In meiner Kirche, einem Zweig der Ersten Kirche Christi, Wissenschaftler, eröffnet der Erste Leser den Gottesdienst häufig mit dem Gruß: „Herzlich willkommen zu diesem heilenden Gottesdienst!“ Kürzlich hatte ich ein Erlebnis mit meiner Mutter, das mir bewies, dass wir tatsächlich heilende Gottesdienste haben.
An einem Sonntagmorgen saßen wir ganz vorne in der Kirche, wo meine Mutter gerne sitzt. Während des zweiten Liedes standen wir auf, um zu singen, aber dann setzte sie sich plötzlich auf ihren Stuhl. Ich sah sie an und dachte, sie müsse sich nur kurz ausruhen. Doch im Laufe des Gottesdienstes wurde mir klar, dass sie bewusstlos war. Ihr Kopf war auf die Seite gerollt und sie konnte auf nichts mehr reagieren.
Ich griff nach ihrer Hand und hielt sie fest, um meine Mutter daran zu erinnern, dass ich für sie da war, und um sie auf ihrem Stuhl zu halten. Zuerst war ich in Panik, und mir gingen viele „Was-wäre-wenn-Szenarien“ durch den Kopf. Und dann hörte ich diese Worte vom Leserpult: „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin“ (Psalm 46:11), ein Vers aus der Bibellektion jener Woche aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft.
In diesem Moment erinnerte ich mich an ein Erlebnis, das ich vor einiger Zeit während eines Sonntagsgottesdienstes gehabt hatte. Während unser Erster Leser uns durch den Gottesdienst führte, schien er sehr verwirrt zu sein und konnte keinen zusammenhängenden Satz bilden. Wie ich später erfuhr, war er kurz ohnmächtig geworden, als er am Pult stand. Man konnte die gebetvolle Unterstützung der Gemeinde spüren, als eine Pflegerin und ein Pfleger aufstanden, ihm behutsam vom Podest herunterhalfen und ihn versorgten.
Die Frau des Ersten Lesers vertrat an eben diesem Morgen den Zweiten Leser, und sie verließ ebenfalls das Podium, um ihren Mann zu unterstützen. Zwei weitere Kirchenmitglieder traten auf das Podium und beendeten den Gottesdienst. Als dieser beendet war, konnte sich der Erste Leser klar verständigen, und am nächsten Sonntagmorgen war er wieder auf seinem Posten und leitete den Gottesdienst ohne Schwierigkeiten. Es beruhigte mich sehr, an diese Erfahrung zu denken.
An diesem Sonntagmorgen verflog die Angst um meine Mutter, als ich den Wahrheitsgedanken, die aus der Bibellektion gelesen wurden, aufmerksam zuhörte und mehr und mehr die Gegenwart Christi, der Wahrheit, der heilenden Kraft, die Jesus lehrte und demonstrierte, spürte. Am Ende der Lektionspredigt begann sich meine Mutter zu bewegen, setzte sich auf und sah sich um. Während des letzten Liedes blieb sie sitzen, war aber wach.
Als der Gottesdienst beendet war, fragte ich mich kurz, ob sie in der Lage sein würde, den Saal ohne Hilfe zu verlassen, aber wieder einmal hörte ich diese schöne Aufforderung: „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.“ Meine Mutter stand dann allein auf und ging hinaus. Es gab keine Spätfolgen dieser Erfahrung. Meine Mutter kann sich zwar nicht an den Vorfall erinnern, aber sie hat meinen Bericht gelesen und ist sehr dankbar für ihre schnelle Heilung.
Unsere Gottesdienste sind in der Tat heilende Gottesdienste.
Deborah Barron