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Original im Internet

Die korrekte Sichtweise heilt

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 9. Juni 2025


Sich selbst oder unseren Mitmenschen – mit anderen Worten, jede Person, an die man denkt – so zu sehen, wie Gott sie sieht, kann zu einer schnellen Heilung führen. Vor einiger Zeit habe ich etwas erlebt, das die heilende Macht verdeutlicht, eine mir fremde Person so wahrzunehmen.

Ich war in einer anderen Stadt zu Besuch, hatte mir ein Sandwich zum Frühstück gekauft und stand an einer Kreuzung, um die Straße zu überqueren, als ich plötzlich einen lähmenden Schmerz im unteren Rücken spürte. Ich konnte keinen Schritt tun und mich nicht bewegen. Ich konnte nur stehen, indem ich vornübergebeugt die Hände auf die Knie stützte. Das war anstrengend für die Arme, und es schien, als würde ich schon bald umfallen und nicht mehr aufstehen können.

Als die Fußgängerampel grün wurde, gingen die Leute rechts und links an mir vorbei über die Straße. Andere Passanten kamen von der anderen Straßenseite und gingen ebenfalls an mir vorbei.

Ich fing an zu beten. Ich argumentierte, dass es zwar den Augenschein hatte, als sei der Rücken meine Stütze, doch das, was mich aufrecht hält, ist keine materielle Struktur, sondern Gottes liebevolle Beziehung zu mir.

Nach mehreren Minuten merkte ein Passant, dass ich vielleicht Hilfe brauchte, und fragte mich, ob er etwas für mich tun könne. Nach all den Leuten, die an mir vorbeigegangen waren, beeindruckten mich das Wahrnehmungsvermögen und die selbstlose Bereitschaft des Mannes, mir beizustehen. Heute glaube ich, dass ich mein Denken für göttliche Inspiration öffnete, indem ich diese göttlichen Eigenschaften in dem Mann anerkannte.

Ich erlangte diese Inspiration in Form einer Engelsbotschaft von Gott, die mir sagte, dass dies ein mitfühlender Mann war, der seine Hilfe anbot. Ich wusste, dass es Jesus oft „jammerte“, wie die Bibel sagt – dass er Mitgefühl hatte –, und mir fiel sein Gleichnis vom barmherzigen Samariter ein. Auch jener Mann war mitfühlend bereit, einem Reisenden zu helfen, wobei dieser überfallen und beraubt worden war. In dem Gleichnis waren andere ebenfalls vorübergegangen, ohne Hilfe zu leisten (siehe Lukas 10:30–37).

Als ich über diese Inspiration nachdachte und die Gegenwart und Eigenschaften der göttlichen Liebe erkannte, verschwanden die lähmenden Schmerzen plötzlich. Ich richtete mich auf, bedankte mich herzlich bei dem mitfühlenden Mann, überquerte die Straße und ging zurück in mein Hotelzimmer. Nachdem ich mein Sandwich gegessen hatte, dachte ich, dass kein Frühstück jemals so befriedigend gewesen war wie diese Demonstration der Fürsorge der Liebe.

Ich dachte darüber nach, was sich hier zugetragen hatte. Der Psalmist schreibt: „Bleibe fromm und halte dich recht; denn einem solchen wird es zuletzt gut gehen“ (Psalm 37:37). Und Mary Baker Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Erlöser Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken“ (S. 476–477). Ich verstand, dass die Wahrnehmung dieses hilfsbereiten Mannes als mitfühlend die „korrekte Anschauung vom Menschen“ war, die mich geheilt hatte.

Vor dieser Erfahrung hatte ich immer, wenn ich Heilung brauchte, gedacht, dass ich mich als Gottes vollkommenen Menschen oder geistige Idee sehen musste, damit die Heilung stattfinden konnte. Jetzt komme ich zu dem Schluss, dass die Disharmonie, die einen Menschen am meisten belastet, aus dem Bewusstsein verschwinden wird, wenn er jeglichen Menschen als so vollkommen sieht, wie es Gott ist.

Der vollkommene Mensch, der Gottes Gleichnis ist, hat weder Probleme noch die Fähigkeit, Probleme zu bekommen. Nur für das menschliche Denken scheint ein Problem zu existieren, das sich dann als Teil des Traums der materiellen Sinne manifestiert. Wenn Sie die angebliche Wirklichkeit eines Problems im Denken zerstören, dann zerstören Sie auch jeden Hinweis darauf, dass das Problem existiert. Nur das Denken des Menschen durchläuft eine Veränderung. Gottes vollkommener Mensch ist so unveränderlich wie Gott selbst.

Dieses neue Verständnis, dass die korrekte Anschauung vom Menschen die Heilung vollbringt, erweist sich als äußerst nützlich, wenn ich darum gebeten werde, für andere zu beten. Der Christus, Gottes göttliche Botschaft, befindet sich beständig im Bewusstsein jedes Menschen. Ein Denken, das durch etwas belastet ist, was die materiellen Sinne darstellen, kann diese Inspiration oder Botschaft nur mit Mühe wahrnehmen. Dieses Denken muss beruhigt werden, indem Furcht und Emotionen wie Wut ausgetrieben werden, sodass es geistig erhoben und somit für den Christus empfänglich wird.

Wenn ich für einen anderen Menschen bete, dann gelange ich anhand von Argumenten zu der logischen Schlussfolgerung, dass die Patientin bzw. der Patient bereits ein individueller Ausdruck des vollkommenen, geistigen Menschen Gottes ist und keinerlei Problem hat. Auf diese Weise richte ich das Denken an der Wahrnehmung der Christus-Idee aus, die mir zeigt, dass die Patientin bzw. der Patient bereits vollkommen gesund ist. Das verwandelt rein intellektuelle Argumente in die absolute Überzeugung, dass die Schlussfolgerung – die gegenwärtige Vollkommenheit als Gottes Ebenbild – wahr ist. Die absolute Überzeugung, dass die Patientin bzw. der Patient gesund ist, veranlasst, dass der Augenschein der materiellen Sinne sich dem geistigen Sinn unterwirft – und dann nehmen wir nur die Harmonie wahr, die Gott sieht.

Mrs. Eddy schreibt: „Das christusgleiche Verständnis vom wissenschaftlichen Sein und vom göttlichen Heilen umfasst als Grundlage des Denkens und der Demonstration ein vollkommenes Prinzip und eine vollkommene Idee – einen vollkommenen Gott und einen vollkommenen Menschen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 259). Wenn wir mit einem Problem konfrontiert sind, haben wir immer einen Augenblick, in dem wir uns entscheiden müssen, ob wir die traumartige materielle Wahrnehmung annehmen, dass das Problem wirklich ist und unser Wohl beeinträchtigen kann, oder ob wir Gottes Sicht der wirklichen Situation anstreben. Gottes Sichtweise zu suchen und anzunehmen hat zur Folge, dass wir bald Grund zur Freude haben werden.

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