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Die Botschaft der Bibel: Streiten wir darüber oder dafür?

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 27. Januar 2025


Beim Lesen der Bibel erfahren wir gleich auf der ersten Seite, dass Gott etwas zu sagen hat. Gott möchte, dass alle Ihn kennen. Gott möchte, dass wir Seine Botschaft hören und uns von ihr helfen lassen. Doch zeigt sich schon sehr früh in der Bibel, dass die Menschen dazu neigen, sich über Gottes Wort zu streiten, statt es einfach anzunehmen. Ja, in dem biblischen Bericht, wie Gott zum ersten Mal etwas niedergeschrieben und der Menschheit gegeben hat, lesen wir, dass Gott Mose die Zehn Gebote auf zwei Steintafeln gab. Als Mose losging, um Gottes Botschaft an die Israeliten weiterzugeben, sah er sie Dinge tun, die so im Widerspruch zu Gott standen, dass er in Wut geriet und die Steintafeln zerbrach. Manchmal fühlt es sich an, als ob Religionen seitdem immer wieder wegen Auseinandersetzungen darüber zerbrechen, wie Gottes Wort verstanden und gelebt werden soll.

Die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft wirft ein einzigartiges Licht auf diese biblischen Themen und setzt eine notwendige Reform der Art und Weise in Gang, wie die Bibel gelesen und verstanden werden kann. Die Entdeckerin, Mary Baker Eddy, gelangte zu dem Verständnis, dass die sogenannten Wunder der Bibel, zusammen betrachtet, in Wahrheit ein grundlegendes Gesetz von Gottes Güte, Macht und Liebe offenbaren und verkünden. Ja, durch ihr eigenes Erleben, erst selbst geheilt zu werden und dann andere zu heilen, verstand Mrs. Eddy, dass die Ereignisse in der Bibel Gott als immer aktives göttliches Prinzip offenbaren.

Das Wirken dieses Gesetzes Gottes, des Guten, zeigt sich überall in der Bibel, besonders im Christentum, das Jesus ans Licht brachte und seine Nachfolger lehrte. Mrs. Eddy erklärt: „Jesus gab seinen Jüngern (Schülern) Macht über jede Art von Krankheit; und die Bibel wurde geschrieben, damit alle Völker zu allen Zeiten dieselbe Gelegenheit haben würden, Schüler des Christus, der Wahrheit, zu werden, und so von Gott mit göttlicher Macht (Kenntnis des göttlichen Gesetzes) und ‚mitfolgenden Zeichen‘ ausgestattet würden“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 190).

Wenn uns erst einmal klar wird, dass es möglich ist, die in der Bibel so deutliche Macht des Christus in unserem Leben heute so zu verstehen und anzuwenden, dass sie durch die Wissenschaft des Christus Heilung bewirkt, dann lesen wir die Bibel mit anderen Augen. Wir lesen sie nicht länger nur, um uns mit dem Text, der Art der Übersetzung und dem möglichen historischen Kontext auseinanderzusetzen – alles Dinge, die hilfreich sein können, aber zweitrangig sind. Vielmehr lesen wir die Bibel primär, um die Macht Gottes, die uns durch Gottes Liebe für uns offenbart wird, aus erster Hand zu erleben. Dadurch wird die Bibel eine Freundin und Ratgeberin für unsere Zeit und darüber hinaus.

Es ist manchmal schwer für gläubige Menschen, unvoreingenommen über die Bibel zu sprechen. Wir neigen dazu, unsere eigenen Ansichten über die Bibel verteidigen zu wollen. Oder aber wir wollen am liebsten gar nicht über die Augenblicke sprechen, in denen die Botschaft der Bibel frustrierend unklar zu sein scheint. Wenn wir eine Sekunde lang akzeptieren könnten, dass die Bibel wirklich eine geistige Bedeutung hat, die uns befähigt, als Gottes Kinder zu leben, und dass sie die von den Erbinnen und Erben des unendlichen Geistes erwartete Herrschaft über die Krankheiten und Begrenzungen der Materie in sich birgt, wäre es dann nicht lohnenswert, sich von ganzem Herzen für dieses Verständnis einzusetzen?

Wir müssen nach dem Guten hungern. Wir müssen nach Wahrheit dürsten. Und wir können es uns nicht leisten, uns von Debatten über die Form der Botschaft ablenken zu lassen, wenn die lebendige Energie der Botschaft zum Greifen nahe ist. Jesus sagte einmal: „Ihr irrt, weil ihr weder die Schriften kennt, noch die Kraft Gottes“ (Matthäus 22:29). Der Meister wollte nicht nur, dass wir die Worte der Bibel haben; er wusste, dass es darauf ankommt, die Wirklichkeit und Macht Gottes zu erleben, von denen die Worte Zeugnis ablegen.

Als meine Frau und ich vor vielen Jahren unsere Hochzeit planten, trafen wir uns mit dem Geistlichen, der sich einverstanden erklärt hatte, die Eheschließung durchzuführen. Er hatte nur geringes Interesse daran, wie sehr meine Verlobte und ich uns liebten und wie viel wir gemeinsam hatten, sondern stellte eine konkrete Frage, die mir in den mehr als vierzig Jahren, die seit unserer Hochzeit vergangen sind, im Gedächtnis geblieben ist. Sie lautete: „Wenn Meinungsverschiedenheiten auftreten, wie in jeder Beziehung, wie streiten Sie dann?“

Diese Frage machte uns bewusst, dass die Herangehensweise an Meinungsverschiedenheiten viel wichtiger war als wer in einer bestimmten Auseinandersetzung Recht bekam. Der Grund, warum wir diese Ehe überhaupt eingingen, war zu entdecken, was wir mit unserer selbstlosen Zuneigung für einander, der geteilten Freude, dem Vertrauen und der gegenseitigen Unterstützung der Sichtweise des jeweils anderen sowie mit unserer Liebe gemeinsam aufbauen konnten. Wenn wir jemals das Ziel gehabt hätten, dass einer gewinnen und der andere verlieren muss, dann wäre die echte Verliererin unsere Ehe gewesen.

Zu einer Zeit, in der Menschen sich tief nach geistigen Antworten für die Herausforderungen des Lebens sehnen, täten diejenigen, die Trost in der Botschaft der Bibel gefunden haben, gut daran, sich zu fragen: „Wie setze ich mich mit denen auseinander, die eine andere Ansicht der Bibel haben oder eine andere Bibelübersetzung bevorzugen als ich?“ Die Chancen stehen gut, dass sich die Menschen in vierzig Jahren beim Blick zurück auf unsere Zeit nicht fragen werden, wer den Streit über die bessere Bibelübersetzung gewonnen hat. Sie werden sich fragen, ob die Menschen von heute beweisen konnten, dass die geistige Botschaft der Bibel tatsächlich Heilung im Leben der Menschen bewirkt.

Scott Preller
Mitglied des Vorstands der Christlichen Wissenschaft

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