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Original im Internet

Die geistige Wohnstätte

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 25. April 2024


Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt in einer Predigt: „Unsere Sicherheit beruht auf unserem Vertrauen, dass wir tatsächlich in der Wahrheit und Liebe weilen, der ewigen Wohnstätte des Menschen“ (Kanzel und Presse, S. 3). Als ich im Lauf der Jahre immer wieder über diese Worte nachgedacht habe, wurde ich dazu geführt, mein inneres Navigationssystem konsequenter zu konsultieren und meinen Platz je nach Notwendigkeit bewusst zu orten (oder zu verändern) – mein Bewusstsein zu prüfen und an meiner einzig wahren Wohnstätte auszurichten: Gott, der Wahrheit und Liebe ist.

Eine Erfahrung, die ich unlängst hatte, verdeutlichte dies. Ich war seit mehreren Tagen mit Freundinnen in New York City, wo wir uns Broadway Musicals angesehen hatten. An einem Abend schien beim Zubettgehen in meinem Zimmer im 25. Stock mit Blick über den Times Square alles zu pulsieren. Auf Werbetafeln blitzten Botschaften auf, Menschenmengen drängten sich über den Platz – selbst die Klimaanlage des Gebäudes schien Energie auszustoßen. Ich schlief wie üblich ein, wachte aber dann mit einem Gefühl der Orientierungslosigkeit und Beklemmung auf. Ich wusste nicht, ob es an den Geräuschen, der Vibration oder dem Wissen lag, dass mein Zimmer auf den Times Square hinausging, aber ich hatte das Gefühl, keine Kontrolle zu haben. Ich stand kurz vor einer Panik. Mir wurde klar, dass es absolut notwendig war, meinen Platz zu verlagern – nicht körperlich, sondern geistig, als in Wahrheit und Liebe wohnend.

Ich hörte mir auf meinem Handy die Aufnahme der Bibellektion jener Woche aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft an. Das Thema war: „Hat sich das Universum, einschließlich des Menschen, durch atomare Kraft entwickelt?“ Die erste Bibelstelle der Lektion lautete: „Herr, Gott Zebaoth, wer ist wie du, ein mächtiger Herr? Und deine Treue umgibt dich.“ Und darauf folgte die Bekräftigung: „Himmel und Erde sind dein; du hast den Erdkreis gegründet und was darin ist“ (Psalm 89:9, 12). Dieses Thema von Gottes Schöpfung des Universums als gut und vollkommen und von Gott als erhaben und liebevoll wurde in der Folge weiter ausgeführt. Innerhalb von Minuten löste sich der pulsierende Einfluss auf und verschwand, als sei er nie dagewesen. Meine Ehrfurcht und Dankbarkeit für diese Umkehrung lassen sich nicht in Worte fassen. Ich schlief den Rest dieser Nacht und auch in der nächsten Nacht friedlich.

Dieses Konzept, uns geistig zu orten, ist für mich von monumentaler Bedeutung. Zu wissen, was und wo wir sind – unsterblich, nach Seinem Bild und Gleichnis erschaffen und somit keinen Veränderungen unterlegen –, befähigt uns, unsere Schritte mit Herrschaft zu gehen. Der Christus, die geistige Idee von Wahrheit und Liebe, verleiht uns auch in den schwierigsten Umständen Zuversicht. Wir befinden uns nie im luftleeren Raum, treiben nicht ohne klare Richtung und sind auch nie von unserer engen Beziehung zu Gott, dem Guten, abgeschnitten.

Bei einer anderen Begebenheit, die sich mehrere Jahre davor zugetragen hatte, war ich an meine wahre Wohnstätte erinnert worden, als es um eine körperliche Heilung ging. Zwischen einem Arbeitsprojekt und einer Ferienreise mit einer Freundin schaute ich mir Venedig an. Auf dem Weg über eine Bogenbrücke war ein von einem Mann gezogener offener Karren vor mir, auf dem Möbel aufgetürmt waren. Oben auf der Brücke verlor der Mann die Kontrolle über den Karren, und einige Möbel fielen direkt auf mich. Ein Bein war besonders betroffen und schmerzte sehr. Ich war ziemlich erschrocken, und mein erster Gedanke war, dass der Mann unverantwortlich gehandelt hatte, da die Tische und Stühle nicht mit Seilen gesichert worden waren. Und dann kam es mir fast komödienhaft vor, und ich dachte: „Nun bin ich in einer der schönsten Städte der Welt und muss humpeln, weil Möbel durch die Luft geflogen und auf mir gelandet sind!“

Dieser Gedanke beendete die Sicht einer zugleich tragischen und komischen Szene und machte mir bewusst, dass ich mich geistig an meinen richtigen Ort begeben musste. Mir fiel ein höheres Konzept von „Stadt“ ein, das mir Jahre zuvor aufgrund von Gebet gekommen war. Ich hatte überlegt, ob ich für meine Kinder und mich ein neues Zuhause suchen sollte, und war beim Beten auf die Geschichte von Elisa gekommen, der von Gott dazu veranlasst worden war, die Heeresmacht der Syrer, die ihn gefangen nehmen sollte, an einen anderen Ort zu bringen. Elisa hatte den Syrern gesagt: „Das ist nicht der Weg und nicht die Stadt“ (2. Könige 6:19).

Beim Beten hinsichtlich meiner eigenen Situation hatte ich damals die göttlich inspirierte Botschaft gehört: „Es gibt nur einen Weg und eine Stadt“ – mit anderen Worten, meine Kinder und ich waren vollkommen in Gott und Seinem Reich geborgen, und ich musste mir wegen eines Umzugs keine Sorgen machen. Ich hatte die absolute Wahrheit dieser Botschaft erkannt. Der Umzug meiner Familie ergab sich kurz darauf ganz natürlich.

In diesem Augenblick in Venedig verstand ich, dass ich nirgendwo als in dieser einen Stadt sein konnte: der allumfassenden göttlichen Liebe. Ich war mir dieser Liebe bewusst und in ihr zu Hause, gedanklich von einer dramatischen menschlichen Szene gelöst. In diesem Augenblick verstand ich, dass alles Liebe ist – dass geografische Grenzen menschliche Konzepte sind, die die Schönheit meiner Erfahrung weder definieren noch begrenzen können. Ich fühlte mich mit allem Guten und mit meinen Mitmenschen verbunden. Ich empfand Liebe für den Arbeiter, der den Karren gezogen hatte, und alle Menschen um mich, die mir nun wie Nachbarinnen und Nachbarn vorkamen.

Die Schmerzen ließen nach. Ich hatte keine Sorge hinsichtlich des Vorfalls, der mir Hose und Haut eingerissen und ein Anschwellen meines Knöchels verursacht hatte. Weil mein Bein ein wenig blutete, kehrte ich ins Hotel zurück und reinigte die Wunde. Kurz darauf ging ich wieder auf Besichtigungstour. Das geistige Bewusstsein meiner Wohnstätte als niemals gestört oder verletzt war wie eine heilige Seifenblase, in die ich mich während meines restlichen Aufenthalts in Venedig eingehüllt fühlte.

Ein paar Tage später traf ich wie geplant meine Freundin. Wir wanderten über steile und unbefestigte Pfade, die verschiedene Dörfer an der italienischen Küste miteinander verbanden. Mein Bein und mein Knöchel waren uneingeschränkt einsatzfähig. Ich hatte keine Schmerzen und fühlte mich in keiner Weise behindert.

Die vollkommene Stadt, die ich in Venedig und bei meinen Gebeten um ein neues Zuhause in meinem Bewusstsein erkannt hatte, war die Stadt, die „viereckig angelegt“ ist (siehe Offenbarung 21:16). Sie ist die ewige Stadt, in der wir alle wohnhaft sind, unsere Einheit mit dem Vater, Gott, die ungebrochene und enge Verbindung mit unserem Schöpfer, Liebe, die hier und jetzt erlebbar ist.

Mrs. Eddy nennt diese Stadt das neue Jerusalem und schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift darüber: „Der Baumeister und Schöpfer dieses neuen Jerusalems ist Gott, wie wir im Hebräerbrief lesen; und es ist ‚die Stadt, die einen festen Grund hat‘“ (S. 575). Sie schreibt ferner, dass diese von Johannes beschriebene Stadt die gegenwärtige Möglichkeit darstellt, die Allheit der göttlichen Liebe zu erkennen und zu erleben, was für mich das Überwinden von Situationen einschließt, die uns unsicher, außerhalb unserer Kontrolle oder bedrohlich vorkommen. Sie schreibt dazu: „Beachte, dass gerade diese Botschaft oder dieser beschwingte Gedanke, der Hass und Qual ausgoss, auch die Erfahrung mit sich brachte, die den Seher schließlich so erhob, dass er die große Stadt erblickte, deren vier gleiche Seiten vom Himmel geschenkt waren und den Himmel schenken.

Denke daran, liebe Leserin, lieber Leser, denn es wird dir den Schleier des Kummers von den Augen nehmen, und du wirst die sanftbeschwingte Taube erblicken, die auf dich herabschwebt. Gerade den Umstand, den dein leidender Sinn für bedrohlich und schmerzlich hält, kann Liebe in einen Engel verwandeln, den du ohne dein Wissen beherbergst“ (ebd., S. 574).

In schwierigen Situationen schafft die Bestätigung unserer geistigen Wohnstätte das erhabene Bewusstsein vollkommener Liebe, das Johannes erlebt hat. Das gewährt uns Einblicke in die göttliche Wirklichkeit – die allumfassende göttliche Wahrheit und Liebe, die alle einschließt und in sich fasst.

Uns an unserer richtigen Wohnstätte zu wissen, bewirkt Heilung. Dies spielt sich in unserem Denken ab und ist die Tätigkeit des Christus, der immer gegenwärtig, immer aktiv ist und uns immer fest verankert. Wir können niemals außerhalb unserer Einheit mit Gott, der göttlichen Liebe, sein oder aus ihr vertrieben werden.

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