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Extreme Einstellungen mäßigen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 17. Oktober 2024


Haben Sie schon einmal eine solche gehabt? Viele von uns sind schon irgendwann einmal in eine extreme Einstellung zu diesem oder jenem geraten. Zerstörerische, extreme Sichtweisen sind eindeutig ungesund – für uns und die Gesellschaft. Doch was genau ist zerstörerisch extrem? Einstellungen, die Sie als extrem betrachten, können anderen wiederum ziemlich moderat vorkommen.

Es ist möglich, ungerechtfertigte Einstellungen mithilfe von Fragen zu identifizieren. Gehen unsere Ansichten mit starren Emotionen einher? Liegen unserer mentalen Haltung Furcht oder Wut, Frust oder sterblicher Wille zugrunde? Mangelt es unserer Einstellung an Christlichkeit? Manchmal können politische Fragen, Familienangelegenheiten und sogar Diskussionen in der Kirche unsere Einstellungen so vollständig polarisieren, dass wir dadurch möglicherweise die Fähigkeit verlieren, harmonisch mit unseren Mitmenschen zusammenzuarbeiten.

Ein Verständnis von Gott und Seinem Christus kann extreme Positionen mildern, die normale menschliche Beziehungen sonst schwächen und unterminieren würden. Gott ist das unendliche Gute. Die Christliche Wissenschaft stützt sich auf die Bibel und offenbart Gott als göttliches Gemüt. Da Gott Gemüt ist und es nur einen Gott gibt, ist der Mensch nicht auf ein individuelles, persönliches Gemüt beschränkt. Stattdessen bringt er Gott zum Ausdruck. Er spiegelt die Weisheit und Intelligenz des Gemüts wider. Sein Leben und Daseinszweck bestehen darin, die Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit der Vollkommenheit – von allem, was Gemüt weiß – abzubilden.

Bei unserer wahren Identität als geistige Idee geht es darum, substanzielle und dauerhafte Beweise von dem einen göttlichen Bewusstsein zu erbringen. Der Glaube, dass Gemüt nicht eins ist – dass Gemüt nicht allerhaben unsterblich ist –, lässt sich mit dem Begriff sterbliches Gemüt benennen. Doch Gemüt ist ewig, unendlich.

Der Begriff sterbliches Gemüt schließt alle Phasen des Glaubens ein, die Gott unähnlich sind. Das sterbliche Gemüt setzt sich aus Vorstellungen zusammen. Eine Vorstellung des sterblichen Gemüts ist beispielsweise die Hypothese, dass das wahre Bewusstsein Extremformen annehmen kann. Tatsache ist jedoch, dass es innerhalb der Gegenwart Gottes keine Extreme – keine gegnerischen Sichtweisen – geben kann. Der Glaube, dass sie existieren, würde die ständige und gleichbleibende Einheit des Gemüts leugnen. Er würde die sanfte, umwandelnde Gegenwart des Christus und seine Fähigkeit leugnen, sterbliche Extreme abzuwandeln und zu heilen. Mrs. Eddy warnt uns vor der Neigung des sterblichen Gemüts, von einem Extrem ins andere zu fallen (siehe Vermischte Schriften 1883–1896, S. 215).

Genau diese Tendenz – die Neigung zu Extremen – würde dann als zerstörerisches Element auf den Fortschritt menschlicher Angelegenheiten einwirken. Die Auswirkung unserer zunehmenden Erkenntnis, dass Gemüt die Grundlage der Wirklichkeit ist, nimmt menschlichen Konzepten die Macht. Dieses wachsende Verständnis, dass Gemüt eins und Alles ist, wird uns letztendlich über den Glauben erheben, es existierten sowohl widerstreitende Gemüter als auch gegensätzliche Einstellungen innerhalb des Gemüts. Wir werden lernen, dass die Einheit des Gemüts alle Tätigkeit harmonisiert.

Das sterbliche Gemüt widersetzt sich der Einheit Gottes, indem es sich an extreme Sichtweisen bindet. Die Personen im Weltgeschehen, die als Anhängerinnen und Anhänger extremer oder kompromissloser Sichtweisen angesehen werden, sind nicht die einzigen, die vor dieser Phase des sterblichen Gemüts beschützt werden müssen. Ohne den Schutz von Gebet, die Nähe zum Christus, kann es uns allen passieren, dass wir der Tendenz verfallen, von starren, unflexiblen – sogar extremen – sterblichen Standpunkten aus zu denken.

Wenn wir nach einem umfassenderen Verständnis des einen Gemüts streben, können wir uns an die Anweisung von Paulus halten: „Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge“ (1. Korinther 9:25). Unsere Beziehungen zu anderen verdienen den Schutz, der aus einem zunehmenden Bewusstsein der Allheit und Einheit des Gemüts herrührt. Uns ganz und gar von den geistigen Tatsachen des Seins durchdringen zu lassen, befreit uns davon, auf Extreme hinzusteuern.

Doch was ist, wenn wir in Bezug auf eine Sache ganz klar wissen, dass wir Recht haben? Und dass wir irgendwann Recht bekommen werden! Ist dann eine extreme Sichtweise gerechtfertigt? Das Problem ist, dass intensive Gefühle allzu oft übernommen werden – nicht, weil Gemüt alles für uns geworden ist, sondern weil wir dem persönlichen Willen nichts entgegensetzen. Wenn wir zunehmend Gemüt ausdrücken, stellen wir fest, dass unsere Einstellung durch Liebe und Verständnis, eine zärtliche Haltung und sogar die Anerkennung und Offenheit für die Bedürfnisse und Hoffnungen anderer gemäßigt wird. Der Christus, die heilende Botschaft der Liebe an uns, wird offensichtlicher.

Unsere Einstellungen müssen auf etwas Substanziellerem als menschlichen Konzepten beruhen. Solche Konzepte fallen zu leicht Extremen zum Opfer. Und die Unbeugsamkeit unseres Standpunkts wird dann zur Hürde. Mrs. Eddy warnt: „Menschliche Vorstellungen bewegen sich in Extremen, sie sind wie die Tätigkeit der Krankheit, die entweder ein Übermaß an Tätigkeit oder nicht genug Tätigkeit ist; sie sind trügerisch, sie sind weder Normen noch Vorbilder“ (Vermischte Schriften, S. 353).

Wir mögen meinen, ein bestimmtes menschliches Konzept oder eine bestimmte Einstellung sei uns vom göttlichen Gemüt verliehen worden! Doch in den meisten Fällen, besonders wenn sture Einstellungen sich breit machen, mag unsere Haltung auf nichts als einem sterblichen Gemüt basieren. Wir sollten ehrlich genug sein, sorgfältig zu prüfen, inwieweit wir bereit sind, eine falsche Vorstellung von uns selbst loszulassen und Gottes Herrschaft anzuerkennen.

Je mehr wir überzeugt sind, dass Gemüt die Zügel in der Hand hat, desto umsichtiger sollten wir unsere Ansichten äußern – nicht, weil das, was korrekt ist, nicht so wichtig ist, sondern weil wir wissen, dass die Versorgung des Gemüts mit Gutem die Oberhand haben wird. Unsere Liebe für die Herrschaft des Gemüts bringt uns von Extremen weg und hin zur Harmonie des Himmels. Mrs. Eddy erklärt: „Die Sterblichen, die am Gestade der Zeit die Christliche Wissenschaft erfassen und leben, was sie lernen, überschreiten schnell die Schwelle zum Himmlischen – dem Angelpunkt, um den sich alle Umwälzungen in der Natur, im bürgerlichen oder religiösen Leben gedreht haben, die ersten immer im Dienst der nachfolgenden –, vom Unbeständigen zum Beständigen, vom Unreinen zum Reinen, von Stumpfheit zu Heiterkeit, vom Zügellosen zum Ausgeglichenen“ (ebd., S. 205–206).

Wenn sich alle dem einen Gemüt weiter nähern, wird es eine reiche Vielfalt an Denk- und Handlungsweisen geben. Doch werden wir die Tendenz zu emotionalen Extremen hinter uns lassen – eine Tendenz, die Uneinigkeit und Feindseligkeit nährt.

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