Im ersten von zwei Leitartikeln über den Wert der Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft geben wir ein Gespräch zwischen der Chefredakteurin Ethel Baker und einem der stellvertretenden Chefredakteure, Tony Lobl, wieder.
Tony Lobl: Wie schätzen Sie als Chefredakteurin des Herolds der Christlichen Wissenschaft, des Christian Science Journals und des Christian Science Sentinels deren Wert für die Welt ein?
Ethel Baker: Wir sehen zunehmend Beweise dafür, dass die Wissenschaft des Christus Wirkung zeigt – dass sie das Heilmittel für die Menschheit ist. Gott hat die Zügel in der Hand, und die Wirklichkeit eines guten Gottes gewährleistet, dass es für alles, was die menschliche Familie zu bewältigen hat, eine Lösung gibt. Diese Aussage wäre natürlich übertrieben, wenn es um etwas anderes ginge, als auf Christi Jesu Pfad der Erkenntnis Gottes zu folgen und dieses geistige Verständnis darauf anzuwenden, selbst die größten Bedürfnisse zu befriedigen. Wenn Sie die Zeitschriften über längere Zeit hinweg lesen, wissen Sie, dass irgendjemand irgendwo auf der Welt ein Problem überwunden hat, das dem, womit Sie konfrontiert sind, ähnlich ist, und dass die Lösung durch Gebet und die Praxis der Christlichen Wissenschaft gefunden wurde. Diese Beweise werden seit mehr als hundert Jahren täglich, wöchentlich und monatlich erbracht.
Das klingt nach dem, was zu Zeiten des Neuen Testaments geschehen ist.
Ja. Für mich besteht der Zweck jeder dieser Zeitschriften darin, die Möglichkeiten aufzuzeigen, die heute vorhanden sind, um die unsterbliche Wahrheit – die heilende Wahrheit – zu erkennen, die Jesus und seine ersten Nachfolgerinnen und Nachfolger bewiesen haben. Diese Zeitschriften müssen „auf der Höhe der Zeit gehalten werden“, wie das Handbuch der Mutterkirche uns vorschreibt (Mary Baker Eddy, S. 44). Also machen sie sich die modernen Errungenschaften in der Kommunikation zunutze und gehen auf die Bedürfnisse und Herausforderungen speziell unserer Zeit ein. Die göttliche Metaphysik, die den Kern jedes Artikels und Zeugnisses ausmacht, ist universal, alterslos, absolut und wird im Kontext jedes neuen Fortschritts zu Geist hin wiedergegeben, denn das ist das Ziel, auf das wir uns hinbewegen. Wir bewegen uns zu Gott hin, ebenso wie wir von Gott ausgehen. Er ist unser einziges Ziel und unser einziger Ausgangspunkt. Das zu erkennen ist unser größtes Geschenk. Das menschliche Herz hungert danach. Jesus beschrieb es als ein Hungern und Dürsten nach Gerechtigkeit – nach dem richtigen bzw. wahren Denken, dem „heil’ge[n] Denken, himmelrein, um in der Liebe eins zu sein“, wie Mrs. Eddy es in einem Gedicht ausdrückt (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 387). Jesu Worte beziehen sich auf diese Art von Hungern und Dürsten. Das Geistige ist unser tiefster Bedarf und unser größtes Verlangen.
Hinsichtlich unserer Zeitschriften können wir somit sagen, dass den Menschen eine kleine Menge geistiger Nahrung nicht ausreicht. Sie suchen nach der Wissenschaft, der unendlichen Wahrheit, die ihren Hunger für immer stillen und ihren Durst für immer löschen wird.
Und wenn die Menschen diese göttliche Nahrung finden, erkennen sie sie, denn sie nährt sie auf eine Weise, wie sonst nichts es vermag. Die menschliche Familie sucht diese Entdeckung und ihre Beweise, diese absolute Wahrheit, auf tausenderlei Art. Das menschliche Gemüt ist bemüht, Menschen, materielle Mittel und Methoden und materiell eingestellte Systeme und Organisationen zu ersetzen, doch nichts befriedigt das hungernde Herz so sehr wie die geistige Nahrung der Wahrheit. Und je mehr wir die Wahrheit erkennen, desto tiefer möchten wir in sie eindringen.
Meine Erfahrung mit den Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft ist, dass sie von unschätzbarem Wert sind, aber sie haben einen Preis. Was ist, wenn wir nicht genug Geld für ein Abonnement haben?
Ja, die Zeitschriften sind unschätzbar wertvoll – das heißt, ihr Wert geht über jeden finanziellen Betrag hinaus. Mrs. Eddy verwendet in der Satzungsbestimmung im Kirchenhandbuch in Bezug auf das Abonnieren der Zeitschriften die Worte „sich leisten“ können (S. 44), und wenn es um eigene Probleme und die umfangreicheren Bedürfnisse der Menschheit geht, die wir in unser heilendes Gebet einschließen möchten, können wir es uns nicht leisten, ohne die Zeitschriften zu sein. Mir wurde das während meines Studiums klar. Meine Eltern bezahlten mir damals ein Sentinel-Abo, und einmal wurde eine Freundin von mir, die jüdischen Glaubens war, über Nacht von einer ausgekugelten Schulter und einem gebrochenen Arm geheilt, indem sie einige Sentinels las, die ich ihr geliehen hatte. Vor dieser Erfahrung hatte sie nichts von der Christlichen Wissenschaft gewusst.
Nach der Uni hatte ich mein eigenes Sentinel-Abo. Als ich allein lebte und ein Darlehen der Uni abzahlen musste, hatte ich einmal kein Geld und auch nichts mehr zu Essen im Haus – und mein Abo war fällig. Mir kamen die Worte „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, dann wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6:33) in den Sinn. Ich verstand, dass ich die Ideen in dieser Zeitschrift mehr brauchte als alles andere. Also verlängerte ich mein Abo, und am nächsten Tag brachte mir eine Freundin, die nichts von meiner Not wusste, einen Beutel voll Lebensmitteln.
Ich habe festgestellt, dass ein Abonnement der Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft das Denken auf die bestmögliche Weise nährt. Damit stellt man Gott und die eigenen geistigen Bedürfnisse an die erste Stelle, und das wiederum ermuntert und befähigt uns, Bedürfnisse zu erkennen und in Angriff zu nehmen, die über unsere eigenen hinausgehen. Auf diese Weise bringen diese Zeitschriften ein tiefes Verlangen in uns an die Oberfläche und decken es, damit wir unsere selbstlose Liebe zu anderen ausdrücken und zum Fortschritt der ganzen Menschheit beitragen können, der alle Gott, Geist, näher bringt. Dieser Impuls, die Heilerinnen und Heiler zu sein, die wir von Natur aus sind, ist der Wert, der in jeder Ausgabe enthalten ist.
