zu erkennen, bat ich eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, für mich zu beten. Ich fing an, die Situation geistig zu betrachten – zu verstehen, dass Gott jeden als Seine vollkommene Idee erschaffen hat und kennt. Das bedeutete, dass unser Vorgehen und unsere Reaktionen nur gut und liebevoll sein konnten, wie Gott.

Ich beschloss ferner, den Glauben an das Böse in der Verkleidung eines aggressiven, lieblosen Menschen zurückzuweisen. Jede Form des Bösen ist ein unpersönlicher Versuch, Gottes Güte zu verschleiern und uns unseres Friedens und unserer Freude zu berauben. Diese Stelle in Mary Baker Eddys Buch Vermischte Schriften 1883–1896 zeigt uns, wie wir Böswilligkeit und andere Übel angehen können: „Mit dieser sich mehrenden Sünde muss man nun wie mit einem Übel verfahren, nicht aber wie mit einem Übeltäter oder einer Person. Es muss auch bedacht werden, dass weder ein böser Anspruch noch eine böse Person wirklich ist und daher weder gefürchtet noch anerkannt werden sollte“ (S. 284).

Es dauerte lange, bis ich verstand, was es bedeutet, Übel (einschließlich verletzender Worte und einschüchternder Reaktionen) als unpersönlich zu betrachten. Ich dachte, ich sei wegen eines aggressiven Mannes unglücklich. Doch in Wirklichkeit wurden mein gottgegebener Friede und meine Harmonie durch einen Glauben an das Böse gestört. Die Versuchung, das Böse als wirklich zu akzeptieren, kam auf eine Weise, die ich glauben würde – in meinem Fall durch die Wut und Lieblosigkeit einer anderen Person. Solange ich zugab, dass die Einstellung und Worte eines anderen mich verletzten oder meines Glücks berauben konnten, würde dies geschehen. Sobald ich erkannte, dass Wut keine Person ist, sondern ein Werkzeug des Bösen, das gänzlich unwirklich ist, da es nicht von Gott erschaffen wurde, verstand ich, dass sie keinen Platz in meinem Erleben hat und meine Identität als Gottes Kind nicht beeinträchtigen kann. Und dann verlor sie die Macht über mich.

Dieses Gebet und Verständnis gab mir den Mut, der Schwierigkeit meiner Situation ins Auge zu sehen, und half mir gleichzeitig zu erkennen, dass die unpersönliche Natur des Bösen eine unangemessene Behandlung durch eine andere Person nicht entschuldigt. Obwohl mein Mann und ich uns letztendlich trennten und scheiden ließen, war damit das Problem nicht behoben – es war erforderlich, die Farce des Bösen in einer Darstellung als Täter und Opfer offenzulegen. Die vielen Heilungen – beispielsweise von Windpocken, Madenwürmern, einer Dornwarze und den Auswirkungen von Unfällen –, die meine Familie und ich während dieser Zeit erlebten, versicherten mich des laufenden Fortschritts. Und eine körperliche Heilung bewirkte schließlich die vollkommene Umkehr der Situation.

Ich war damit beschäftigt, meine Bilder für eine Vernissage aufzuhängen, die zeitgleich mit einer Party für meinen Ex-Mann stattfinden sollte, die dessen Freundin für ihn veranstaltete. Wir wollten beide, dass unsere Tochter (die mir half) zu unserer jeweiligen Veranstaltung kam, und das schürte die Disharmonie zwischen uns noch weiter. Plötzlich war meine Freude durch Stress und Sorge vertrieben, und ich bekam einen schmerzhaften Hautausschlag. Ich musste ein locker sitzendes Kleid tragen, damit nichts an meiner Haut rieb. Als einige aus meinem Freundeskreis bemerkten, dass ich mich kaum bewegen konnte, halfen sie mir, und ich konnte Gottes unerschütterliche Liebe erkennen, die durch diese liebevolle Hilfe zum Ausdruck kam.

Am Abend der Vernissage rief mein Ex-Mann an und fragte wütend, wann unsere Tochter endlich fertig sein würde. Als das Gespräch beendet war, konnte ich kaum Luft holen. Und dann erkannte ich ganz plötzlich, dass ich auf eine Illusion des Bösen als persönlich und machtvoll reagierte, statt die Wahrheit zu akzeptieren, dass Gott göttliche Liebe ist und dass Seine Kinder geliebt und liebevoll sind. So wie meine kleine Tochter all die Jahre zuvor über eine Lüge gelacht hatte, verstand ich nun, dass der Glaube, das Böse hätte die Fähigkeit, mich zu verletzen, völliger Unsinn war. Die ganze Situation war eine Lüge, die mich und meinen Ex-Mann ins Bockshorn gejagt hatte – und nun war damit Schluss! Wie Jesu Antwort auf eine Versuchung des Bösen, war dies ein „Geh weg, hinter mich, Satan“-Augenblick! (Lukas 4:8).

Beim nächsten Telefonat mit meinem Ex-Mann sagte ich ihm unmissverständlich, dass ich keine Wut und Respektlosigkeit mehr von ihm akzeptieren würde. Sofort änderte er seinen Ton. Ich war im selben Augenblick von dem Hautausschlag geheilt, und mein Ex-Mann war nie wieder unfreundlich zu mir.

Meine Umkehr kam, als ich die Wahrheit des folgenden Satzes von Mrs. Eddy akzeptierte: „Das Böse hat keine Wirklichkeit. Es ist weder Person, Ort noch Ding, es ist einfach eine Annahme, eine Illusion des materiellen Sinnes“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 71). Und etwas weiter hinten im selben Buch schreibt sie: „Die Wahrheiten des unsterblichen Gemüts erhalten den Menschen und sie machen die Fabeln des sterblichen Gemüts zunichte, dessen fadenscheinige und überzogene Forderungen wie törichte Motten ihre eigenen Flügel versengen und zu Staub zerfallen“ (S. 103).

Diese Heilung hat mir viel mehr Klarheit über die Mythe des Bösen oder Irrtums beschert. Wenn ich nun auf schwierige Situationen stoße, identifiziere ich die zugrundeliegende Behauptung oder Suggestion. Egal, welche Form sie annimmt – ob unharmonische Beziehungen, Krankheit, Verlust des Arbeitsplatzes usw. –, jede Behauptung lässt sich auf die Lüge zurückführen, Gott, das Gute, sei abwesend. Doch Gott, das unendliche Gute, ist Alles, also hat das Böse keine Wirklichkeit, keine Macht und keinen Einfluss. Wenn wir das verstehen, können wir das Böse als unwahr zurückweisen, egal wie lange wir etwas anderes schon glauben. Dann zerfallen seine „fadenscheinige[n] und überzogene[n] Forderungen ... zu Staub“.

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