Wollen Sie besser heilen? Dann möchten wir Ihnen Artikel wie diesen empfehlen, die gelegentlich im Christian Science Journal, Sentinel und Herold erscheinen. Sie verfolgen das Ziel, einige der Missverständnisse über die Christliche Wissenschaft zu berichtigen, die uns möglicherweise davon abhalten, die erwünschten Ergebnisse zu erzielen.
Vielleicht haben Sie eine Person, die die Christliche Wissenschaft studiert und praktiziert, schon einmal sagen hören: „Ich habe meine Schutzarbeit getan“, und dann erfahren, wie diese Person bei einem Unfall oder in einer sonstigen Notsituation beschützt wurde. Ich bin mit der Christlichen Wissenschaft aufgewachsen und als Kind und Jugendliche hörte ich diesen Satz häufig in Zeugnissen. Dabei stellte ich mir das damals so vor, als wenn die betreffende Person sich unter eine Art Schutzschirm von Gottes Allheit stellte, der sie davor bewahrte, einem Zufall, einem Unfall und sogar den negativen Gedanken anderer ausgesetzt zu sein. Allerdings machte mich das immer etwas unsicher, denn es vermittelte mir das Gefühl, dass es einen echten Feind gab, eine böse Macht, die sich Gott entgegenstellte und mich verletzten könnte, und ich war nicht sicher, ob ich diese Schutzarbeit ausreichend tun konnte, um selbst vollständig beschützt zu sein.
Ich verstand, dass ich, wie Mary Baker Eddy ihre Schülerinnen und Schüler anweist, eine aufmerksame Wächterin an der Tür des Denkens sein musste, um die Christliche Wissenschaft korrekt zu praktizieren. Ich wusste, dass wir sorgfältig nach Gedanken Ausschau halten müssen, die uns einreden wollen, das Böse sei wirklich und könne uns Schaden zufügen, und dass wir uns von der Vorstellung befreien müssen, dass diese Gedanken dazu imstande sein könnten.
Dann half mir eines Tages ein schlichtes Umdenken zu erkennen, wie man das tut, ohne fälschlicherweise anzunehmen, da sei etwas Böses, das Realität hätte und mit dem man konfrontiert sei, und ohne das schwere, angstvolle Gefühl der Unzulänglichkeit zu haben. Dadurch wurde auch meine Heilarbeit effektiver. Ich betete mit folgender Stelle aus der Bibel: „Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen? ... Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen“ (Römer 11:34, 36).
Mir fielen dabei die Präpositionen im zweiten Satz besonders ins Auge – von, durch und zu. Ich schlug diese Stelle in einem Fachbuch zur Bibel nach, und obwohl ich mich nicht mehr erinnere, welches es war, weiß ich noch genau, dass es „von“ auf die Quelle, „durch“ auf die Führung und „zu“ auf das Ziel bezog. Ich fing an zu verstehen, dass es nichts zu befürchten gab, wenn Gott der Anfangspunkt bzw. die Quelle, die Art des Vorgangs, des Prozesses oder der Führung sowie das Ergebnis oder Ziel ist, denn wir sind jetzt und waren schon immer da, wo wir meinen hingelangen zu sollen. Ich fing an, das Wort „Schutzarbeit“ durch „Präpositionsarbeit“ zu ersetzen, wenn ich aggressive mentale Suggestionen durchschauen und mich dagegen verteidigen musste.
Dadurch, dass ich mir durch Gebet sorgfältig die Tatsache zu eigen machte, dass Gott Alles-in-allem ist – also das einzige Wer, Was, Wann und Warum –, war ich weniger dazu geneigt, mich der Wirklichkeit des Bösen ausgeliefert zu fühlen oder diese Wirklichkeit versehentlich noch zu untermauern. Es konnte einfach nichts außerhalb dieses Alpha und Omega, des Mittelpunktes und Umkreises der göttlichen Liebe, geben.
Ich stellte fest, dass mein Denken gleichbleibender auf Gemüt, Gott, ruhte und von ihm ausging. Es wurde klarer, dass die beste Möglichkeit, proaktiv in meinem Schutzgebet zu sein, darin liegt, Gott an höhere Stelle zu setzen, bis der Schwerpunkt des Denkens sich zum Bewusstsein von der Allgegenwart Gottes, des Geistes, hin verschoben hat. Damit bleibt kein Platz für eine endliche Identität, eine ortsbestimmte Position oder veränderliche Substanz zurück. Wie kann es etwas außerhalb des unendlichen Gemüts und seiner unendlichen Selbstversorgung geben? Diese Erkenntnis fing an, mich davon zu befreien, das Böse als eine zu fürchtende Einheit zu bekämpfen, und gab mir gleichzeitig die Zuversicht, dass ich wacher für die Behauptungen des Bösen war und diese umfassender bewältigte.
Als ich mit dieser Präpositionsarbeit anfing, war unser erstes Kind noch ein Baby. An einem Abend hatte unsere Tochter eine starke Entzündung der Atemwege, und es schien, dass sie besser atmen konnte, wenn ich sie aufrecht hielt. Also lehnte ich sie gegen mich und wiegte sanft mit ihr hin und her. Als junge Mutter fiel es mir schwer, keine Angst zu haben. Doch als lebenslange Christliche Wissenschaftlerin war ich sicher, dass das Gebet, Gottes Allheit besser zu erfahren, die praktischste und mächtigste Hilfe war, die ich meiner Tochter geben konnte. Ich hatte die heilende Macht dieser Erkenntnis von Gottes Allmacht, Allwissenheit und Allgegenwart schon viele Male erlebt.
Es hatte mich immer getröstet und gestärkt, Loblieder über Gott zu singen, also nahm ich das Liederbuch der Christlichen Wissenschaft zur Hand, um meine Furcht zu beruhigen. Ich schlug Lied Nr. 148 auf und fing an zu singen. Die erste Strophe lautet:
Wo Gottes Liebe führet,
da bleibe ich im Licht.
Da Gott sich nicht verändert,
fürcht’ ich den Wechsel nicht.
Ob auch die Stürme toben,
mein Herz bleibt ungetrübt;
ich werde nie verzagen,
da Gott mich ewig liebt.
(Anna L. Waring, Übers. © CSBD)
Die Gewissheit, dass wir sicher sind, weil wir buchstäblich „im“ Licht von Gottes Liebe sind, tröstete mich sofort, und ich fügte in zu meiner Liste von Präpositionen hinzu.
Mir fiel ein, dass es verschiedene Lieder im Liederbuch gibt, die mit einer Präposition beginnen, also sang ich die, die ich kannte. Sie umgaben mich mit Sicherheit und wundervollem geistigem Licht:
In Gottes Liebe leben wir
und wachsen und gedeihn;
der Menschen Augen sehen nur
den trügerischen Schein.
(H., Nr. 144, Adapt. und Übers., © CSBD).
Vor Gottes Liebe Furcht und Kummer schwinden,
wie Dunkelheit gibt Raum dem Tageslicht;
verständnisvoll Gebet wird stets erhöret,
wenn uns das Gottvertrauen nicht gebricht.
(Susan F. Campbell, Nr. 149, Übers., © CSBD)
Bei Dir fühl’ ich nicht Schmerz noch Sorgen,
nicht Furchtgedanken, Last noch Leid;
Du bist derselbe, heut wie morgen,
bist Wahrheit, Liebe allezeit.
(Frances A. Fox, Nr. 154, Übers. © CSBD)
Dies waren nur einige der Lieder, mit denen ich an jenem Abend betete. Innerhalb einer Stunde hatte mich die Erkenntnis dessen durchflutet, was es bedeutet, dass Geist allen Raum ausfüllt. Die Entzündung der Atemwege verschwand plötzlich und vollständig. Meine Tochter atmete mühelos, und ich konnte sie in ihr Bettchen legen, wo sie die restliche Nacht gut schlief. Am Morgen war von dem Problem nichts mehr zu erkennen.
Seit ich diese Präpositionsarbeit tue, habe ich etliche Stellen aus der Bibel, den Schriften von Mary Baker Eddy sowie Lieder zu meinem metaphysischen Schatz hinzugefügt. Sie helfen mir weiter zu erkennen, was es mit dieser unendlichen Allheit Gottes auf sich hat, quasi als würde ich Gott sagen hören: „Ich fülle allen Raum. Auf Mich gründet sich alles, Ich liege allem zugrunde und umschließe es. Von, durch, zu, innen, außen, oben, unten, hinten – Ich bin Alles. Ich umfange alles!“
