An einem trockenen, windigen Mittwochnachmittag im vergangenen Juli herrschten Temperaturen um die 40°, als die Meldung kam, dass in einem Wildnispark in der Nähe der Stadt 10 Hektar Grasland in Flammen standen. Vor der Zeugnisversammlung in unserer Zweigkirche Christi, Wissenschaftler, schrieb mir eine Freundin aus der Kirche, die nicht in der Stadt war, eine SMS und bat mich um beruhigende Gedanken. Sie hatte von dem Feuer gehört, das sich inzwischen auf etwa zweihundert Hektar ausgebreitet hatte, und ihr Haus lag im Einzugsbereich.
Ich erinnerte meine Freundin daran, dass es das Wesen des Bösen ist, uns abzulenken und zu versuchen, in unserem Bewusstsein Frieden durch Angst zu ersetzen. In diesem Fall ging es um die Versuchung des Bösen, uns dazu zu verführen, in das Drama hineingezogen zu werden – mit Berichten über die Größe und Nähe des Feuers und der Furcht um die Sicherheit der Feuerwehrleute, unserer Häuser usw. Doch hinter all diesen Ängsten steckte die Suggestion, dass es neben Gott, dem Guten, noch eine weitere Macht geben könnte.
In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy heißt es: „Wir müssen verstehen lernen, dass das Böse die schreckliche Täuschung und Unwirklichkeit des Daseins ist. Das Böse ist nicht das Höchste; das Gute ist nicht hilflos; noch sind die sogenannten Gesetze der Materie primär und das Gesetz des Geistes sekundär“ (S. 207).
Ich erzählte ihr auch von einem Zeugnis aus einer Ausgabe des Christian Science Sentinels, einer Schwesterzeitschrift des Herolds. Eine Frau und ihr Mann – beide Christliche Wissenschaftler – befanden sich auf einem Bergwerksgelände, als sie von einem Waldbrand eingeschlossen wurden. Obwohl ihre Situation sehr kritisch war, beteten sie ununterbrochen und konnten sich schließlich in Sicherheit bringen. Die Autorin schloss das Zeugnis mit den Worten: „Dieses Zeugnis wird in der Hoffnung gegeben, dass jemand, der es liest, dadurch Mut gewinnt, in Zeiten der Not standhaft in Gottes Stärke zu bleiben, denn es gibt keine Macht getrennt von Gott“ (Isabel M. Pattison, 13. Mai 1911).
Später am Abend wurde ich zu dieser Person „in Zeiten der Not“. Als ich von der Kirche nach Hause fuhr, sah ich eine riesige Rauchwolke, und eine ungewöhnlich große Anzahl an Autos fuhr aus meinem Wohnort raus. Schon bald schlugen Flammen am Fahrbahnrand empor. Ich war froh, dass die Kirche und das Gespräch mit meiner Freundin mir geholfen hatten, mental vorbereitet zu sein, und fing an zu beten.
Mein Mann und ich sowie unsere Nachbarn wurden aus unseren Häusern evakuiert und uns wurde mitgeteilt, dass es ungewiss sei, ob wir unsere Häuser jemals wiedersehen würden. Aber statt mich und die anderen als Evakuierte in einer Situation zu sehen, die außerhalb von Gottes Fürsorge lag, fand ich es tröstlich, mich daran zu erinnern, dass Gott bereits zur Stelle war und dass wir von allem unberührt bleiben konnten, was außerhalb der ständigen Gegenwart Gottes, der göttlichen Liebe, zu existieren schien.
Unser Vater-Mutter-Gott füllte allen Raum aus, und das bedeutete, dass es Platz für alle gab. Familienmitglieder stellten uns ihr Zuhause zur Verfügung. Freunde erkundigten sich nach unserem Wohlbefinden und berichteten über den aktuellen Stand des Feuers. Wir entschieden uns, die Berichterstattung nicht selbst zu verfolgen, sondern vertrauten darauf, dass Gott für unser Haus sorgte.
In der ersten Nacht weg von zu Hause betete ich, als ich im Bett lag. Dann erinnerte ich mich an etwas, das ich wünschte, aus meinem Auto geholt zu haben, bevor wir mit dem Auto meines Mannes losgefahren waren. Doch dann kam mir dieser sanfte Gedanke: „Du wirst dein Auto wiedersehen.“ In diesem Moment wusste ich, dass wir unser Haus unversehrt wiedersehen würden. Ich wusste, dass dies eine Engelsbotschaft war – ein Gedanke von Gott – und sie bedeutete mir so viel! Ich betete nicht nur für unser eigenes Haus, sondern auch für die Häuser um uns herum. Wieder versicherte mir eine Engelsbotschaft, dass unsere Nachbarschaft sicher sein würde. Ich konnte gut und sorglos schlafen.
Christus Jesus sagte seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch“ (Lukas 17:21). Ich wusste, dass die tröstende Botschaft des Christus unser Denken auch heute noch von den physischen Umständen weg und zu den geistigen Tatsachen hin lenkt und uns daran erinnert, dass wir im Reich unseres Vater-Mutter-Gottes jederzeit sicher sind. Trotz einiger Bedenken, die andere geäußert hatten, wusste ich, dass Gott uns den ganzen Weg begleiten würde – und das tat Er auch! Als wir und unsere Nachbarn nach knapp einer Woche in unsere Häuser zurückkehren konnten, stellten wir fest, dass fast alle Gebäude in unserer Gemeinde mit rund fünfzehnhundert Einwohnern unversehrt waren, ohne Schäden durch Feuer, Wasser, Löschmittel oder Rauch.
Diese Erfahrung hat mir geholfen, sowohl eine bessere geistige Zuhörerin zu sein, die Gottes Engelsbotschaften vertraut, als auch eine bessere Heilerin, die gegenüber den Täuschungen des Bösen wachsamer ist. Einige Tage später erzählte mir eine Frau aus der Kirche, dass ihr Sohn, der Feuerwehrmann ist, ihr eine SMS geschickt hatte, in der er um Gebet bat. Einige seiner Feuerwehrkameraden waren von dem Feuer eingeschlossen. Ich schrieb meinen Freunden aus der Kirche eine SMS, und sofort wurden wir zu „Gebetskämpfenden“, die unerschütterlich daran festhielten, dass Gott für alle Seine Kinder sorgt. Nach mehreren Stunden erfuhren wir, dass die Feuerwehrleute in Sicherheit waren. Wir setzten unser Gebet fort, bis das Feuer vollständig unter Kontrolle war.
Ich dachte an meine Freundin, die mir vor unserer Zeugnisversammlung am Mittwochabend eine SMS geschickt hatte. Wir hatten über die Tatsache gesprochen, dass die Materie – in diesem Fall das Feuer – weder Geist, Gott, noch die Schöpfung des Geistes berühren kann und dass wir in der göttlichen Liebe leben. Obwohl das Feuer so nah war, blieben ihr Haus und ihre Nachbarschaft unversehrt. Wie es meine Freundin über Gottes unendliche Allgegenwart sagte: „Man kann das Gebiet der Liebe nicht evakuieren.“
