Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, definiert Tag als: „Der Strahlenglanz des Lebens; Licht, die geistige Idee der Wahrheit und Liebe“ (Mary Baker Eddy, S. 584), wobei Leben, Wahrheit und Liebe Synonyme für Gott sind. Und im „Kommunionslied“ im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft heißt es: „Liebe stillt Tränen und Leid, ... in der Herrlichkeit ewiger Freud'“ (Mary Baker Eddy, Nr. 298). Das englische Original spricht von den Herrlichkeiten eines endlosen Tages.
Bei den Segnungen dieses endlosen Tages geht es also nicht um Zeit. Es geht um das Leben in der ewigen Gegenwart, das Erkennen unseres ewigen Vater-Mutter-Gottes als immer bei uns und für uns sorgend, ohne dass Er von uns einen Rat benötigt, wie dies getan werden soll. Gottes Botschaften an uns beinhalten das Aufgeben der konventionellen Ichbezogenheit und das Aufgreifen der „Wirbezogenheit“, indem wir mehr Liebe unserem Nächsten gegenüber ausdrücken, stetig geistig wachsen, uns auch für die kleinsten Dinge bedanken und verstehen, dass unsere auf Trost und Heilung ausgerichteten Gebete wirksam sind.
Heute, Jahrzehnte später, ist der Begriff Tag eine Grundlage meiner Überlegungen, wenn ich hinterfrage, was die Welt über das Altern zu sagen hat.
Ich erinnere mich an eine Zeit, als ich mehrere Wochen mit einem bestimmten Projekt, nämlich der Gartengestaltung unseres Hauses, beschäftigt war. Einer der jungen Arbeiter fühlte sich bewogen zu fragen: „Wie alt sind Sie?“ Mein Fragesteller erhielt nur eine scherzhafte Antwort und keine spezifische Zahl, um seine Neugierde zu befriedigen. Ich habe erkannt, dass meine wahre geistige Identität alterslos ist – in diese Haltung bin ich jedoch erst hineingewachsen.
Jahrzehnte zuvor, einige Wochen nach meinem College-Abschluss, hatte ich eine einschneidende Erfahrung während der militärischen Grundausbildung, als ich einen Brief meiner Mutter öffnete, in dem sie mir zu meinem einundzwanzigsten Geburtstag gratulierte. Ich war völlig sprachlos! Ich hatte meinen einundzwanzigsten Geburtstag vollkommen vergessen.
Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich die Geburtstage der Menschen immer sehr bewusst registriert, etwas, das sich während meiner Studienzeit noch verstärkte, als wir uns alle in Richtung Karriere und ernsthafte Beziehungen entwickelten. Die Erkenntnis, dass ich meinen einundzwanzigsten Geburtstag vergessen hatte – der für die damalige Zeit ein Lebensereignis von enormer Bedeutung war –, wurde noch bedeutungsvoller, da meine Kameraden und ich genau zu jener Zeit dazu ausgebildet wurden, als Soldaten im Koreakrieg zu dienen, und ich nun zu einer Spezialausbildung in der Armee berechtigt war.
Anstatt mich für künftige Geburtstage zu interessieren, bewirkte dies das Gegenteil. Es brachte mich dazu, mich zu bemühen, die heilenden Anweisungen auf Seite 246 in Wissenschaft und Gesundheit in meinem Leben umzusetzen: „Das Leben nach Sonnenjahren zu bemessen beraubt die Jugend und macht das Alter hässlich. ...
Berichte niemals über Alter. Chronologische Daten sind kein Teil der unermesslichen Ewigkeit. Zeittafeln über Geburt und Tod sind lauter Verschwörer gegen Männlichkeit und Weiblichkeit. ...
Leben ist ewig. Wir sollten dies entdecken und beginnen, es zu demonstrieren. Leben und Güte sind unsterblich. Lasst uns also unsere Anschauungen über das Dasein zu Lieblichkeit, Frische und Fortdauer gestalten statt zu Alter und Verkümmerung.“
Meine fortwährende Demonstration, mein Leben nicht „nach Sonnenjahren zu bemessen“, hat meine Teilnahme an Geburtstagsfeierlichkeiten in der Familie nicht beeinträchtigt; ich vermerke alle Geburtstage in meinem Kalender, damit kein Familienmitglied, besonders keines der Kinder, das Gefühl hat, dass ich es vergessen hätte. Und dennoch ist meine eigene „Geburtstagsbefreiung“ ein andauernder Segen für mich und auch für andere.
Jeden Tag gewinne ich ein tieferes, klareres Verständnis von der Bedeutung der Christlichen Wissenschaft, indem ich zum Wohle der ganzen Menschheit einen endlosen Tag in der Herrlichkeit ewiger Freud' lebe.
Nicholas Gilroy
