Urlaub mit der Familie – und Gerätetauchen stand auf dem Plan! Ich hatte das noch nie gemacht, aber es hörte sich toll an – all die bunten Fische und Korallen und die Stille tief unter der Wasseroberfläche. In Bildern und Videos sah Gerätetauchen einfach aus. Ich übte ein paar Tage lang im Pool, und dann ging es raus aufs Meer zu einem echten Tauchgang.
Der Tauchlehrer hatte versprochen, die ganze Zeit bei mir zu bleiben, aber dann musste er schon bald einem anderen Taucher helfen. Plötzlich war ich allein – ich fühlte mich unsicher und hatte echt Angst so tief unter Wasser.
Ich habe von klein auf eine Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft besucht, deshalb war es normal für mich, Gott um Hilfe zu bitten. Mit der Zeit hatte ich mehrere Bibelverse und Lieder, die mir wichtig waren, auswendig gelernt. Ich hatte außerdem gelernt, dass Engel Gedanken sind, die von Gott zu uns kommen und uns erkennen helfen, dass Gott uns in jeder Situation liebevoll führt und schützt. Deshalb wandte ich mich von ganzem Herzen Gott zu und lauschte, damit ich Engel auch hören konnte.
Erst kam mir die liebevolle Versicherung im 139. Psalm in der Bibel in den Sinn, dass Gott überall ist und mich nie verlassen wird. Dort heißt es: „Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht? ... Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, dann würde mich doch deine Hand dort führen und deine Rechte mich halten“ (Vers 7, 9, 10). Und ich war ja nun wirklich am äußersten Meer! Diese Verse halfen mir, daran zu denken, dass Gott hier bei mir war und mich mit Seiner Liebe umfing.
„Okay, also Du bist hier, Gott“, sagte ich. „Aber ich hab’ immer noch Angst!“
Als Nächstes kam eine beruhigende Botschaft, die Paulus an die Römer geschrieben hatte: dass man niemals von Gott und Seiner Fürsorge und Liebe getrennt werden kann – egal, was passiert. Er hatte geschrieben: „Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst, Verfolgung oder Hunger, Entbehrung oder Gefahr oder Schwert? ... Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur, uns von der Liebe Gottes zu scheiden vermag, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Römer 8:35, 37–39).
Jetzt war ich schon ein bisschen beruhigt, hatte den Kampf gegen die Angst aber noch nicht ganz gewonnen. Und dann fielen mir diese Worte aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft ein:
[Gott] kennt den Engel, den du brauchst,
und sendet ihn dir zu,
dass er dich schützend hält.
(Violet Hay, Nr. 9, Orig. & Übers. © CSBD)
Ich wusste, dass das hundert Prozent stimmt, denn ich erlebte das immer, wenn ich betete. In dem Augenblick kam ein wunderhübscher Fisch und schwamm im Kreis um mich herum. Es kam mir vor, als würde er mir Gesellschaft leisten. Es war ein Kaiserfisch, der in meiner Muttersprache Englisch angelfish, Engelfisch, genannt wird. Ich entspannte mich völlig und genoss es, Zeit mit meinem „Engel“ zu verbringen, der mir wirklich wie ein Ausdruck von Gottes Zuspruch, Schutz und Führung vorkam. Ich hatte keine Angst mehr und konnte den restlichen Tauchgang und die Schönheit um mich herum sehr genießen.
Diese Erfahrung hat mich sehr lange begleitet und mir immer wieder Gottes Allgegenwart und unerschöpfliche Hilfe bewusst gemacht. Seine Engel trösten und beschützen und führen auch weiterhin – mich, uns alle!
