Mit zwei Kindern im Grundschulalter macht es mir Spaß, an die verschiedenen schulischen Aktivitäten zurückzudenken, die mit dieser Phase einhergehen – Kulturtage, Büchertische, das kleine und große Einmaleins auswendig lernen usw. Die einschneidendste dieser Aktivitäten ist vielleicht das Vorstellen von Dingen, die für das jeweilige Kind wichtig sind, indem es eine Präsentation macht. Als meine Tochter das zum ersten Mal tun sollte, fing ich an, solche Präsentationen aus geistiger Warte zu betrachten.
Mir kam der Gedanke, dass das sterbliche Gemüt – ein angebliches Gemüt, das mit dem einen unendlichen Gemüt, Gott, nichts zu tun hat – uns durch eine Art Präsentation etwas schmackhaft machen will. Unser Körper präsentiert uns so manches, das nicht gut ist. Er mag Unvollkommenheiten oder Deformitäten aufweisen oder berichten, dass er Schmerzen hat, krank oder alt ist oder sonst etwas zu vermelden hat. Obwohl diese Präsentationen überzeugend wirken können, müssen wir uns nicht von ihnen vereinnahmen lassen.
Mit Bezug auf die Sicht vom Menschen als materiell – begrenzt und höchst unvollkommen – sagt Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. 248): „Die Welt hält [sie] dir beständig vor Augen.“ Und tatsächlich ist es kaum möglich, eine halbe Stunde vor dem Fernseher oder im Internet zu verbringen, ohne dass uns alle möglichen Anzeichen dieser auf Materie basierenden Präsentationen aufgezwungen werden. Ob wir Nachrichten von Zerstörungen und Tragödien, sensationslustige Fotos oder Reklame für Medikamente sehen, die eine lange Liste potenzieller Nebenwirkungen haben, wir müssen aufpassen und „Wache an der Tür des Denkens“ stehen (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 392) – und an dem festhalten, was wahr ist: Gott, das Gute, und Seine vollständig gute und ganz und gar geistige Schöpfung, die uns alle mit einschließt.
Manchmal können wir selbst zu unbeabsichtigten Präsentatoren dieser falschen Merkmale werden. Vielleicht lassen wir uns in Gespräche mit Personen aus dem Familien-, Freundes- oder Kollegenkreis verwickeln, in denen es um Probleme, Befürchtungen, Misstrauen usw. geht. Selbst ein verstauchter Zeh oder eine kleine Schnittwunde kann zum Anlass für einen Bericht oder eine Präsentation werden. Wir müssen prüfen, ob das, was wir hören oder sehen, und das, was wir denken und sagen, vom göttlichen Gemüt kommt, das nur Gutes kennt und zum Ausdruck bringt.
Als ich immer tiefer in diese Thematik eindrang, war der natürliche nächste Schritt für mich zu sehen, was die Bibel über Präsentationen dieser Art – ein Vorzeigen und Mitteilen – sagt. Sie verweist immer wieder darauf, dass Gott Seine Macht und Gnade „zeigt“. Und viele Verfasser der Bibel bitten Gott, ihnen Seinen Weg zu zeigen. Wir lesen in 5. Mose 3:24: „Herr Herr, du hast angefangen, deinem Knecht deine Herrlichkeit und deine starke Hand zu zeigen.“ Und bei Jeremia (42:3) lesen wir die Bitte, „dass uns der Herr, dein Gott, zeigen möge, wohin wir ziehen und was wir tun sollen“.
Was das „Mitteilen“ angeht, so gibt es unzählige Beispiele. Zu den wertvollsten gehören die Zehn Gebote, die Seligpreisungen, das Gebet des Herrn und die Heilarbeit von Christus Jesus. Ja, Jesus gab uns zwei der besten und erkenntnisreichsten Präsentationen: die beiden Speisungen Tausender mit nur wenigen Nahrungsmitteln.
Wir können in Matthäus 15:32–38 nachlesen, dass Jesus die Menschen nicht hungrig fortschicken wollte, nachdem sie seinen Predigten gelauscht hatten, und daher seine Jünger fragte, wie viel zu essen da sei. Sie antworteten, dass es nur ein paar kleine Fische und sieben Brote gab. Wenn Jesus sich auf die äußere Wirklichkeit der Situation eingelassen hätte, die seine Jünger ihm beschrieben, dann wäre es unmöglich gewesen, mehr als nur einige wenige aus der Menge satt zu bekommen. Doch da er verstand, dass wahre Substanz von Gott, Geist, kommt und daher geistig und grenzenlos ist, hat er den Augenschein von Mangel angesichts eines Bedarfs nicht akzeptiert. Stattdessen hat er Dank gesagt für das, was sie hatten, und seine Jünger angewiesen, es zu verteilen. Im Gegensatz zu den vorgeblichen materiellen Gesetzen und den menschlichen Vorstellungen hatten die „viertausend Mann, ausgenommen Frauen und Kinder“ ausreichend zu essen – und hinterher waren sieben Körbe voll Essen übrig!
Obwohl Jesus vor einer scheinbar aussichtslosen Situation stand, ließ er sich nicht dazu verleiten, den Augenschein zu glauben. Sicher wusste er, dass unser Vater-Mutter-Gott keinen Mangel von etwas zulässt, das richtig und gut ist, sondern alle Bedürfnisse reichhaltig stillt.
Wissenschaft und Gesundheit empfiehlt eine Sichtweise, die Jesus bis ins Letzte umgesetzt hat: „Lass nichts als Sein Gleichnis in deinem Denken weilen“ (S. 495). Trotz des mit einer schlechten Situation einhergehenden Bildes – Sünde, Krankheit, Mangel usw. – hat Jesus nur die geistige Wahrheit anerkannt, dass der von Gott zu Seinem Ebenbild erschaffene Mensch ewiglich von Gott regiert und versorgt wird. Gottes Allmacht ist niemals begrenzt und setzt niemals aus.
Was für ein enormer Unterschied zwischen den geistigen Tatsachen, die Gott uns vor Augen führt, und der Fata Morgana, die uns die körperlichen Sinne vorgaukeln. Der entscheidende Faktor dabei, ob man der jeweiligen Präsentation Glauben schenken darf, geht im Grunde genommen auf ihren Ursprung zurück. Wenn Gott die Präsentation nicht macht, sollten wir sie nicht als wahr akzeptieren.
Wenn wir uns näher mit der Lehre der Christlichen Wissenschaft auseinandersetzen und uns nur auf das verlassen, was Gott uns offenbart, kommen wir dem Punkt näher und näher, an dem wir der Notwendigkeit entwachsen, eine materielle Präsentation zu machen und zu betrachten.
