Ich habe festgestellt, dass körperliches Work-out sehr viel Freude machen und sehr unterschiedlich sein kann. Manchmal trainieren wir, um fit zu bleiben, und manchmal machen wir es eher, um Spaß zu haben.
Kürzlich habe ich überlegt, wie körperliche Fitness und metaphysische Fitness miteinander verknüpft sind. Die Frage ergab sich, als ich zusammen mit anderen aus meinem Freundeskreis folgende Aussage aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy durchdachte: „Ohne die Voraussetzungen für Heiligkeit können wir Heiligkeit nicht empfangen“ (S. 15). Dabei heißt „Voraussetzungen“ im englischen Original „fitness“. Wir sprachen über die Wichtigkeit, unsere metaphysische Fitness aufrechtzuerhalten, um darauf vorbereitet zu sein, „Heiligkeit [zu] ... empfangen“.
Wir erkannten, dass es viele Wege gibt, diese metaphysische Fitness zu erlangen – durch Gebet, Dankbarkeit, geistiges Studium, Kirchenbesuche und dadurch, dass wir unsere Heilungen und Inspirationen mit anderen teilen und den ihren zuhören, etc. Es gibt viele Vorteile, die sich daraus ergeben, metaphysisch vorbereitet zu sein. Dazu gehören mentaler Frieden, gute Gesundheit, ausgewogene Beziehungen, ein besseres Selbstverständnis und das Bewusstwerden unserer Einheit mit unserem liebevollen Vater-Mutter-Gott, und so weiter.
Mrs. Eddy wusste, dass diese Auswirkungen als Ergebnis der konsequenten Ausübung der von Jesus praktizierten Wissenschaft erscheinen, die Wissenschaft und Gesundheit erklärt. Sie schrieb: „Die Menschen sind konsequent, die wachen und beten, die ‚laufen‘ können ‚und nicht müde werden‘, die das Gute schnell erringen und ihre Stellung behaupten oder die es langsam erreichen und sich nicht entmutigen lassen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 254).
Ich hatte einmal die Gelegenheit zu beweisen, dass es sich wirklich bezahlt macht, in dieser Weise metaphysisch fit zu sein. Ich liebe Fußball, und mehr als 30 Jahre lang habe ich hin und wieder gespielt. Zuletzt spielte ich bis 2016 in einer Frauenfußballliga. Es machte Spaß, war voller Energie und half mir, mich fit zu fühlen. Obwohl ich mich nie spezifisch metaphysisch auf diese Aktivität vorbereitete, beschäftigte ich mich dennoch regelmäßig mit vielen der oben aufgezählten metaphysischen Aktivitäten.
Während eines Spiels im Herbst 2012 „grätschte“ mir eine unerfahrene Spielerin rein, indem sie mir mit großer Wucht seitlich gegen mein Knie trat. Der Schmerz, der darauf folgte, war so groß, wie ich ihn nie zuvor gefühlt hatte, und das Geschrei um mich herum war beängstigend. „Sie wird das nie überwinden“, „Das ist für sie das Ende vom Fußballspielen“ und „So beugen sich Knie nicht“ waren nur einige der Kommentare, die ich während der ersten paar Momente, die ich auf dem Boden lag, vernahm.
Nachdem ich mich wieder gefangen hatte, bat ich darum, vom Spielfeld gebracht und allein gelassen zu werden. Ich rief meinen Mann an, der anfing, für mich zu beten. Doch war es etwas entmutigend, 45 Minuten von zu Hause entfernt und allein zu sein. Das war der Punkt, wo ich spürte, wie meine metaphysische Fitness anfing, ins Spiel zu kommen. Obwohl ich mich sehr außer Gefecht gesetzt fühlte, wusste ich, dass ich damit beginnen konnte, meine Gedanken zu beruhigen – Furcht und düstere Vorhersagen zum Schweigen zu bringen.
Ich sang Kirchenlieder, sprach Gebete, die ich kannte, und rekapitulierte einige meiner Lieblingspassagen aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit. Ich war dankbar, dass ich alle diese Dinge kannte – es fühlte sich wie ein Dehnen vor einem Work-out an.
Als ich zu Hause ankam, duschte ich und ging ins Bett, um mehr Zeit im stillen Gebet zu verbringen. Auch rief ich einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft an, damit er mir half, mich wirklich auf die metaphysische Wahrheit dessen, was ich als Gottes Geschöpf bin – geistig, gut und vollkommen –, zu fokussieren. Von dieser Grundlage aus konnte ich jeder Suggestion von körperlicher Schwierigkeit und Schmerz mit dem gleichen Engagement begegnen, das ein Athlet bei einem sportlichen Wettkampf an den Tag legt. Die Gegner, die ich „schlagen“ musste, waren Gedanken, materielle Annahmen – Suggestionen wie Furcht, die Beweglichkeit zu verlieren, Schmerz und Schlaflosigkeit, Alter und Mangel an körperlicher Widerstandsfähigkeit, Schuldgefühle, weil meine Familie alles machen musste, und Selbstmitleid. Anzunehmen, dass ich vorbereitet war, all diese Herausforderungen zu meistern, war überwältigend.
Während der folgenden Wochen machte ich dadurch Fortschritt, dass ich die Metaphysik anwandte, die ich durch die Christliche Wissenschaft kannte. Ich führte ein Gebetstagebuch, hörte Kirchenlieder, studierte die wöchentliche Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft, las in den Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft, dachte über die Ideen nach, die der Praktiker mit mir teilte, und schützte mein Denken vor jedem Gedanken, der sich meinem geistigen Fortschritt entgegenstellen wollte.
Eine wiederholt auftretende Herausforderung war die aggressive Suggestion, dass ich nie wieder körperlich aktiv sein würde, dass immer irgendeine Einschränkung mein Gehen behindern würde. Ich wusste, dass ich diese Furcht handhaben musste, die meine Gedanken und Gefühle in den Bann gezogen hatte.
Meine Gebete führten mich dazu, eine Liste mit den Eigenschaften zu führen, die ich als geistige Idee Gottes verkörpere – jede eine Umkehrung der materiellen Annahme von Unbeweglichkeit. Zunächst war es ein langsamer Prozess, da ich nur an einige grundsätzliche Dinge denken konnte: Freiheit, Flexibilität, Anmut, Stärke, Befähigung, Vollständigkeit. Aber dann kamen mir weitere Eigenschaften in den Sinn: Bewegung, Ausdauer, Spannkraft, Energie, Stabilität, Robustheit, Vitalität, etc. Jeder dieser Begriffe wies auf die Vollständigkeit Gottes sowie meine Widerspiegelung von Ihm hin, und ich füllte mein Denken mit dem Verständnis, dass jede dieser Eigenschaften auf mich zutraf – vor, während und nach dem Spiel.
In erster Linie war der Schlüssel zum Sieg, mich selbst als vollkommenen Ausdruck Gottes zu sehen. Auf diese Weise konnte ich einen umfassenderen Begriff meines Seins, meiner Geschichte und meiner Existenz erlangen und erkennen, dass sie nicht von einem sterblichen Bild bestimmt wurden, sondern als konstanter Ausdruck Gottes bewahrt werden.
Die körperlichen Auswirkungen entsprachen den Fortschritten, die ich in meinem metaphysischen Verständnis, meiner Fitness bzw. meinen „Voraussetzungen für Heiligkeit“ machte. Meine Fähigkeit, mehr zu stemmen als je zuvor – etwas zu heilen, das so ungeheuer schwer schien –, war durch das intensive Praktizieren der christlich-wissenschaftlichen Wahrheitsgedanken möglich. Innerhalb von drei Monaten war ich zurück auf dem Spielfeld und genoss das Fußballspielen. In den fast zehn Jahren seitdem sind nie schädliche Nebenwirkungen aufgetreten, und obwohl ich jetzt nicht mehr Fußball spiele, bin ich immer noch körperlich aktiv.
Was ich aus dieser Erfahrung mitnehme ist, dass wir intensiv weiter praktizieren müssen, auch wenn wir nicht sofort das gewünschte Ergebnis erzielen. Wie bei der körperlichen Fitness probiere ich, wenn ich das Ziel nicht erreiche, neue Wege aus, mache eine kurze Pause, um mich zu sammeln, und mache dann weiter.
Wenn ich Ermutigung brauche, hilft mir dieser Gedanke aus Wissenschaft und Gesundheit, mich zu motivieren: „Wir müssen uns die Fähigkeit der mentalen Macht vergegenwärtigen, menschliche Missverständnisse zu beseitigen und sie durch das Leben zu ersetzen, das geistig ist und nicht materiell“ (S. 428).
Wir alle können uns das zur Gewohnheit machen und es genießen, metaphysisch fit zu bleiben!
Mary Sipe
