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Die Strohfeuer politischer Parteilichkeit löschen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 27. Januar 2025


In parteipolitischen Konflikten verpesten Gift und Galle persönlicher Anschuldigungen die mentale Atmosphäre. Extreme Parteilichkeit, ob für oder gegen etwas, stellt eine selbstbezogene Mentalität dar, die die Eigeninteressen einiger weniger über das Gut der Allgemeinheit stellt und politisches Dogma mehr achtet als die Weisheit Gottes, des universalen Prinzips, das Seine gesamte Schöpfung gleichermaßen gerecht regiert.

Das Gebet, das Jesus seinen Jüngern gab, manifestiert den allumfassenden Geist des Christus, der wahren Idee des göttlichen Prinzips, Liebe. Der Christus-Geist nährt in unserem Leben eine Zielrichtung auf ein „Wir“ bzw. auf „uns“, anstelle einer Fokussierung auf „mich“. „Unser Vater im Himmel!“ (Matthäus 6:9) ist die Kernaussage des Gebets des Herrn. Dieses heilige Gebet ist so unparteiisch wie selbstlos, so akzeptierend wie unvoreingenommen und so unmittelbar wie zeitlos. Egal wie oft wir es beten, die Worte ich, mich und mein kommen nicht darin vor. Den Geist des Christus – den Geist der Wahrheit und Liebe – in sich aufzunehmen bedeutet, die ganze menschliche Familie in unsere Liebe einzuschließen.

Inmitten politischer Zwietracht um uns herum haben Sie und ich die Gelegenheit (und die moralische Pflicht), an der großen Wahrheit festzuhalten, die folgender Bibelstelle zugrunde liegt: „Haben wir nicht alle einen Vater? Hat uns nicht ein Gott geschaffen? Warum verachten wir dann einer den andern und entweihen den Bund unserer Väter?“ (Maleachi 2:10).

Von einem gemeinsamen Vater geschaffen worden zu sein, den Jesus als vollkommenen Geist bezeichnet hat, bedeutet, nach Gottes Ebenbild erschaffen zu sein und in einer geistigen Übereinstimmung mit Gott zu existieren. Unsere wahre Nachkommenschaft besagt, dass Sie und ich und alle anderen ein unsterbliches Geburtsrecht als „Erben Gottes und Miterben Christi“ (Römer 8:17) besitzen.

Zerstörerische Parteilichkeit ist das Ergebnis der illusorischen, egozentrischen Art der Welt, Personen als Geschöpfe der Materie statt des Geistes zu identifizieren – als fleischliche Persönlichkeiten, die in Denken und Handeln durch ein sterbliches Gemüt motiviert sind, das „Feindschaft gegen Gott“ ist (Römer 8:7). Die Christliche Wissenschaft ist gekommen, um eine zerstrittene Welt umzuwandeln und zu retten, indem sie das göttliche Prinzip des Universums, das alle geistig und nicht materiell erschaffen hat, als das einzige Gemüt und die einzige Kraft offenbart.

Die göttlich inspirierte Entdeckerin dieser Wissenschaft Mary Baker Eddy erklärt, dass eine sterbliche oder fleischliche Mentalität, die sich der Allwissenheit Gottes, des großen Ich bin, entgegenstellt, einen götzenhaften Glauben an viele Gemüter und Egos darstellt, die im Streit miteinander liegen und nur sich selbst verehren. Der unverfälschte Monotheismus des einen göttlichen Gemüts, das in seiner harmonischen Schöpfung vollständig widergespiegelt wird, vertreibt diesen irrigen Glauben. Mary Baker Eddy legt in ihren Schriften die vorgeblichen Intrigen dieses mentalen Irrtums offen, wenn sie beispielsweise sagt, dass „ein Glaube an viele herrschende Gemüter die normale Hinwendung des Menschen zu dem einen Gemüt, dem einen Gott, hindert und das menschliche Denken in entgegengesetzte Kanäle leitet, wo Selbstsucht regiert“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 205).

Dieser polytheistische Glaube – der Irrglaube, dass es nicht nur viele Gemüter, sondern „viele herrschende Gemüter“ gibt, facht die polarisierende Parteilichkeit immer weiter an. Der selbstsüchtige Ehrgeiz einiger Menschen, gebieterisch über andere zu herrschen, offenbart eine völlige Unkenntnis von Gottes behütender Fürsorge für alle Menschen. Damit wird nicht anerkannt, dass nicht die Person, sondern das göttliche Prinzip die echte Triebkraft jeder wahren Regierung ist. In der Bibel lesen wir, dass Gott unser Richter, unser Meister und unser König ist (siehe Jesaja 33:22). Ein praktisches Verständnis und eine Demonstration der göttlichen Natur im täglichen Leben fördern die korrekte Arbeitsweise der drei demokratischen Staatsgewalten: Exekutive, Legislative und Rechtsprechung.

Im Dezember 1900 bezeichnete Mrs. Eddy die Ansprüche von Politik sowie menschlicher Macht als zu den Gefahren gehörend, „die das kommende Jahrhundert am stärksten bedrohen“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 266). Die politischen Erschütterungen des 20. Jahrhunderts verdeutlichen, dass sie absolut Recht hatte. Dieses Jahrhundert liegt nun hinter uns, doch die Gefahren einer fehlgeleiteten politischen Macht – ob auf globaler, nationaler oder lokaler Ebene – bedrohen den Fortschritt und das Wohl der Menschheit auch heute.

Die Führerin der Christlichen Wissenschaft sprach sich natürlich nicht gegen das demokratische System der Regierung ihres Landes aus, das bestrebt ist, die Freiheit des Einzelnen zu wahren. Sie war eine Verfechterin der Verfassung der Vereinigten Staaten (siehe Verschiedenes, S. 282) und sagte ferner, dass sie keine politische Einstellung hatte, „außer dem Bestreben, eine gerechte Regierung stützen zu helfen, Gott über alles zu lieben und meinen Nächsten wie mich selbst“ (ebd., S. 276). Während eines Krieges legte sie ihren Nachfolgerinnen und Nachfolgern dringend ans Herz zu beten, dass die göttliche Gegenwart den Präsidenten, das Gerichtswesen und den Kongress führen und segnen möge (siehe Die Christliche Wissenschaft im Gegensatz zum Pantheismus, S. 14).

Einer von Mrs. Eddys Sekretären beschrieb ihre Herangehensweise an politische Angelegenheiten: „In Angelegenheiten des öffentlichen Vorgehens stand für sie die moralische Frage an erster Stelle, war ihr die Wohlfahrt der ganzen Menschheit von höchster Bedeutung, und in solchen Dingen war sie niemals neutral. Durch Vereinigung mit dem einen Gemüt suchte sie in jeder wichtigen Frage nach einem klaren Begriff vom Rechten und vom Falschen. Dann setzte sie sich mit Bestimmtheit für das ein, was sie für richtig hielt. ... Erwägungen der Zweckmäßigkeit oder des allgemein Üblichen vermochten sie nicht einzuschüchtern“ (Irving C. Tomlinson, Zwölf Jahre mit Mary Baker Eddy, S. 218).

Damit wir unsere bürgerlichen Pflichten weise erfüllen können, ist eine größere Autorität als nur eine politische Allianz oder eine persönliche Vorliebe vonnöten. Wenn wir politische Angelegenheiten einfach auf der Grundlage von Partisanendenken entscheiden, wird unser Leben richtungslos und leer sein. Wir geben die Führung des unfehlbaren Prinzips auf, wenn wir einen uns passend erscheinenden Kurs zur Lösung der vorliegenden Probleme einschlagen. Sind wir stattdessen offen für die Inspiration und Führung des einen allwissenden Gemüts, dann werden wir von den Einflüssen des gleichgeschalteten Gruppendenkens befreit – von dem Denken einer Mehrheit der Gemüter (was durch Umfragen, selbsterklärte Experten und die allgemeine Meinung repräsentiert wird).

Bei der Ausübung der Rechte freier Bürgerinnen und Bürger, sich am politischen Geschehen zu beteiligen, sind Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bestrebt, verlässlich über das Tagesgeschehen informiert (aber nicht davon überwältigt) zu sein, Organisationen und Strategien zu unterstützen, die ihr Land und die allen Völkern gemeinsame Welt verbessern, und vor allem, bei Wahlen ihrem Gewissen entsprechend abzustimmen. Dieses richtige Vorgehen wird durch die täglichen Gebete veranlasst, dass Gottes „Wille geschehe auf Erden wie im Himmel“ (Matthäus 6:10). Fortschritt, der aus solchem Gebet erwächst, gleicht die menschliche Gerechtigkeit der göttlichen an.

Wie jede lohnenswerte menschliche Aktivität muss die politische Selbstregierung auf ein höheres mentales Niveau gehoben werden. So wie die Allgemeinheit durch die Tatsachen des geistigen Seins erhoben wird, so geschieht es mit der Politik. Mrs. Eddy brachte dieses Ideal in ihrem Lob für die Arbeit des ermordeten US-Präsidenten William McKinley zum Ausdruck: „[Die Arbeit] begann damit, den Marmor der Politik zu einem von Weisheit geleiteten Eifer zu erwärmen, die Vulkane des Parteiwesens zum Erlöschen zu bringen und die Interessen aller Völker zu vereinen; und sie endete damit, dass das allumfassende Gute das Böse überwand“ (Verschiedenes, S. 291).

Einige Monate bevor er 1892 als Chefredakteur des Christian Science Journals eingesetzt wurde, hatte Richter Septimus Hanna eine Einladung der Prohibitionsliga des Bundesstaates Pennsylvania angenommen, ihrer Versammlung vorzustehen. Anschließend wurde er gedrängt, an der nationalen Versammlung teilzunehmen. An diesem Punkt schrieb er Mrs. Eddy dahingehend, erklärte das Für und Wider solch einer Teilnahme und bat sie um ihren Rat (8. Juni 1892; siehe IC033a.13.011, Mary Baker Eddy Bibliothek).

Ihre zurückhaltend formulierte Antwort ging mit einer Warnung einher. Sie schrieb: „Der alte Schlauch der Unehrlichkeit in Politikern muss ausgeleert und mit Ihrer Zielrichtung gefüllt werden, dem Ziel, das größtmögliche Gute für die größte Anzahl an Menschen zu bewirken. Wenn Sie nun ausreichend in Christus, Wahrheit, und all seinen Wohlgerüchen der Geduld, Weisheit und Gnade verwurzelt und gefestigt sind, um die Last zu tragen, dann können Sie mehr Gutes tun, indem Sie gelegentlich mit Politikern arbeiten, als außerhalb dieser Kreise.“ Und sie warnte: „Es wird eine große Belastung Ihrer Christlichkeit sein, doch wenn Sie sie als Kreuz auf sich nehmen und demütig tragen, wird Gott Sie führen und alle diese Bemühungen unterstützen …“ (11. Juni 1892; L04928, Mary Baker Eddy Bibliothek; © The Mary Baker Eddy Collection).

Politischer Fanatismus widerspricht der essenziellen Wahrheit, die Christus Jesus predigte und praktizierte, nämlich die Vorherrschaft von Gottes Willen im Leben der Menschen weltweit. In Übereinstimmung mit der Demonstration der heilenden Macht des göttlichen Geistes über das Fleisch vonseiten des Meisters erklärt Wissenschaft und Gesundheit: „Das unsterbliche Gemüt, das alles regiert, muss sowohl im sogenannten physischen Bereich als auch im geistigen als allerhaben anerkannt werden“ (S. 427). Nach derselben metaphysischen Logik muss das alles regierende Gemüt in der Sphäre einer sogenannten Parteipolitik ebenso als allerhaben anerkannt werden wie im harmonischen Himmelreich.

Klar, Parteilichkeit ist nicht auf die Politik beschränkt. Dieser eigensinnige Charakterzug eines begrenzten persönlichen Egos hebt sein Hydrahaupt in unsauberen Geschäftspraktiken, bitteren Familienfehden, doktrinären Debatten unter Religionsgemeinschaften und auch in entgegengesetzten Ideologien und kleinlichen Grenzkonflikten zwischen Ländern. Zwistigkeiten aller Art erfordern, dass wir die Welt des Denkens, in der wir uns aufhalten, scharf bewachen. Je weniger hitzig wir in unseren Diskussionen und unserem Umgang mit anderen vorgehen, desto erfolgreicher werden wir die harmonische Regierung an allen Fronten demonstrieren – ganz besonders in uns selbst, aber auch zu Hause, auf der Vorstandsetage von Unternehmen, bei Mitgliederversammlungen und auf allen politischen Regierungsebenen.

Einen von starrer Parteilichkeit freien Geist zu haben, bedeutet nicht, dass Sie oder ich nicht überzeugt wissen, was richtig ist – oder den nötigen Mut haben, um für das Richtige einzustehen. Doch es bedeutet, dass wir bei dem guten Kampf des Glaubens zur Überwindung falscher Einstellungen „nicht gegen Fleisch und Blut“ kämpfen (Epheser 6:12). Der Kampf gegen den Eigennutz, die Notlösungen, das Unethische gibt uns nicht das Recht, andere, die unsere Meinung nicht teilen, zu verteufeln. In dem Moment, in dem die Gemüter durch politische Kontroversen erhitzt sind, fordert Gottes Christus uns auf, mehr zu lieben (ja, selbst die sogenannten Gegnerinnen und Gegner liebevoll zu behandeln) und wenn nötig anderen so zu vergeben, wie Jesus es getan hat. Denn die Goldene Regel hört nicht auf, maßgeblich für uns zu sein, wenn wir mit anderen über Politik reden!

Als Erstes zu erkennen, was geistig wahr ist, befähigt uns, schneller zu verstehen, welche politische Herangehensweise in den gegebenen Umständen dem höchsten Gut am nächsten kommt. Mrs. Eddy legt in ihrer Satzungsbestimmung der Kirche mit dem Titel „Wachsamkeit gegenüber der Pflicht“ diesen metaphysischen Standard für weise und unpersönliche Entscheidungen fest: „Nach seinen Werken wird er gerichtet – und zwar gerechtfertigt oder verurteilt“ (Handbuch der Mutterkirche, S. 42).

Wenn wir unser Urteil an Leistungen und nicht an einer Persönlichkeit ausrichten, sind wir besser fähig, unser Denken unbeirrt und unbeeindruckt von den personenbezogenen Vorwürfen und Gegenvorwürfen der politischen Rhetorik zu halten. Dann können wir diesem weisen Rat besser folgen: „Seid maßvoll im Denken, Reden und Tun. ... Bezähmt den ungemäßigten Eifer“ (Mary Baker Eddy, Rückblick und Einblick, S. 79).

Wenn die Menschen lernen, alles Denken gefangen zu nehmen unter dem Gehorsam Christi (siehe 2. Korinther 10:5), wird das Staatswesen maßvoller im Denken, Reden und Tun sein. Und wenn sich diese Besserung in unserem Herzen vollzieht, wird politischer Fanatismus sich dem Christus-Geist der Gleichberechtigung und Gelassenheit ergeben, die Gottes Regierung im Himmel wie auf Erden zum Ausdruck bringen.

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