Mein Mann war selbstständig und arbeitete jeden Tag bis spät. Manchmal arbeitete er sogar am Samstag. Die Familie aß, bevor er nach Hause kam, und so wärmte ich ihm immer sein Essen auf, woraufhin er sich meistens vor dem Fernseher hinlegte und dann schnell einschlief. Wenn er wach war, sprachen wir wenig oder gar nicht miteinander, und ich ging meistens schlafen, kurz nachdem er nach Hause kam.
Nach mehreren Jahren dieser Lebensweise war ich sehr unglücklich und bekam häufig Migräne. Weder Schmerzmittel noch Schlaftabletten halfen dagegen. Damals dachte ich, dass ich nur drei Wahlmöglichkeiten hatte: Ich konnte so weitermachen wie bisher, mir einen Freund anschaffen oder mich scheiden lassen. Doch ich wusste, dass mich jede dieser drei Möglichkeiten nur noch unglücklicher machen würde.
Einmal bestellte ich einen Maler, um ein Bad neu streichen zu lassen. Ich besprach mit ihm nichts außer der Arbeit, die er tun sollte. Doch als ich einmal nachschaute, wie es lief, sagte er zu mir: „Gott liebt Sie und hat einen perfekten Plan für Sie.“ Ich weiß noch, wie ich dachte: „Wenn das stimmt, dann wüsste ich gern, wie dieser Plan aussieht.“ Da fiel mir die Christliche Wissenschaft ein.
Ich erinnerte mich daran, dass meine Oma Christliche Wissenschaftlerin gewesen war. Wir hatten nie darüber geredet, aber ich hatte gelegentlich mit ihr, meiner Mutter und meiner Schwester Gottesdienste besucht. Und mir wurde bewusst, dass in einer der Straßen, die ich oft benutzte, ein Leseraum der Christlichen Wissenschaft war. Ich kaufte eine Bibel, das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy sowie aktuelle Ausgaben des Christian Science Sentinels und des Christian Science Journals, Schwesterzeitschriften des Herolds. Danach ging ich häufig in den Leseraum. Ich las meiner jüngsten Tochter regelmäßig Kinderartikel aus dem Sentinel vor, wenn ich sie ins Bett brachte. Ich fing an, die Gottesdienste in der Zweigkirche Christi, Wissenschaftler, an unserem Ort zu besuchen, und die Kinder gingen in die Sonntagsschule. Jeden Morgen las ich die wöchentliche Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft. Obwohl sich in meiner Ehe nichts geändert hatte, musste ich nicht mehr ständig daran denken, und das fand ich befreiend.
An einem Abend hatte ich starke Kopfschmerzen, und so brach ich eine Aspirintablette durch und nahm sie mit einem Löffel Wasser. Ich versuchte, sie runterzuschlucken, konnte es aber nicht. Ich zerteilte sie in kleinere Teile, konnte aber auch diese nicht schlucken. Als ich da stand und überlegte, was ich tun sollte, kam mir die klare geistige Erkenntnis, dass ich die Tabletten nicht mehr brauchte. Ich ging nach oben zum Arzneischränkchen und warf alle Schmerzmittel und Schlaftabletten weg. Ich habe nie wieder eine Tablette genommen und hatte keine weiteren Kopfschmerzen.
Als ich die Christliche Wissenschaft besser verstand, betete ich täglich für meine Familie. Als Mutter von vier Töchtern betete ich immer für ihre Sicherheit, wenn sie das Haus verließen. Eine Tochter brach sich beim Turnen den Arm und hatte eine wundervolle Heilung durch Gebet. Eine andere war bei einem Entführungsversuch beschützt. Beim täglichen Lesen der Bibellektion lernte ich mehr über Gott und Seine Liebe zu Seiner Schöpfung. Das füllte mich mit Ehrfurcht. Als Kind hatte ich nie das Wort Gott gehört, deshalb war ich sehr erstaunt zu entdecken, wie liebevoll Er uns alle versorgt. Dieses Vertiefen war meine Grundlage für den Mut, den ich brauchte, um jeden Tag stark in der Wahrheit zu sein. Ich betete außerdem hinsichtlich meiner Ehe, deren Routine auf dieselbe Weise weiterging, bis mein Mann und ich beschlossen, getrennte Wege zu gehen.
Mein Verständnis des vollkommenen Gottes und Seiner vollkommenen Schöpfung (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 259) hat nicht nur der Familie in vielen schwierigen Situationen geholfen und Gottes beständige Fürsorge bewiesen, sondern ich weiß, dass diese geistige Tatsache für die ganze Menschheit gilt. Ich habe nicht genügend Worte zur Verfügung, um meine Dankbarkeit für Gott, für Jesus, unser Vorbild als Heiler, und für die Christliche Wissenschaft zum Ausdruck zu bringen.
