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Original im Internet

Wer weiß?

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 12. Oktober 2023


Jeden Tag ergeben sich Fragen großer und kleiner Art. Was habe ich mit meinem Telefon gemacht? Was soll ich tun oder sagen? Ist diese Krankheit heilbar? Wann findet die Welt Frieden?

Manchmal erkennen wir die Antwort selbst. Aber wenn sich keine Antwort findet, kann sich Resignation breitmachen. „Wer weiß?“ wird damit weniger zu einer Frage als zu einem Ausdruck, mit dem man sich geschlagen gibt.

Lange Zeit war ich immer wieder resigniert, besonders wenn Ereignisse oder Lösungen, auf die ich gehofft hatte, nicht zustande kamen. Mich passiv mit etwas abzufinden, fühlte sich besser an als Bedauern und Frustration, aber glücklich machte es mich nicht. Doch genau darum ging es mir in Wirklichkeit.

Die große Veränderung kam, als ich im College immer wieder Depressionen bekam. In einer Woche hatte ich alles gut im Griff, in der nächsten war ich verzweifelt. Dieser Kreislauf hielt viele Monate lang an, und ich hatte mich völlig damit abgefunden, regelmäßig Zeiten der Verzweiflung zu erleben.

Und dann erwachte etwas in meinem Denken – ein Widerstand dagegen, etwas Gott Unähnliches als normal hinzunehmen. Ich kannte diese mentale Auflehnung. In meinen Jahren in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft hatte ich gelernt, dass Gott und Seine Güte allein wirklich sind. Ich hatte gelernt, mich dem zu widersetzen, was die Bibel als falsche Propheten bezeichnet – in diesem Fall falsche Vorstellungen eines sterblichen Glaubens, der uns einredet, gute Ergebnisse hingen vom Schicksal ab oder das Gute in meinem Leben und der Welt wäre abwesend.

Dieser Augenblick änderte alles. Ich beschloss, mein Denken an der göttlichen Güte als wirklich und dauerhaft auszurichten, und die schwere Last der Resignation und des Fatalismus fing an, sich aufzulösen. Ich verstand ein wenig von Christi Jesu Versprechen: „Seht, ich habe euch Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die ganze Macht des Feindes; und nichts wird euch schaden“ (Lukas 10:19). Gottes alles umfassende Macht gewährleistet diese vollständige Autorität für alle Seine Kinder über „feindliche“ Einflüsterungen, dass etwas Böses hier ist, das uns krank oder traurig machen kann. Die Depressionen verschwanden und kehrten nie wieder.

Es lohnt sich, die Frage „Wer weiß?“ aus geistiger Sicht zu betrachten. In der Bibel wird Gott mit Gemüt, der Urquelle der Intelligenz, gleichgesetzt. Hiob sagte beispielsweise: „Er ist der Eine; wer will ihm wehren? Und er macht es, wie er will“ (Hiob 23:13). Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt das Wort Gemüt in Kapitälchen und identifiziert Gemüt unter anderem so: „der eine Gott; nicht das, was im Menschen ist, sondern das göttliche Prinzip oder Gott, dessen vollständiger und vollkommener Ausdruck der Mensch ist“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 591).

Als unendliches Gemüt ist Gott allwissend. Doch was genau weiß Er? Christus Jesus bestätigte in seiner Lektion über Gebet: „Euer Vater weiß, was ihr braucht, bevor ihr ihn darum bittet“ (Matthäus 6:8). Für manche impliziert dies, dass Gott sich des gesamten Spektrums der menschlichen Erfahrung bewusst ist – also des Guten und des Bösen. Es wird manchmal argumentiert, dass Gott das Böse wie das Gute kennen muss, um Seine Macht über das Böse auszuüben.

Mrs. Eddy erklärt allerdings in einem anderen Buch: „Gott ist Alles, und kraft dieser Seiner Natur und Allheit kennt Er nur das Gute. Wie ein Gesetz Millionen von Sterblichen regiert, die der Gesetzgeber nicht kennt, so hat das universale Gesetz Gottes keine Kenntnis vom Bösen und geht unbewusst in das menschliche Herz ein und regiert es“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 208).

Diese Wahrheit ist sehr, sehr tröstlich. Eine Gottheit, die sich des Bösen bewusst wäre, würde es automatisch als Wirklichkeit anerkennen. Der Gott, der kein Böses kennt, offenbart dessen Nichtexistenz ohne Substanz oder Einfluss. Wenn wir dies auch nur ansatzweise erkennen, wird jeder Hinweis auf das Böse zerstört, wie meine Heilung der Depression überzeugend bewiesen hat.

Doch ich hatte mich oft gefragt, was Jesu Aussage, Gott wisse, was wir brauchen, wirklich bedeutet. Hieß es, dass das göttliche Gemüt die Einzelheiten meiner Uni-Erfahrungen und sogar meine Zukunft kannte? Muss Gott die menschlichen Umstände eines jeden kennen, um besser mit ihnen fertigwerden zu können?

Als ich hinsichtlich dieser Fragen betete, traten einige göttliche Tatsachen in mein Denken ein. Da Gott nur Seine eigene Natur kennt, wird uns jede Einzelheit dieser Natur offenbart und zeigt sich in und für uns, denn wir sind Gottes Gleichnis. Unsere wahren Bedürfnisse – ein Lebenszweck und eine Identität, Gesundheit und Gemeinschaft – sind geistig. Ihre ununterbrochene Erfüllung ist der natürliche Ausdruck Seiner unendlichen Güte und beständigen Fürsorge. Und das, was wir als Bedürfnisse oder Unzulänglichkeiten wahrnehmen, sind Fehleinschätzungen dieser glänzenden Realitäten.

Selbst wenn wir von Missverständnissen umgeben zu sein scheinen, ist eine sanfte und doch kräftige Macht im menschlichen Bewusstsein zugegen, um sie auszumerzen: Christus, die Wahrheit über Gott und uns, wurde durch Jesu Leben und Mission vollumfassend demonstriert. Von seiner jungfräulichen Geburt und seinen unerreichten Heilungen bis hin zu seiner Auferstehung verdeutlichte Jesus die Macht des Christus, die Menschheit zu erreichen und zu erlösen. Er zeigte uns, wie ein Verständnis von Gott unser Denken und Leben umwandelt.

Wenn wir immer wieder darüber nachdenken, richtet sich unser Denken gänzlich neu aus. Für mich heißt das, mich zu weigern, über die Vergangenheit zu brüten oder mir Sorgen über die Gegenwart und die Zukunft zu machen. Es fühlt sich natürlicher an, stattdessen Gott im Gebet zu fragen, wie Er mich und alle in Seiner Schöpfung kennt. Es folgt kein resigniertes „Wer weiß?“ mehr, denn ich bin überzeugt, dass das göttliche Gemüt jede seiner Ideen sehr genau kennt und dass Gottes Christus so auf unsere Sorgen eingehen wird, dass wir es nachvollziehen können. Ich habe das immer wieder erlebt, nicht nur für mich selbst, sondern auch bei anderen, die eine Einstellung, Dinge auszuhalten oder apathisch hinzunehmen, durch eine geistige Erwartungshaltung und Zuversicht in Gott, das Gute, ersetzt haben.

Mrs. Eddy erklärt noch genauer, wie sich Gottes Allwissenheit auf uns bezieht: „Gott erbarmt sich unserer Leiden mit der Liebe eines Vaters zu Seinem Kinde – nicht etwa dadurch, dass Er menschlich wird und um die Sünde, oder das Nichts, weiß, sondern dadurch, dass Er uns die Kenntnis von etwas nimmt, was nicht ist. Er könnte unsere Leiden nicht völlig zerstören, wenn Er irgendwelche Kenntnis davon hätte. Sein Mitfühlen ist göttlich, nicht menschlich. Die Tatsache, dass Wahrheit um ihre eigene Unendlichkeit weiß, verbietet die wirkliche Existenz auch nur eines Anspruchs auf Irrtum. Diese Erkenntnis ist das Licht, in dem keine Finsternis ist – nicht Licht, das Finsternis in sich birgt. Das Bewusstsein von Licht ist wie das ewige Gesetz Gottes, das Ihn und sonst nichts offenbart“ (Nein und Ja, S. 30).

Wir haben eine verlässliche geistige Antwort auf Unsicherheit und Verzweiflung: Gott weiß es. Und was Gott weiß – die göttlich vollkommene Natur Seiner Schöpfung –, teilt Er auch uns mit. Dieses Wissen bewirkt Heilung, keine Frage!

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