Beim Mannschaftssport kann eine Verteidigung gar nicht stark genug sein. Sie hält nicht nur das andere Team davon ab, Punkte oder Tore zu erzielen, sondern kann das gesamte Spiel umkehren und zum Sieg führen. In ähnlicher Weise unternehmen die meisten von uns Schritte, die unserer persönlichen Sicherheit dienen. Wir schützen unsere Privatsphäre und Betriebsgeheimnisse mit komplexen Computerkennwörtern, achten sorgfältig auf den Straßenzustand und die anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, schließen nachts die Türen ab und vermeiden gefährliche Situationen, wo immer möglich.
In biblischen Zeiten bauten die Menschen Stadtmauern, um sich gegen Angriffe zu schützen. Doch selbst damit wussten sie, dass es nicht ausreichte, um ihren Schutz vor Feinden zu garantieren, daher haben sie sich auf eine höhere, verlässlichere, stärkere Macht verlassen, nämlich Gott. Der Psalmist schrieb über dieses Vertrauen auf Gott: „Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, mein Schutz, dass ich nicht wanken werde“ (Psalm 62:3). Und weise Ratschläge an die ersten Christinnen und Christen in der griechischen Stadt Ephesus ermuntern uns auch heute, Gottes Macht in Anspruch zu nehmen. Der Verfasser setzt Eigenschaften des Denkens, wie Wahrheit, Gerechtigkeit und Glauben, mit Bestandteilen einer Rüstung gleich (siehe Epheser 6:10–17).
Wir müssen demnach unser Bewusstsein am meisten schützen, und gottähnliche Eigenschaften wie die oben beschriebenen helfen, uns gegen ungöttliche Eigenschaften und Haltungen zu verteidigen, die uns und andere schädigen. Wenn wir beispielsweise an Wut oder Ungeduld festhalten, kann sich solch eine Geisteshaltung darin äußern, dass man andere verbal oder sogar tätlich angreift. Wenn unsere Gedanken stattdessen gelassen und liebevoll sind, werden unsere Worte und Taten freier und liebenswerter sein. Und geistige Gedanken, die fest in dem Wissen verankert sind, dass wir unter Gottes Schutz und Führung sicher sind, ziehen zuversichtliche und furchtlose Taten nach sich.
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, zeigt uns in einem Artikel mit dem Titel „Was unsere Führerin sagt“, wie wir unsere Gedanken am besten verteidigen, nämlich indem wir uns auf Gott, göttliche Wahrheit und Liebe, stützen: „... haltet euer Gemüt so von Wahrheit und Liebe erfüllt, dass Sünde, Krankheit und Tod nicht eindringen können. Es ist klar, dass einem Gemüt, das schon voll ist, nichts hinzugefügt werden kann. Ein von Güte erfülltes Gemüt hat keine Tür, durch die das Böse eindringen, und keinen Raum, den es ausfüllen kann. Gute Gedanken sind ein undurchdringlicher Panzer; damit angetan, seid ihr gegen die Angriffe des Irrtums jeder Art vollständig geschützt. Und nicht nur ihr seid geborgen, sondern alle, auf denen eure Gedanken ruhen, werden dadurch gesegnet“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 210).
Eine Erfahrung hat mir unlängst gezeigt, dass es augenblicklich Heilung bewirken kann, sich auf Gott als unsere beste und vollkommene Verteidigung zu stützen. Nachdem ich eine Zeitlang am Schreibtisch gearbeitet hatte, stand ich auf und ging in ein anderes Zimmer. Plötzlich war mir schwindlig und ich fühlte mich desorientiert. Ich legte mich aufs Bett, doch das Problem hielt an. Ich ging runter in die Küche und versuchte, etwas zu essen, konnte am Tisch aber nur mit Mühe den Kopf aufrecht halten. Nachdem ich mich wieder hingelegt hatte, wurde mir klar, dass mein Bewusstsein unter Beschuss war und dass ich mich sofort dagegen verteidigen musste. Ich dachte: „Was greift mich hier an? Wie kann ich mich am besten verteidigen?“
In meiner Not wandte ich mich an Gott und bat Ihn, mich zu dem zu führen, was ich brauchte, um mich in dem Augenblick angemessen zu verteidigen. Sofort kam mir ein klarer Gedanke: „Gott ist meine Verteidigung!“ Gott ist die vollkommene und undurchdringliche Verteidigung gegen jegliche Form von Bösem, das uns angreift. Ich musste nicht nach einer mentalen Ursache der Disharmonie suchen. Es war nicht meine Aufgabe, eine Verteidigungsstrategie gegen ein aggressives Leiden aufzustellen. Ich konnte zuversichtlich jedes Gefühl einer persönlichen Verantwortung für meine Gesundheit und meinen Schutz loslassen und auf Gottes beständige, unüberwindliche Verteidigung meiner Gesundheit und meines Wohlbefindens vertrauen. Die Wahrheit dieser Idee – dass Gott die perfekte Verteidigung gegen jeden Angriff ist – wurde mir uneingeschränkt klar. Ja, sie wurde mir so klar, dass ich sofort vollständig gesund aufstand. Ich musste nicht erst Besserung erfahren. Ich war mental und körperlich vollständig einsatzfähig. Und ich war sehr dankbar, solch eine augenblickliche Heilung erlebt zu haben.
Das zeigt, wie wichtig es ist, unser Denken gegen Einflüsse zu verteidigen, die uns Schaden zufügen würden – und dass wir dies nicht nur zu bestimmten Zeiten, sondern immer tun. Mrs. Eddy riet den Mitgliedern ihrer Kirche, „sich täglich gegen aggressive mentale Suggestion zu verteidigen“ (siehe Handbuch der Mutterkirche, S. 42). Das hat mich schon häufig gerettet, indem es mich vor Unfällen, Krankheit und den verschiedensten anderen negativen Vorfällen bewahrt hat. Welche Form das Böse auch annimmt – ob Krankheit, Unfall, Mangel oder Hass –, es ist wichtig, es als das zu erkennen, was es ist: eine Suggestion, nicht die Wirklichkeit. Auf diese Weise gründet sich unsere Verteidigung fest auf die Allheit und Güte Gottes, des Geistes, und Seiner Schöpfung.
Wir erstellen und bewahren eine starke Verteidigung, die uns täglich schützt, indem wir auf Gott vertrauen und bekräftigen, „dass Gott – wie im Himmel so auf Erden – allmächtig, allerhaben ist“ (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 17). Wir leugnen vehement, dass der Mensch körperlichem oder seelischem Schaden ausgesetzt ist und sich außerhalb von Gottes vollkommener Fürsorge befinden kann. Wir widerlegen den Glauben, dass der Mensch von Natur aus sündig ist oder dass wir unsere natürliche Spiritualität und Reinheit ablegen können. Wir bestätigen unsere Untrennbarkeit von Gott – der vollkommenen, undurchdringlichen Verteidigung gegen sämtliche Ansprüche des Bösen. Und damit sind wir sicher und wissen, dass nicht wir kämpfen, sondern Gott (siehe 2. Chronik 20:15).
