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Original im Internet

Mein Pfad zur Praxis

Ein tieferes Verständnis des Christentums erlangen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 3. November 2025


Der Herold freut sich, den dritten Beitrag dieser gelegentlich erscheinenden Kolumne zu veröffentlichen, die vom Büro für Aktivitäten von Praktikerinnen und Praktikern der Christlichen Wissenschaft in der Mutterkirche in Boston, USA, bereitgestellt wird. „Mein Pfad zur Praxis“ bringt autobiographische Beiträge. Die anonym gehaltene Beitragende, in diesem Fall eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, hat heute viel Erfahrung, doch sie war noch nicht im Christian Science Journal bzw. Herold eingetragen, als sie demütig die ersten Bitten um eine christlich-wissenschaftliche Behandlung entgegennahm – und ihnen unverzüglich nachkam. Hier zeichnet diese Heilerin des 21. Jahrhunderts in eigenen Worten nach, wie sie mit Herz und Seele dem von Christus Jesus ausgehenden unmissverständlichen Ruf folgte: „Heilt die Kranken!“ Wir hoffen, dass unsere Leserschaft Schritt für Schritt ermuntert wird, die Hingabe an das wissenschaftlich-christliche Heilen im 21. Jahrhundert zu erneuern und dieses unschätzbare Geschenk von Gottes Gnade mit der ganzen Menschheit zu teilen.

Ich bin nicht in einer Familie Christlicher Wissenschaftler aufgewachsen, doch als aktives Mitglied einer protestantischen Glaubensgemeinschaft, deren Mitglieder die Bibel liebten, glaubte auch ich fest an die Macht von Gebet. Allerdings wurde mir beigebracht, mich mit dem abzufinden, was wir für Gottes Willen hielten, ob damit körperliche Heilung verbunden war oder nicht, und es fiel mir immer schwerer, diese Lehre zu akzeptieren.

Als junge Frau kämpfte ich mit einem sehr belastenden körperlichen Problem. Da ich genug von den Nebenwirkungen der ärztlich verschriebenen Medikamente hatte und immer mehr zu der Überzeugung gelangte, dass es für mich als Christin eine bessere Lebensweise geben musste, hörte ich auf, die Medizin zu nehmen. Ferner zog ich in einen anderen Teil des Landes um. Ich beschloss, die Bibel intensiver zu erforschen und mich besser mit Gottes wahrer Natur vertraut zu machen – zu verstehen, wie ich als Seine Jüngerin zu leben hatte.

Wenige Wochen nach meiner Ankunft in der neuen Stadt wurde ich durch das Leben und Vorbild eines hingebungsvollen Christlichen Wissenschaftlers mit der Christlichen Wissenschaft bekanntgemacht. Ich verbrachte die nächsten anderthalb Jahre damit, die Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft zu studieren, und besuchte die Gottesdienste der Zweigkirche der Christlichen Wissenschaft und einer Kirche protestantischen Glaubens.

Ich stellte erfahrenen Christlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Kirche und im Leseraum der Christlichen Wissenschaft unzählige Fragen. Außerdem forschte ich in der Bibel, las mehrmals Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, beschäftigte mich mit Biografien über sie und las viele Heilungsberichte in den Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft.

Aufgrund dieser Studien erlangte ich ganz natürlich ein besseres Verständnis von Gottes Liebe – und von der Tatsache, dass Gottes Wille ausschließlich gut ist. Ich begriff, dass ich mich von ganzem Herzen und vorbehaltlos an Gott wenden und Ihm vertrauen kann. Diese höheren geistigen Erkenntnisse brachten enorm viel Licht und Trost mit sich, wozu auch die Heilung des langjährigen körperlichen Problems gehörte, sowie Heilungen von Personen innerhalb und außerhalb meines Freundeskreises, die mich baten, für sie zu beten.

Mitgliedschaft in der Kirche und Elementarunterricht bei einem autorisierten Lehrer der Christlichen Wissenschaft folgten, zusammen mit einer neuen beruflichen Richtung.

Im Verlauf der Jahre erlebte ich durch meine aktive Kirchenarbeit und fortdauernden Forschungen und angeregt durch die Beispiele langjähriger Christlicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weitere Heilungen. Ich lernte, mich im Gebet auf Gott zu verlassen, um die Bedürfnisse in den verschiedenen Umständen besser zu erkennen und zu handhaben, und wie man Widerstand gegen geistiges Heilen überwindet. Es war eine große Freude, regelmäßig von anderen um Hilfe durch eine christlich-wissenschaftliche Behandlung gebeten zu werden.

Zwei Stellen dienen mir weiterhin als Anker und Leitstern für meine Heilpraxis. Die erste ist aus der Bibel und beschreibt das Wesen Gottes. Es ist die Aussage (1. Johannes 1:5), „dass Gott Licht ist, und in ihm ist keinerlei Finsternis“. Die andere Stelle ist aus Wissenschaft und Gesundheit (S. 228) und beschreibt Gottes Macht: „Es gibt keine Macht getrennt von Gott. Allmacht hat Allgewalt, und irgendeine andere Macht anerkennen bedeutet, Gott die Ehre zu versagen.“

Mein Mann und ich bekamen zwei Kinder, und ich nahm weiterhin Fälle zur Behandlung in der Christlichen Wissenschaft an. Während die Kinder klein waren, wollte ich zusätzlich zu dem, was ich durch meine Teilzeitpraxis des christlich-wissenschaftlichen Heilens einnahm, einen regelmäßigeren Beitrag zum Einkommen der Familie leisten. Ich hielt es für das Richtigste, die Zulassung als Tagesmutter in unserem Haus zu beantragten. Allerdings fühlte ich mich ein wenig unsicher deswegen, denn ich wusste, dass es nun schwierig sein konnte, für Bitten um eine gebetvolle Behandlung bereitzustehen, besonders tagsüber.

In der ersten Woche nach der Zulassung erhielt ich keine einzige Anmeldung. Als ich mich an Gott wandte, war die Botschaft klar: Ich sollte „in dem sein ..., was meinem Vater gehört“ (Lukas 2:49). In meinem Fall bedeutete dies die Praxis der Christlichen Wissenschaft. Es durfte keinen Konflikt zwischen den Anforderungen der Familie und der Praxis der Christlichen Wissenschaft geben, nichts, was damit konkurrierte. Ich folgerte, dass wir alles haben würden, was wir brauchten, wenn ich, wie Jesu Jünger, mein Netz an der rechten Seite des Bootes auswarf (siehe Johannes 21:6) und Arbeit annahm, die meine Praxis und die täglichen Bedürfnisse meiner Familie segnete.

Meine Familie amüsiert sich noch heute über etwas, das sich an einem Abend zutrug, als mein Mann und ich demütig um das Verständnis beteten, dass unser Vater-Mutter-Gott jedes Seiner Kinder mit „Broten und Fischen“ versorgt. Es klingelte, und ein Kirchenmitglied schenkte uns unerwartete ein paar selbstgeangelte Fische! Das war eine lustige und unvergessliche Versicherung, dass wir Tag für Tag auf Gottes liebevolle Versorgung vertrauen konnten.

Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit (S. 494): „Die göttliche Liebe hat immer jeden menschlichen Bedarf gestillt und wird ihn immer stillen.“ In den nachfolgenden Jahren stillte die göttliche Liebe unseren menschlichen Bedarf. Ich erhielt mehrere Möglichkeiten, Teilzeitjobs zu übernehmen – zu unterrichten, Texte zu schreiben, Nachhilfeunterricht zu geben, sogar abends in einem Geschäft zu verkaufen –, mithilfe derer ich weiterhin Bitten um christlich-wissenschaftliche Behandlung entgegennehmen und gleichzeitig die Familie finanziell unterstützen konnte.

Ein anderer Wendepunkt kam, als ich erkannte, dass mein Ziel immer war, Gott zu dienen, und nicht einfach an den Punkt zu kommen, wo ich öffentlich als Praktikerin in Vollzeit inserieren konnte. Ich verstand, dass Er unser Herz und unsere Bereitschaft kennt, Ihm zu gehorchen und zu dienen. Meine Aufgabe war einfach, Gott liebevoll zu dienen und mit Heilung zu jeder Aufgabe und Situation beizutragen, ob es sich um die Wäsche, um Kirchenarbeit oder um Gebet für Angehörige und andere ging, und den Zeitpunkt meines Einstiegs als hauptberufliche Praktikerin Gottes Versorgung und Entfaltung zu überlassen.

Mein fortwährendes Studium und geistiges Wachstum, die Heilungen von Familienmitgliedern und Patientinnen und Patienten sowie die Tätigkeit als Leserin in der Zweigkirche der Christlichen Wissenschaft trugen alle dazu bei, den Weg zu ebnen. Nach und nach füllte die Praxis der Christlichen Wissenschaft meine Zeit mehr aus, und die anderen Jobs wurden weniger. Nicht lange danach inserierte ich als Praktikerin.

Neben der Freude, durch Heilungen zu sehen, wie Gott wirkt, hat es auch Zeiten der Angst und Belastung gegeben. Ich lernte immer mehr, dass all die Sorgen über ein „was wäre, wenn“ nachdrücklich und treu durch das Verständnis von dem, „was ist“, ersetzt werden muss – was wahr ist über Gott und den Menschen als Gottes Kind. Heilarbeit in ihrer jeweiligen Form hat nichts damit zu tun, etwas in Ordnung zu bringen oder zu lösen, sondern es geht darum, das zu bezeugen, was Gott ist und tut. Es hat nichts damit zu tun, eine persönliche Expertise zu haben. Jesu Jünger waren Heiler, und ich denke immer gern daran, dass Jünger Schüler bedeutet. Ich bin dankbar, eine Vollzeit-Schülerin der Wissenschaft des Christentums zu sein, die sich ganz und gar der Arbeit mit Gott widmet und in dem ist, was unserem Vater gehört.

Die Praxis der Christlichen Wissenschaft beruht auf der geistigen Tatsache, dass Gott gut und nur gut ist. Als Kinder Gottes können wir uns alle Jesu heilendes Versprechen zu Herzen nehmen (Markus 10:27): „Bei den Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich.“

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