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Original im Internet

Was tun, wenn man sich fürchtet?

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 29. Juli 2024


Vielleicht hat man uns in einem Moment der Furcht gesagt: „Hab keine Angst.“ Einige mögen diese Aussage tröstlich finden, während sie für andere eine Zumutung sein kann. Auch wenn der Gedanke ermutigend ist, dass wir nicht von Furcht beherrscht werden müssen, können die Nachrichten oder schwierige Ereignisse in unserem Leben bewirken, dass wir uns fragen, ob es wirklich möglich ist, von Furcht frei zu werden.

Aber es ist möglich. Sobald wir erkennen, dass Furcht keine wirkliche Macht ist, können wir die Angst vor der Furcht und schließlich die Furcht selbst verlieren – dann haben wir keine Furcht mehr. 

Furcht scheint wie eine Macht zu sein, wie etwas, das uns herumkommandieren, uns lähmen und terrorisieren kann. Aber schauen wir etwa zweitausend Jahre zurück, so können wir Trost sowie Anleitung dafür finden, was zu tun ist, wenn wir Furcht haben, und zwar von einem Mann, der sich eindeutig nicht von Furcht hat beeindrucken lassen. Der Mann war Christus Jesus, und seine Worte an seine Nachfolgerinnen und Nachfolger lauteten: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben“ (Lukas 12:32).

Jesu einfaches Versprechen illustriert sein Verständnis von der Allheit Gottes, unserem universalen Vater. Diese Allheit schließt jegliche Möglichkeit aus, dass es etwas anderes gibt als Gottes Reich, welches ganz und gar gut ist. Es bedeutet, dass es nichts zu fürchten gibt, da Gottes Güte wirklich überall und allumfassend ist.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, war eine Erforscherin der Lehren von Jesus, und in ihrer Entdeckung erklärte sie tiefgehender die Natur des Reiches Gottes, das Jesus als Gottes Gabe bezeichnet hatte. Sie erkannte, dass es von geistig wissenschaftlichen Tatsachen regiert wird – wie die der Überlegenheit des Guten – und dass diese geistigen Tatsachen wirklich bewiesen werden können. Sie enthüllte auch die Nichtsheit und Machtlosigkeit der Furcht angesichts dieser Wirklichkeit, als sie schrieb: „Die Wissenschaft sagt zur Furcht: ‚Du bist die Ursache aller Krankheit; aber du bist eine von dir selbst gebildete Falschheit – du bist Finsternis, ein Nichts. Du bist ohne Hoffnung und „ohne Gott in der Welt“. Du hast kein Dasein und keine Daseinsberechtigung, denn „die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus“‘“ (Rückblick und Einblick, S. 61).

Wenn wir uns von Furcht überwältigt fühlen, gibt uns dieser Abschnitt einen nützlichen Ansatzpunkt für unser Gebet. Er trifft die Furcht mit voller Wucht, mit gebieterischer Verneinung ihrer Wirklichkeit und sogar ihrer Fähigkeit, scheinbar zu existieren. Diese Art der Verneinung ist effektiv, weil sie den Sog ausschaltet, der uns in die Sackgasse der Furcht ziehen möchte.

Aber mit Verneinung endet der Absatz nicht. Wo die Furcht zum Schweigen gebracht worden ist, öffnet sich das Denken dem, was wirklich wahr ist: dass die vollkommene Liebe, Gott, die Furcht austreibt. Ein Anerkennen der Allgegenwart, Allmacht, Allwissenheit und des Allwirkens der Liebe löscht jede Möglichkeit eines Glaubens an eine andere Macht aus, da die Allheit der Liebe bedeutet, dass wir beschützt, sicher und umsorgt sind. Das, was im Bewusstsein den Vorrang einnimmt, ist das Vertrauen auf Gott und das Gefühl, in Gottes Fürsorge geborgen zu sein.

Da also Gott alles ist, mag die Frage aufkommen: „Was ist dann Furcht?“ Nur eine Suggestion, dass es etwas anderes als das Gute gäbe. Furcht ist eine Annahme, keine Wirklichkeit. Wir können sie wie einen Fehler in der Mathematik betrachten. Wenn wir zwei plus zwei gleich fünf rechnen, so ändert es nichts an der Tatsache, dass zwei plus zwei vier ist. Wir können dem Irrglauben unterliegen, dass es fünf ist, aber sobald wir erkennen, dass es vier ist, werden wir von dem Fehler nicht länger beeinflusst. Genauso ist es mit der Furcht. Wenn wir erkennen, dass sie in Wirklichkeit keine Macht hat, hört sie auf, eine Wirkung auf uns zu haben.

Dies wurde mir vor Augen geführt, als das Pferd, das ich ritt, von einem entgegenkommenden Fahrrad erschreckt und ich abgeworfen und schwer verletzt wurde. Nachdem ich wiederhergestellt war, hatte ich schreckliche Furcht bei dem Gedanken, wieder auf ein Pferd zu steigen. Ich versuchte es mehrmals, musste aber wegen der lähmenden Furcht schnell wieder absteigen.

Das Gebet, das mich von dieser Furcht heilte, gründete sich auf das Verständnis von Gottes zärtlicher Liebe – der vollkommenen Liebe, die Furcht austreibt. Während ich betete gab es einen Moment, in dem mir die umfassende, machtvolle Gegenwart dieser Liebe klar wurde. Ich ließ meine Furcht bewusst vor der Gewissheit von Gottes unerschütterlichen Gegenwart weichen. Innerhalb weniger Minuten war die Furcht vollständig weg, und ich konnte wieder mit Freude reiten.

Was auch immer wir bewältigen müssen – sei es der Terror einer Krankheit oder der Terrorismus in der Welt –, die schlichte Botschaft „Fürchte dich nicht“ erreicht uns heute immer noch. Sie ist mehr als eine Anweisung. Sie ist die Stimme der Wahrheit – keine Person, sondern eine christliche Macht –, die uns sagt, dass wir keine Furcht haben müssen. Und mit dieser Botschaft kommt ein Vertrauen, dass das Gute vorherrscht und dass wir frei sind, inmitten Gottes wunderbarer Fürsorge für unser Leben, sicher durch den Tag zu gehen.

Deborah Huebsch
auf Einladung der Redaktion

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