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Original im Internet

Bequemlichkeit überwinden, um besser heilen zu können

Aus der Juni 2025-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 28. April 2025 im Internet.


Ich verstand nicht, warum ich nicht voranzukommen schien – als ob ich unter einem schweren, unsichtbaren Netz festsaß, das mich am Fortkommen hinderte. Mir erschien das Leben düster, und meine Gedanken flossen nur zäh.

Dann stieß ich auf diese aufrüttelnde Aussage von Mary Baker Eddy, die das universale, göttliche Gesetz des christlichen Heilens entdeckt hat: „Die milden Formen des tierischen Magnetismus verschwinden und seine aggressiven Merkmale treten hervor. Die Webstühle des Verbrechens, die in den dunklen Schlupfwinkeln des sterblichen Denkens verborgen sind, weben stündlich kompliziertere und raffiniertere Gewebe. Die gegenwärtigen Methoden des tierischen Magnetismus sind so verborgen, dass sie dieses Zeitalter in Trägheit verstricken und ebenjene Gleichgültigkeit diesem Thema gegenüber erzeugen, die sich der Verbrecher wünscht“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 102).

Ich war gut mit Mrs. Eddys Definition von tierischem Magnetismus vertraut: „In der Christlichen Wissenschaft ist tierischer Magnetismus oder Hypnotismus die spezielle Bezeichnung für Irrtum oder sterbliches Gemüt. Er ist der falsche Glaube, dass Gemüt in Materie und sowohl böse als auch gut sei; dass das Böse ebenso wirklich sei wie das Gute und sogar machtvoller“ (ebd., S. 103). Doch als ich im American Dictionary of the English Language (Noah Webster, 1828) das Wort indolence – zu Deutsch Trägheit – nachschlug, schrillten die Alarmglocken in meinem Kopf. Es bedeutet „Untätigkeit bzw. Mangel an Einsatz von Körper und Seele aufgrund von Bequemlichkeit oder Abneigung gegen Anstrengung“.

Ich konnte erkennen, dass Bequemlichkeit bei mir durchaus ein Faktor war, doch die Einsicht, dass sie mich und andere dem Bösen gegenüber apathisch – und somit tolerant – machte, vertrieb meine Apathie.

Eine der stärksten Forderungen, die an Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gestellt werden, ist, zu wachen – wachsam zu sein und aufzupassen. Das Wort wachen bedeutet, wach zu bleiben. Christus Jesus sagt seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern unzweideutig: „Was ich euch sage, das sage ich allen: Wacht!“ (Markus 13:37). Wir achten auf das Gute Gottes, auf Seine deutliche Macht und Gegenwart und darauf, dass wir nicht in ein Denken und Handeln verfallen, die der Natur des Christus, die Jesus lehrte und demonstrierte, unähnlich sind.

Als ich mehr auf mein Denken achtete, erkannte ich, dass diese aggressive und gleichzeitig subtile Falle der Bequemlichkeit den Kern der Düsterkeit, Schwerfälligkeit und sogar der Trägheit ausmachte, die mich plagten. Bequemlichkeit hatte sich u. a. auf folgende drei Arten eingeschlichen:

1. Die erste lässt sich mit den Worten „Ich will nicht“ zusammenfassen – ein Widerstand dagegen, für Gott zu arbeiten. Für Gott tätig zu sein hört sich anstrengend an. Aber es lohnt sich. Für Gott tätig zu sein bedeutet, die göttliche Natur Seiner Schöpfung, in der alles in vollkommener Harmonie miteinander funktioniert, anzuerkennen und anzunehmen. Es bedeutet, dass wir für die Segnungen, die wir bereits empfangen haben, demütig dankbar und für die Entfaltung von unendlich Gutem bereit sind. Für Gott tätig zu sein schließt tägliches Gebet ein, geistiges Auftanken durch intensives Beschäftigen mit der Bibel und mit Mrs. Eddys Schriften und dann, gute Gedanken anzunehmen und umzusetzen und egoistische, böse Gedanken abzuweisen.

Im 2. Petrusbrief lesen wir: „Gnade und Friede werde euch immer reichlicher zuteil durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn! Weil seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben und zur Gottesfurcht nötig ist, durch die Erkenntnis dessen, der uns durch seine Herrlichkeit und Tugend berufen hat, durch die uns die allergrößten und kostbarsten Verheißungen geschenkt sind, damit ihr durch sie der göttlichen Natur teilhaftig werdet, die ihr dem Verderben der Lust in aller Welt entflohen seid. Darum bringt gerade deshalb allen Fleiß auf und bietet in eurem Glauben die Tugend dar und in der Tugend die Erkenntnis, in der Erkenntnis die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit die Geduld, in der Geduld die Gottesfurcht, in der Gottesfurcht die brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe die Liebe. Denn wenn diese bei euch vorhanden sind und zunehmen, lassen sie euch nicht faul oder fruchtlos sein in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus“ (1:2–8).

Faulheit ist unproduktiv, wohingegen die Eigenschaften, die hier aufgeführt sind, einander stärken und uns somit hochgradig produktiv machen. Für Gott tätig zu sein ist kein System entlohnter Arbeit, sondern ein Mittel, all das Gute zum Ausdruck zu bringen, das wir bereits besitzen!

2. Die zweite war das Verlangen nach einem komfortableren materiellen Leben, ohne die Bereitschaft zu haben, Sünde im Denken und Handeln auszumerzen. Mrs. Eddy schreibt: „Das Heilen von körperlicher Krankheit ist der kleinste Teil der Christlichen Wissenschaft. Es ist nur der Weckruf zum Denken und Handeln im höheren Bereich der unendlichen Güte. Was die Christliche Wissenschaft mit allem Nachdruck anstrebt, ist das Heilen von Sünde ...“ (Grundzüge der göttlichen Wissenschaft, S. 2).

Jesus heilte, indem er alles, was eine äußerliche Disharmonie hervorrief – in der Bibel wird das vielfach als böser Geist, böse Geister oder Dämonen bezeichnet –, aus dem Denken vertrieb. Einmal fragten ihn seine Jünger, warum sie einen Fall nicht hatten heilen können. Jesus antwortete: „Wegen eures Unglaubens. Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: ‚Bewege dich von hier dorthin!‘, und er wird sich wegbewegen; und nichts wird euch unmöglich sein. Aber diese Art fährt nicht aus außer durch Beten und Fasten“ (Matthäus 17:20, 21).

Eine geistige Übersetzung von Fasten, die ich hilfreich finde, ist ein „Sich-Enthalten, den Ansprüchen der Sinne zuzustimmen“ (Mary Baker Eddy, Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 222). Die materiellen Sinne eignen sich nicht für die Wahrnehmung der Wirklichkeit – dessen, was hier, jetzt und überall universal zutreffend ist. Sie berichten einzig und allein, dass es eine Macht, Intelligenz, Substanz, Gegenwart und ein Gesetz außerhalb von Gott gibt, die bzw. das Ihm entgegengesetzt ist. Wenn wir uns fälschlicherweise auf die Behauptungen der Sinne verlassen, verstoßen wir daher unweigerlich gegen das Erste der Zehn Gebote, die Mose uns gegeben hat: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ (2. Mose 20:3).

Sind wir wirklich bereit, Sünde – jegliche Neigung, die Suggestion zu glauben, es gebe einen anderen Gott, eine andere Macht – aus unserem Herzen, Denken und Leben auszutreiben? Streben wir eine komfortablere menschliche Existenz an oder haben wir wirklich das Verlangen, für Gott tätig zu sein? Schmerzen und Krankheit sind selbstverständlich nie der Wille unseres Vater-Mutter-Gottes für Seine geliebten Kinder und können niemals ein Bestandteil der göttlichen Ordnung der Dinge sein. Sie entstehen aus einer Vorstellung heraus – einer Vorstellung, die wir austreiben können. Da der Zweck der Christlichen Wissenschaft ist, Sünde zu heilen, und die Wirkung bzw. „nachfolgenden Zeichen“ des Heilens von Sünde körperliche Heilungen sind, können wir es uns nicht leisten, beim Umgang mit Sünde dem Wunsch nach Bequemlichkeit nachzugeben.

3. Die dritte Art, in der sich Trägheit zeigte, war in den ständigen Ablenkungen, die vorgaben, mich zu erfrischen und zu unterhalten. Weltereignisse verbunden mit Herausforderungen in unserem Leben können uns überwältigend vorkommen und verlangen, dass wir eine Pause einlegen. Doch Faulheit zeigt uns nicht das, was wirklich erfrischt und befriedigt. Faulheit verleitet uns vielleicht, mithilfe von Bildschirmzeit – entweder reines Amüsement oder „Doomscrolling“ durch sterbliche Meinungen und schlechte Nachrichten – der Wirklichkeit zu entkommen. Statt dieser Versuchung, die uns nur tiefer in Düsterkeit und Depression hineinzieht, nachzugeben, können wir Gott um inspirierte Lösungen bitten.

Wenn wir uns von ganzem Herzen an Gott wenden, stellen wir fest, dass jedes Gebet, jede Behandlung in der Christlichen Wissenschaft, Zeugnis für Gottes Wesen als liebevoll, konsequent, harmonisch und intelligent ablegt. Das Denken wird aus Trägheit herausgehoben, und wir stellen fest, dass unser einziger Existenzgrund darin besteht, Gottes Wesen zu bezeugen und zum Ausdruck zu bringen, und dass dies eine freudige, belebende und erfüllende Tätigkeit ist. Die Bibel sagt uns: „Ihr seid meine Zeugen, spricht der Herr, und mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr wisst und mir glaubt und versteht, dass ich es bin. Vor mir war kein Gott gebildet, und es wird auch nach mir keiner sein“ (Jesaja 43:10).

Und was war mit der Düsterkeit, Depression und Zähigkeit, die ich zu Anfang des Artikels erwähnt habe? Es hat Monate engagierter Hingabe, intensiven Studiums und aktiven Gebets gefordert, mich ihnen zu stellen. Doch das Wort Trägheit motivierte mich immer wieder neu. Ich wollte dem Bösen nicht nachgeben. Tag für Tag, Augenblick für Augenblick wachte ich zu der Tatsache von Gott als meiner Quelle, meiner wahren Liebe, meinem Fokus und als Allem auf.

Ich lernte, mich gegen den Sog der Bequemlichkeit zu wehren, indem ich das „tägliche Gebet“ betete, das Mrs. Eddy uns gegeben hat und so beginnt: „‚Dein Reich komme‘; lass die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden und alle Sünde aus mir entfernen ...“ (Handbuch der Mutterkirche, S. 41). Beim Beten benutzte ich oft das Wort Trägheit statt Sünde.

Als ich anfing, meine Verbindung zur göttlichen Liebe wiederherzustellen, betrachtete ich Gott als Mutter. Diese Mutter sprach mit solch einer Zärtlichkeit, Festigkeit und Gnade zu meinem Denken, dass ich das unwiderstehliche, tiefe, herrliche Verlangen hatte, Mutter-Gott an erste Stelle zu stellen. Ich konnte nicht erwarten zu sehen, was Mutter-Gott mir zeigen würde, und statt zu befürchten, dem Bösen nachzugeben, lauschte ich enthusiastisch auf das Evangelium (die gute Nachricht) der Gegenwart der Liebe.

Nachdem ich mehrere Wochen lang konsequent daran gearbeitet hatte, Gott in jedem Augenblick im Denken und Handeln an erste Stelle zu stellen, fühlte ich mich wie neugeboren! Und dieses belebende Gefühl von Inspiration begleitet mich weiterhin, während ich dankbar meine Tätigkeit für Gott als das Wichtigste anerkenne, das ich tun kann.

Mrs. Eddy schrieb einst einer neuen Zweigkirche in Massachusetts etwas, das an die Mahnung von Petrus erinnert: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter, Gott, ehren. Bleibt in Seiner Liebe. Bringt Frucht – ‚mitfolgende Zeichen‘ –, damit Eure Gebete nicht aufgehalten werden. Betet ohne Unterlass. Wacht emsig; verlasst nie den Posten geistiger Beobachtung und Selbstprüfung. Strebt nach Selbstverleugnung, Gerechtigkeit, Demut, Barmherzigkeit, Reinheit, Liebe. Lasst Euer Licht Licht widerspiegeln. Habt keinen Ehrgeiz, keine Zuneigung, kein Streben, die nicht heilig sind“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 154).

Die Arbeit, Bequemlichkeit zu überwinden, führt zu Erlösung, Sicherheit, Gesundheit und Heiligkeit – zu einer tieferen Überzeugung und einem umfassenderen Erleben von Gottes Gnade.

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