Vor über 17 Jahren zog ein neuer Nachbar in unser Wohnhaus ein. Er war immer freundlich, ausgeglichen und rücksichtsvoll. Erst hatten wir nur ein nachbarschaftliches Verhältnis, und so blieb es längere Zeit.
Doch dann begegnete ich diesem Nachbarn manchmal, wenn ich aufgrund starker Migräne früher als sonst nach Hause kam. Bei diesen Gelegenheiten sagte er oft: „Sie ruhen sich aus, und ich werde an Sie denken.“ Ich verstand nicht so richtig, was er damit meinte, fühlte aber immer sein liebevolles Mitgefühl, und nach ein paar Stunden verschwanden die Schmerzen jeweils.
Nach einem dieser Vorfälle erzählte ich dem Nachbarn, dass sich die Migräne aufgelöst hatte, und er antwortete: „Das Denken muss vergeistigt werden.“ Ich fing an, darüber nachzudenken, wie man das Denken vergeistigt. Seit vielen Jahren war ich auf der Suche nach Spiritualität und fand nun die Bemerkung über das Vergeistigen des Denkens so interessant, dass ich ihn danach fragte, denn ich wollte besser verstehen, was dazu nötig war.
Als er die Christliche Wissenschaft erwähnte, wurde ich ein wenig unsicher, denn ich hatte noch nie davon gehört und verwechselte den Begriff Christliche Wissenschaft mit anderen Denkansichten. Mein Nachbar bemerkte meine Zurückhaltung und berichtigte freundlich mein Missverständnis, indem er mir etwas über die Christliche Wissenschaft und Mary Baker Eddy sagte.
Als ich mehr über die Christliche Wissenschaft erfuhr, begriff ich, dass die Vergeistigung des Denkens, von der mein Nachbar gesprochen hatte, die Erkenntnis jedes Menschen als geistig umfasst, als von Gott, Geist, erschaffen und aufrechterhalten. Er hatte mir keine gezielte metaphysische Behandlung gegeben, doch ich hatte sein ruhiges und liebevolles Denken über mich gefühlt, und das hatte die Heilung bewirkt.
Im Verlauf vieler Monate, in denen mein Interesse wuchs, gab mein Nachbar mir Ausgaben der englischsprachigen Schwesterzeitschriften des Herolds – des wöchentlich erscheinenden Christian Science Sentinels und des monatlichen Christian Science Journals – und erzählte mir von vielen seiner eigenen Heilungen. Die Heilungszeugnisse, die ich in diesen Zeitschriften las, schenkten mir viel Inspiration und neue Erkenntnisse. Dank der Geduld und Großzügigkeit, mit denen mein Nachbar meine vielen Fragen beantwortete und mir etliche Bibelverse empfahl, konnte ich die Bibel und das geistige Verständnis, das die Christliche Wissenschaft über die Bibel ans Licht bringt, mehr wertschätzen.
Mein Nachbar bot mir auch eine Bibel und Mrs. Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift an. Er wies mich besonders auf die Kapitel „Gebet“ und „Früchte“ in Wissenschaft und Gesundheit hin. Ich weiß noch, wie aufgeregt und ehrfürchtig ich war, als ich darin las, denn ich war noch nie etwas begegnet, das das, was ich als die Wahrheit erkannte, so klar und einfach ausgedrückt hatte. Ich dachte damals: „Wie kommt es, dass ich erst jetzt von der Christlichen Wissenschaft erfahre?“
Seit Monaten schon hatte ich mit chronischen Schmerzen zu tun, die man mir als Nierenprobleme erklärte und für deren Linderung ich mich an Praktizierende von Homöopathie, traditioneller chinesischer Medizin und Akupunktur wandte. Doch als mein Denken durch die vielen Heilungszeugnisse erhellt wurde, die ich in den Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft las, beschloss ich, mich vollständig auf Gebet zu stützen, wie es in der Christlichen Wissenschaft gelehrt wird.
Ich warf all die Heilkräuter fort, stellte die Akupunkturbehandlungen ein und konzentrierte mich darauf, Wissenschaft und Gesundheit zu lesen. Einige Tage, nachdem ich das erste Kapitel, „Gebet“, gelesen hatte, fiel mir auf, dass die Schmerzen verschwunden waren. Und später merkte ich auch, dass ich keine Migräne mehr bekam.
Obwohl ich voller Dankbarkeit für diese Veränderungen war, verstand ich damals nicht so recht, was passiert war und wie. Doch als ich weiter die Lehren der Christlichen Wissenschaft in mich aufnahm und sich mein Verständnis vertiefte, verstand ich, dass diese Änderungen durch die Wahrheit bewirkt wurden, die ich empfunden und verstanden hatte, während ich in Wissenschaft und Gesundheit las, und dass dies die Schmerzen geheilt hatte.
Mein Nachbar berichtete von weiteren Aspekten der Christlichen Wissenschaft, u. a. dass es Praktikerinnen und Praktiker und Pflegerinnen und Pfleger in der Christlichen Wissenschaft gab, sowie von Vorträgen, Gottesdiensten und Elementarunterricht. Außerdem zeigte er mir das Handbuch der Mutterkirche, das mir half, mein Verständnis der Christlichen Wissenschaft und ihrer Entdeckerin, Mrs. Eddy, zu vertiefen.
Seit ich die Christliche Wissenschaft studiere, hat sich mein Leben für immer verändert. Ich bin tief dankbar für Gottes Gnade, durch die dieser Nachbar in mein Leben kam, für dessen Bereitschaft, die Lehren von Christus Jesus und von dessen hingebungsvoller Nachfolgerin Mrs. Eddy mit mir zu teilen, und für all das Gute, das ich seitdem erlebt habe. Ich bin äußerst dankbar, die Christliche Wissenschaft in meinem Leben zu haben.
Sok Yeong Goh
