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Original im Internet

Worauf warten Sie?

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 19. August 2024


Wenn Sie öfter in „Wartestellung“ sind, als Ihnen lieb ist, sind Sie nicht allein. Vielleicht warten Sie darauf, dass eine lang gehegte private oder berufliche Hoffnung in Erfüllung geht. Oder Sie warten darauf, dass jemand oder etwas ein Problem lösen und Ihr Leben verbessern wird.

Die Bibel enthält viele Stellen mit einem Bezug auf das Warten, von denen zahlreiche besagen, dass Warten, Harren oder Hoffen zu Antworten, Belohnungen oder Früchten führen wird. In den Psalmen lesen wir beispielsweise: „Beharrlich habe ich auf den Herrn gehofft; und er neigte sich zu mir und hörte mein Schreien“ (40:2). Mary Baker Eddy weist uns in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift und ihren anderen Schriften darauf hin, dass Warten eine wichtige Funktion in unserem geistigen Wachstum innehat und dass es keine passive oder zwecklose Aktivität ist. Sie schreibt beispielsweise: „Wenn wir geduldig auf Gott warten und Wahrheit aufrichtig suchen, wird Er uns recht führen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 254).

Doch in einem Zeitalter, das nach sofortiger Befriedigung aller Dinge zu fordern scheint, mag Warten schwer, frustrierend und sogar unfair aussehen. Die Frage „Worauf warten Sie?“ hat ja auch eine zweifache Bedeutung. Die erste ist eine echte Erkundigung. Die zweite ist eher eine Aufforderung zum Handeln – zum Beispiel mag eine Mutter ihren Teenager fragen: „Worauf wartest du? Bewirb dich endlich auf den Sommerjob!“ Die Botschaft dahinter ist, dass es nicht nötig ist zu warten und dass wir hier und jetzt tätig werden sollten.

Um festzustellen, ob Warten einen Sinn hat, lohnt es sich herauszufinden, worauf wir wirklich warten und warum. In vielen der Bibelstellen, bei denen es um das Konzept Warten geht, wird ausschließlich auf Gott gewartet. In Wirklichkeit warten wir nie auf ein Ereignis oder etwas Körperliches. Die Psalmen erwähnen das vielfach, wie beispielsweise hier: „Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich warte ich voll Hoffnung auf dich“ (25:5). Wir können unserem Warten einen Sinn geben, indem wir Gott vertrauen und demütig dienen, auch wenn Zeit trotz unseres gelegentlichen Eindrucks kein Faktor beim Warten ist.

Dem Verständnis von Gott, dem Guten, in der Christlichen Wissenschaft liegt die Wahrheit zugrunde, dass Gott Alles ist und dass Gott, göttliche Liebe, jeden Bedarf von uns deckt. „Mir mangelt nichts; denn ich bin Sein, und Er ist mein auf immer“ heißt es in einem Lied im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft über Gott (Henry W. Baker, Nr. 330, Übers. © CSBD). Wenn wir also auf etwas warten, das uns unserer Meinung nach fehlt, dann ist es sinnvoll, erwartungsvoll zu sein, denn Gott hat uns bereits alles bereitgestellt, was wir brauchen, auch wenn wir es vielleicht noch nicht verstanden oder erkannt haben.

Ein biblisches Beispiel dafür finden wir in 1. Mose 21:9–19. Die Magd Hagar und ihr Kind, dessen Vater Abraham ist, wurden mit nichts als einem Schlauch Wasser in die Wüste verbannt, und das Wasser ist nun aufgebraucht. Überzeugt, dass ihnen Wasser mangelt, fürchtet Hagar, dass ihr Kind sterben wird, denn sie glaubt, dass darauf zu warten, in der Wüste gerettet und mit Wasser versorgt zu werden, wohl kaum etwas bringt.

Doch Gottes Versorgung versiegt nicht, und als Hagar in ihrer Not erwartungsvoll auf Gott hofft, werden ihr buchstäblich die Augen für einen Brunnen geöffnet, der ganz nah ist, den sie aber erkennen muss: „Gott öffnete ihr die Augen, dass sie einen Wasserbrunnen sah. Da ging sie hin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Jungen zu trinken.“ Die Notwendigkeit lag nicht darin, von jemandem Wasser gebracht zu bekommen, sondern Hagar musste die gottverliehene Aufmerksamkeit zum Ausdruck bringen, mit der sie die bereits vorhandene Versorgung erkennen konnte.

Bei meiner intensiven Beschäftigung mit der Christlichen Wissenschaft habe ich gelernt, dass sich bei augenscheinlichem Mangel die beste Lösung dadurch zeigt, dass ich bereit bin, innezuhalten und auf Gott zu harren, um inspiriert die Tatsache zu erkennen, dass alles, was wirklich benötigt wird, zur Hand ist. Diese Herangehensweise hat schon immer bessere Ergebnisse erzielt, als einen Bedarf in aller Eile zu decken. Wenn Hagar plötzlich angefangen hätte, nach Wasser zu suchen, hätte sie vielleicht das übersehen, was bereits zur Hand war.

Ich habe festgestellt, dass erhoffter Fortschritt manchmal erst verzögert eintritt und das Warten darauf lange oder schwer sein kann. Doch wenn ich auf Gott harre und mich auf Ihn verlasse, zeigt sich Fortschritt, und manchmal erkenne ich sogar, dass die Verzögerung vonnöten war. Es gab auch Zeiten, in denen mir klar geworden ist, dass das, was mir wie Warten erschienen war, letztendlich in die falsche Richtung ging und dass das Beste sich erst dann zeigte. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Wenn wir uns der unendlichen Aufgaben der Wahrheit bewusst werden, halten wir inne – warten auf Gott. Dann drängen wir vorwärts, bis sich der unbegrenzte Gedanke begeistert erhebt und das uneingeschränkte Erfassen beschwingt die göttliche Herrlichkeit erreicht“ (S. 323).

Unser Vater-Mutter-Gott stellt uns allen alles Gute bereit. Und Mrs. Eddy versichert uns: „... es ist genug, dass die göttliche Liebe eine immer-gegenwärtige Hilfe ist, und wenn ihr wartet und niemals zweifelt, werdet ihr jeden Augenblick alles haben, was euch nottut“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 307).

Das ist die Art von gottgegebener Sicherheit, auf die zu warten es sich lohnt.

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