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Original im Internet

Chaos verlassen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 23. Mai 2024


Gibt es einen Weg, der aus Chaos hinaus und in Ordnung und Harmonie hinein führt? Wie wichtig dies derzeit ist und wie sehr danach gesucht wird, zeigt sich überall deutlich. Doch ist es bei der Suche nach solch einem Pfad inmitten einer zerrütteten Welt möglich, dass das Chaos selbst ein Bote des Friedens sein könnte, nach dem wir uns so sehnen?

Dieses Versprechen ist in folgender bemerkenswerter Aussage von Mary Baker Eddy in ihrem Buch Die Einheit des Guten enthalten: „Das Chaos des sterblichen Gemüts wird zum Schrittstein zu dem Kosmos des unsterblichen Gemüts gemacht“ (S. 56).

Vielleicht erweckt Chaos einen natürlichen Wunsch in uns, Abstand von diesem Zustand zu nehmen. Um frei von der Belastung von Disharmonie zu sein, ist es natürlich – geistig intuitiv – für uns, etwas anderes zu suchen, einen Richtungswechsel vorzunehmen, auf sichereren, friedvolleren Grund vorzudringen. Dort können wir anfangen, die gegenteilige Form zu erkennen, nämlich das geordnete, harmonische Universum – den Kosmos des unsterblichen Gemüts, Gottes. Unzufriedenheit mit dem materialistischen, chaotischen Leben aufgrund der Begrenzungen einer materiellen Denkweise, die das göttliche Gemüt zu verbergen scheint, wird zum starken Antrieb für den Aufbruch in die entgegengesetzte Richtung.

Wenn wir beispielsweise meinen, gehasst zu werden oder selbst zu hassen, können wir diesen Eindruck ablegen, indem wir uns direkt an die göttliche Liebe, Gott, wenden und eine Liebe zum Ausdruck bringen, die uns und andere aus Disharmonie und Zwietracht herauszieht. Es ist unwichtig, wie oft wir meinen, unser Denken und Handeln umkehren zu müssen, denn dieses machtvolle Gefühl von Liebe ist Prinzip und somit immer zur Hand und aktiv.

Wenn wir aufmerksam sind, können wir schon frühzeitig die Furcht erkennen, die Chaos oder Hass zugrunde liegt, und unser Denken vom göttlichen Gemüt füllen lassen, das uns in Richtung Frieden führt. Chaos kann uns nicht wirklich kontrollieren. Kein chaotisches, sterbliches Gemüt kann unser Leben beeinflussen oder manipulieren, um uns die Sicht auf den wahren Weg zu Freiheit, Einklang und Stabilität zu nehmen.

Mrs. Eddy hat in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift ihre Entdeckung ausgeführt: die göttlichen Gesetze, die Christus Jesus beherrscht und befähigt haben, die Werke des ursprünglichen Christentums zu tun, nämlich zu predigen und die Gesetze Gottes zu beweisen. Diese Gesetze regieren uns heute so konsequent wie die Grundlagen des Fluges Vögel und Flugzeuge in der Luft halten.

In diesem Buch werden wir gefragt, ob wir das sterbliche Vorbild von uns und anderen akzeptiert haben, das die Welt uns beständig vorhält. Vielleicht präsentiert sich uns dieses Vorbild als das Chaos eines auf Materie beruhenden Lebens, das uns attraktiv und beängstigend zugleich erscheinen mag. Doch dieses Vorbild ist unvollkommen. Es kann bösartig und scheußlich sein und unser Lebenswerk und unsere Sicht der Menschheit begrenzen. Die Lösung liegt auf der Hand: Wir müssen „zuerst unseren Blick in die richtige Richtung lenken und dann in diese Richtung gehen“ (S. 248).

Unseren Blick lenken. Wir sollen nicht nur hinschauen oder sehen, sondern den gesamten Blick auf etwas lenken. Wenn wir den Blick in die Sterne lenken, haben wir uns vorgenommen, etwas uns Neues zu entdecken: eine Konstellation, einen Satelliten, ein Polarlicht. Oder, weniger weit entfernt, wenn wir unseren Blick auf die Linse des Geistes richten, erkennen wir die bemerkenswerte, unendliche Individualität der Menschheit.

Wohin sollten wir unseren Blick richten, um nicht länger zum sterblichen Vorbild zu driften, zu der Dunkelheit und dem Chaos eines Weltdenkens, das die Menschheit in der augenscheinlichen Wirklichkeit der Materie und ihrer verschwenderischen – und vielfach tragischen – Konflikte gefangen halten möchte? Das Gegenteil, das vollkommene Vorbild, ist „Selbstlosigkeit, Güte, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Gesundheit, Heiligkeit, Liebe – das Himmelreich“, die in uns allen herrschen (ebd.). Darin ist nichts Chaotisches enthalten; ja, wenn wir diese göttlichen Eigenschaften leben, verlieren die unharmonischen Zustände von Sünde, Krankheit und Tod jeden Einfluss, bis sie ganz verschwinden. Lied Nr. 346 im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft enthält diese Worte:

 

Gott, dessen Wort der Macht
nahm Chaos, Not und Nacht
   alles Gewicht …
   (John Marriott, abgewandelt, Übers. © CSBD) 

Warum? „Finsternis und Chaos sind die imaginären Gegensätze von Licht, Verständnis und ewiger Harmonie, sie sind die Elemente des Nichts“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 479). Sie haben keinen Platz in Gott, Gemüt, noch in der unendlichen Harmonie und Ordnung, die wirklich dort herrschen. Wenn wir unseren Blick auf Gott richten, stellen wir fest, dass das Licht und die Freude des Gemüts die Dunkelheit und Trauer des Chaos übermannen und verbannen. Dann ist Chaos zu unserem Schrittstein zu dem Kosmos der immer gegenwärtigen und unsterblichen Harmonie des göttlichen Gemüts gemacht worden und ruft keine Furcht mehr hervor.

Ein gutes biblisches Beispiel dafür, den Blick in die richtige Richtung zu lenken, ist Saulus, der später als Paulus bekannt wurde (siehe Apostelgeschichte 9:1–20). Er fürchtete, dass die neue Lehre von Jesus, dem Meister der Christen, seine vertraute Welt und den prekären Frieden zwischen den Pharisäern und ihren Römischen Besatzern stören würde. Er schlug sich auf die Seite der Unterdrücker des aufstrebenden Christentums. Doch sein eigenes Erwachen in Damaskus, als er seinen Blick auf den Christus richtete und inmitten der Dunkelheit Licht fand, führte dazu, dass er sein Leben lang die Macht der Christus-Liebe und ihres Friedens konsequent erweiterte. Das war die neue Ordnung – der wahre Kosmos des göttlichen Gemüts –, die geistige Wirklichkeit, auf die wir unseren Blick richten müssen, eine Wirklichkeit, die der umgewandelte Paulus beständig im Auge behielt und bewies.

Wir brauchen Chaos nicht zu fürchten. Stattdessen können wir es als den Vorboten eines Richtungswechsels betrachten, eines Schritts für uns alle zur Ordnung und Harmonie des unsterblichen Gemüts.

Rich Evans
Mitglied des Vorstands der Christlichen Wissenschaft

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