Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Erwartung und Auferstehung

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 28. März 2024


Jesus war vor knapp drei Tagen begraben worden, und gerade ging die Sonne auf. Wie das Markusevangelium berichtet, gingen Maria Magdalena und zwei andere Frauen zum Grab. Warum? Was erwarteten sie? Wir erfahren, dass sie „wohlriechende Öle [gekauft hatten], um hinzugehen und ihn zu salben“ (16:1), wie dies damals üblich war, um die Toten besonders zu ehren.

Wir wissen nicht, ob Maria sich fragte, wie sich Jesu prophezeite Auferstehung erfüllen würde, als sie zum Grab ging. Doch wir lesen im Johannesevangelium, dass sie ihn nach seiner Auferstehung zuerst nicht erkannte (siehe 20:11–18), sondern für den Gärtner hielt. Sobald er sie allerdings „Maria“ genannt hatte, antwortete sie: „Rabbuni!“, was „Meister“ bedeutet. 

In der Bibel wird sonst niemand erwähnt, der diese einzigartige Erfahrung ebenfalls gemacht hat. Mir scheint, dass Marias Denken besonders erwartungsvoll war, darauf vorbereitet, die Tatsache von Jesu Auferstehung – und die Botschaft des Christus – vollständig zu akzeptieren. Und dann ging sie und berichtete den Jüngern, was sie erlebt hatte.

Ein Lied im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft beschreibt, wie dies für Maria gewesen sein mag:

Welch Leuchten bracht’ die Auferstehung! 
   Marias Auge strahlt vor Glück; 
ihr Herz frohlockte, da ihr Heiland 
   kam auferstanden ihr zurück. 
(William P. McKenzie, Nr. 381, Orig. u. Übers. © CSBD)

Wenn wir eine Heilung benötigen, können wir uns fragen: Strahlen meine Augen vor Erwartung, Glauben, Hoffnung und Liebe? Sind meine Gebete mit Staunen über die Macht des auferstandenen Christus erfüllt? Vertraue ich darauf, dass unser immer gegenwärtiger, allliebender Gott, den Jesus „Vater“ nannte, mich vollumfänglich versorgen und heilen wird? Welch eine Freude ist es, wenn die Antwort Ja lautet!

Welche Erwartungen haben wir hinsichtlich des wissenschaftlichen, wirksamen Heilens, wie es in der Christlichen Wissenschaft verstanden und demonstriert wird? Das ist eine Frage, die ich mir im Gebet immer wieder stelle. Was erwarte ich von Gott? Was erwarte ich von mir selbst? Zu erwarten bedeutet „etwas für wahrscheinlich halten, mit etwas rechnen“.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft und Gründerin der Kirche Christi, Wissenschaftler, erklärt: „Gott ist Gemüt, und das göttliche Gemüt war der Zeit nach das Erste, ist an Macht das Erste und ist der Heiler, dem alle Dinge möglich sind“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 349). Was für eine Aussage! Sie erinnert mich an die Erklärung von Christus Jesus, dass bei Gott alle Dinge möglich sind (siehe Matthäus 19:26). Im Gebet zu erwarten, dass bei Gott alle Dinge möglich sind, öffnet unser Denken noch mehr für Gottes Allheit und Macht und vergrößert unsere Empfänglichkeit für den Wahrheitsgehalt dieser Aussage.

Vor einigen Jahren wachte ich einmal mitten in der Nacht mit furchtbaren Schmerzen in Arm und Schulter auf und konnte sie praktisch nicht bewegen. Ich wandte mich augenblicklich an Gott im Gebet und bat meinen Mann, mir aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, vorzulesen, was er auch tat. Außerdem baten wir eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, für mich zu beten. 

Die Schmerzen ließen so weit nach, dass ich weiterschlafen konnte, doch am Morgen kehrten sie zurück. Das Auf und Ab der Schmerzen und begrenzten Bewegungsfähigkeit hielt eine ganze Weile an. Die Praktikerin und ich beteten beharrlich weiter, und das Problem wurde letztendlich ausschließlich durch Gebet zu Gott geheilt.

Rückblickend auf diese Erfahrung erkenne ich, dass eine ausschlaggebende Komponente meine Erwartung war, geheilt zu werden. Ja, es gab Augenblicke großer Entmutigung, Frustration und sogar der Empörung, wenn ich den Eindruck hatte, dass Gebet keine Wirkung zeigte. Doch im tiefsten Innern wusste ich, dass die Heilung unausbleiblich war. 

Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Wahrheit ist immer der Sieger“ (S. 380), wobei sie Wahrheit hier als einen der biblischen Namen für Gott verwendet. Das glaubte ich von ganzem Herzen. Ich erwartete, dass dies so eintreten würde. Und trotz des damals anhaltenden körperlichen Problems erkenne ich heute, dass ich ein enormes moralisches, mentales und geistiges Wachstum erlebt habe. Ich hatte täglich mehr über das liebevolle, unveränderliche und vollkommene Wesen Gottes und meine ewige Identität als Gottes vollkommene Widerspiegelung gelernt. 

Durch diese geistige Durchsäuerung und Kräftigung wurde mir die Wahrheit folgender Aussage in Wissenschaft und Gesundheit klarer: „Der Mensch ist und war immer Gottes Widerspiegelung. Gott ist unendlich, deshalb ist Er immer gegenwärtig, und es gibt keine andere Macht noch Gegenwart“ (S. 471). Dieses wachsende Verständnis hatte eine umwandelnde, erneuernde Wirkung, die sich in mehrerer Hinsicht zeigte.

Das körperliche Bild gab nicht alles wieder, was sich abspielte; es war nicht mal das Interessante. Nach dieser Erfahrung war ich nicht nur dankbar, wiederhergestellt zu sein, sondern darüber hinaus wohlwollender, geduldiger und liebevoller. Ich verzieh anderen. Ich lernte, alles etwas langsamer zu machen und gut auf Gottes Stimme zu lauschen, statt von einer Sache zur anderen zu eilen. Ich lernte, wie wichtig es ist, die Tiefe Seiner Liebe zu mir und anderen dankbar anzuerkennen. 

Als ich in Erwartung einer vollständigen Heilung danach strebte, die Wahrheitsinhalte der Christlichen Wissenschaft besser zu verstehen und zu praktizieren, erlebte ich etwas, das ich in Vermischte Schriften 1883–1896 von Mrs. Eddy gelesen hatte. Es charakterisiert die Praxis der Christlichen Wissenschaft: „Die Erhebung des Geistes wurde zum Neuaufbau des Körpers“ (S. 169). Das war viel mehr als eine körperliche Heilung, und obwohl ich dankbar für die Rückkehr zur Normalität und das Wachstum meines Charakters bin, hat letzteres mir den größeren Segen gebracht.

Ein weiterer, für mich hilfreicher Aspekt von Marias Besuch bei Jesu Grab war, dass sie und ihre Begleiterinnen sicher waren, den schweren Stein zur Seite wälzen zu müssen, und sich fragten, wer das tun könnte. Doch dann erwartete sie eine Überraschung: „Und als sie aufblickten, sahen sie, dass der Stein weggewälzt war. Er war nämlich sehr groß. Da gingen sie ins Grab hinein und sahen einen jungen Mann auf der rechten Seite sitzen, der hatte ein langes, weißes Gewand an; und sie erschraken. Er aber sprach zu ihnen: ‚Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Seht da die Stelle, wo sie ihn hinlegten!‘“ (Markus 16:4–6).

Christus Jesus war von den Toten auferstanden und hatte dazu keine Hilfe von Menschenhand gebraucht. Gott hatte alles vollständig erledigt, und Sein Engel gab die Botschaft weiter. Welch eine Lehre dies für unsere Heilarbeit ist! Gott braucht unsere Hilfe nicht in Form von Angaben, welche Schritte zum Erfolg führen, oder dadurch zu glauben, dass etwas anderes neben Gott Macht habe. Jesus wartete nicht auf hilfsbereite menschliche Hände, um ein physisches Hindernis aus dem Weg zu räumen. Er betete vielmehr, dass seine Jünger die Macht und Gegenwart seines Vaters, Gottes, erkennen und verstehen würden. 

Mary Baker Eddy, die Christus Jesus hingebungsvoll nachfolgte, schrieb: „Es ist die Absicht der göttlichen Liebe, das Verständnis und das Reich Gottes, die Herrschaft der Harmonie schon jetzt inwendig in uns, wieder zu neuem Leben zu erwecken. Durch das Wort, das zu Euch gesprochen wird, werdet Ihr frei gemacht. Bleibt in Seinem Wort, und es wird in Euch bleiben, und der heilende Christus wird wiederum im Fleisch offenbar – wird verstanden und verherrlicht werden“ (Vermischte Schriften, S. 154).

Das ist die gegenwärtige und beständige Auferstehung, die so heilig ist! Wir lernen, in Gottes heilendem Wort zu verbleiben. Wir sind bestrebt, Christi Jesu Leben und Werke dadurch zu ehren, dass wir Gott so vertrauen und anbeten, wie er es tat, und täglich Hoffnung, Glauben und freudige Erwartung zum Ausdruck bringen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Weitere Artikel im Web

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.