Die menschliche Ökonomie mit ihrem Gesetz von Angebot und Nachfrage – den fluktuierenden Zahlen des Aktienmarkts, der Inflation und der Zinsraten – mag nicht für alle Menschen leicht nachvollziehbar sein. Doch wir sehen ihre Auswirkungen in steigenden Nahrungsmittel- und Benzinpreisen, unerschwinglichen Mieten, teurer Kinderbetreuung, nicht tragbarer Inflation und Prognosen einer bevorstehenden Rezession. Die Auswirkungen sind deutlich spürbar. Die Ängste und Frustrationen der Menschen zeigen sich in ihrem Versuch, „über die Runden zu kommen“, eine Redewendung, die das Bild von einem übermächtigen Gegner im Boxring aufkommen lässt.
Eine Bibelgeschichte zeigt uns, dass dieses Problem nichts Neues ist. Einmal herrschte eine Hyperinflation in Samarien, die zu einer Hungersnot ungeahnten Ausmaßes führte. Doch als der König in Wut und Frust zu Elisa, Gottes Propheten, kam und eine Lösung forderte, änderte sich das menschliche Bild über Nacht von Mangel in Fülle (siehe 2. Könige 6:24–7:16). Die Erklärung in der Bibel, wie sich dieser Wandel vollzog, könnte den Eindruck hinterlassen, dass dies ein Wunder war – ein einmaliges, unerklärliches Ereignis ohne ersichtlichen Grund. Doch solche Vorfälle stützen sich auf eine Wissenschaft, die beweist, dass sie auch heute regelmäßig und praktisch erlebbar sind.
Die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft Mary Baker Eddy hat festgestellt, dass es geistige Gesetze gibt, die uns in Wirklichkeit regieren, auch wenn materielle Gesetze vorzuherrschen scheinen. Das bezieht sich auch auf die menschlichen Gesetze der Ökonomie. Sie schreibt in ihrem Hauptwerk, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Das Wunder führt keine Unordnung ein, sondern es entfaltet die ursprüngliche Ordnung, es beweist die Wissenschaft des unveränderlichen Gesetzes Gottes“ (S. 135).
Wenn wir während schwerer wirtschaftlicher Zeiten eine Lösung suchen, dann können wir uns entscheiden, von einer radikal anderen Prämisse auszugehen als der, die dem zugrunde liegt, was wir in den Nachrichten hören. Statt ein materielles Modell zu akzeptieren, dessen Begrenzungen metaphorisch durch einen furchterregenden Boxring dargestellt werden, können wir unsere Prämisse auf das geistige Modell stützen, dessen Symbol ein friedvoller Kreis ist. Wissenschaft und Gesundheit verwendet eine ähnliche Analogie, um den Unterschied zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen zu verdeutlichen: „Der Kreis stellt das Unendliche ohne Anfang oder Ende dar; die gerade Strecke stellt das Endliche dar, das beides hat: Anfang und Ende“ (S. 282).
Die geistige Prämisse beginnt somit nicht mit unendlichen Forderungen, die eine begrenzte Versorgung überwältigt. Sie beginnt vielmehr mit Gottes geistigem Gesetz reichhaltiger Versorgung, die bereits für alle vorhanden ist und jedes menschliche Bedürfnis vollständig deckt. Die göttliche Wissenschaft, die Jesus so überzeugend bewiesen hat, untermauert das geistige Gesetz von Angebot und Nachfrage. Da Jesus dieses Gesetz verstand, sagte er uns, wir sollten uns nicht über unsere tägliche Versorgung sorgen: „Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, dann wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6:32, 33).
Wenn wir dieses wissenschaftliche, geistige Gesetz zu einem gewissen Grad verstehen, kann es die Ängste beruhigen, es könnte übermäßige Anforderungen an begrenzte Ressourcen geben, die dann negative Auswirkungen auf uns haben würden. Wenn wir uns im Gebet an Gott wenden, können wir die geistigen Gesetze erkennen, die die göttliche – die wahre – Ökonomie und auch unsere individuelle Situation steuern. Diese Erkenntnis, dass unsere Versorgungsquelle unendlich und geistig ist, kann finanzielle und ökonomische Probleme auf überraschend praktische Weise lösen.
Vor Jahren stand meine Familie vor einem sehr wichtigen Zahlungstermin. Ohne Aussicht auf eine menschliche Lösung schien es, als würde nur ein sogenanntes Wunder die Lage retten können. Doch da ich schon so oft bewiesen hatte, dass die Wissenschaft der geistigen Gesetze verlässlich und vertrauenswürdig ist, wandte ich mich im Gebet an Gott. Ich fühlte mich beruhigt, dass es im Himmelreich – der harmonischen, göttlichen Wirklichkeit des Seins, die keine Begrenzungen und Kämpfe enthält und Inflation, Aktienmärkten usw. nicht ausgesetzt ist – keinen Mangel geben kann. Das ersetzte meine besorgten Gedanken durch unbeschreiblichen Frieden. Nach diesem geistigen Durchbruch und unmittelbar vor dem gesetzten Termin wurde ich von meiner Firma zwei Stufen nach oben befördert und erhielt eine Nachzahlung, um dieser doppelten Beförderung gerecht zu werden.
Diese Lösung für meinen Bedarf ist ein Beispiel dafür, wie das geistige Gesetz von Gottes Güte die menschliche Situation regiert, wie es dies in jedem Fall tun kann. Es mag uns dramatisch vorkommen, wie sich die Situation in Samarien über Nacht geändert hat, aber es zeigt, was für Änderungen möglich sind, wenn wir zuerst nach dem Himmelreich trachten – von der geistigen Prämisse Gottes, des Geistes, als der unendlichen Grundlage der erforderlichen Versorgung ausgehen – und erkennen, dass die göttliche Ökonomie und deren Gesetze die einzige Ökonomie sind.
Wenn wir beten, diese Ökonomie zu erkennen und zu demonstrieren, ignorieren wir eine Situation nicht und versuchen auch nicht, sie uns wegzuwünschen, noch bedeutet es, dass wir materiellen Wohlstand mithilfe geistiger Mittel anstreben. Vielmehr erlangen wir die Sicherheit, dass wir nie wieder Verzweiflung oder Sorge nachgeben müssen. Gottes Versorgung ist nicht von menschlichen Gesetzen der Ökonomie abhängig, und das kann jeder von uns heute beweisen.
Moji George
Stellvertretende Chefredakteurin
    