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Original im Internet

Eine Wohnstätte im Reich Gottes etablieren

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 17. Juli 2025


John Bunyans Buch Pilgerreise zur seligen Ewigkeit gilt als eines der wichtigsten Werke religiöser Fiktion der englischen Dichtkunst. Es beschreibt die lange, mühselige Suche unseres Helden „Christian“ nach der „himmlischen Stadt“, dem Reich Gottes

Die Prämisse dieses ersten auf Englisch verfassten Romans ist interessanterweise der Mythos, dass das Reich Gottes weit von allen entfernt ist. Und doch war Christus Jesus vor fast 2000 Jahren sehr bemüht, seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern zu verdeutlichen, dass sie auf diesen Mythos nicht hereinzufallen brauchten. Das Erste, was er in seiner öffentlichen Mission forderte, war: „Tut Buße [aus dem Griechischen übersetzt: ändert eure Sichtweise], denn das Himmelreich ist nahe gekommen“ (Matthäus 4:17). „Nahe gekommen“ bedeutet: „Ihr seid bereits hier und jetzt im Himmelreich.“

In Lukas’ Bericht betont Jesus das vollständig mentale Wesen von Gottes Reich und unserem Platz darin, indem er es nicht nur als äußerst nahe, sondern als „inwendig in euch“ beschreibt (Lukas 17:21). Johannes der Offenbarer geht in seiner Offenbarung (21:2) noch weiter und beschreibt „die heilige Stadt, das neue Jerusalem“ in symbolischen Einzelheiten.

Trotz der Bemühungen von Jesus und Johannes hält unsere Kultur an dem Mythos eines fernen Reiches Gottes fest.

Mary Baker Eddy ermuntert uns in ihrem inspirierenden Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, mental in dieses Reich Gottes einzutreten. Bezugnehmend auf den Offenbarer, der „einen neuen Himmel und eine neue Erde“ beschrieben hat, fragt sie uns: „Hast du dir jemals diesen Himmel und diese Erde vorgestellt, von Wesen bewohnt, die unter der Herrschaft der höchsten Weisheit stehen?“ (S. 91).

Sie bezieht sich hier auf unser Zuhause – unser wahres Zuhause.

Ich gebe zu, dass ich diese heilige Stadt beim Lesen der Beschreibung von Johannes zuerst immer etwas kitschig fand. Überall Gold und Edelsteine – und sogar Tore aus Perlen. Doch nach und nach erkannte ich, wie sehr Mrs. Eddy die Fähigkeit von Johannes wertschätzt, dieses neue Jerusalem wahrzunehmen und anzuerkennen.

Sie rechnete Johannes seine Vision hoch an, von der sie sagt, dass sie ihm kam, „während er noch bei den Sterblichen wohnte“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 576). 

Die Schönheit dessen, was Johannes hier beschreibt, ist natürlich symbolisch für die geistige Vollkommenheit dessen, was unser wahres Zuhause darstellt.

Ja, ich verstehe jetzt, dass jede der Einzelheiten, die Johannes beschreibt, eine symbolische Bedeutung hat. Am wertvollsten finde ich Johannes’ Beschreibung der super engen Beziehung des Menschen zu Gott. Ziemlich am Anfang seiner Beschreibung der „heiligen Stadt“ sagt Johannes, dass er „eine laute Stimme vom Himmel [hörte], die rief: ‚Sieh da, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein‘“ (Offenbarung 21:3).

In Hoffnung für alle wird die Nähe dieser Beziehung sehr schön wiedergegeben. Dort lesen wir: „Hier wird Gott mitten unter den Menschen sein! ... Von nun an wird Gott selbst in ihrer Mitte leben.“

Johannes betont nicht nur die Nähe des Menschen zu Gott, sondern geht besonders auf das zärtliche, liebevolle Wesen dieser Beziehung ein: „Und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen“ (Offenbarung 21:4).

Vor Jahren hatte ich eine Gelegenheit, mein Verständnis dessen zu vertiefen, was es bedeutet, ins Reich Gottes einzuziehen. Ich sollte Vorträge in Westafrika halten, darunter an mehreren Orten in Nigeria, wo gerade Bürgerkrieg herrschte, der sogenannte Biafra-Krieg. Obwohl ich die Konfliktzone umging, musste ich verschiedene Kontrollpunkte passieren, die für gelegentliche gewalttätige Übergriffe bekannt waren.

Der Krieg näherte sich dem Ende, doch die Bilder in unseren Abendnachrichten zeigten das genaue Gegenteil dessen, was Johannes über das Reich Gottes gesagt hatte. Mir kam der Gedanke, dass auf dieser Reise wirksames Gebet sehr vonnöten sein würde, und so fing ich an zu beten. Als Erstes machte ich mir das bewusst, was Mrs. Eddy die „Rüstung der Liebe“ nennt, vollständige Sicherheit – das, was ich als eine Art Kraftfeld des Schutzes verstand, dessen Rüstung auch nicht die kleinste Lücke aufwies (Wissenschaft und Gesundheit, S. 571).

Doch dann verstand ich zwei Dinge.

Erstens, dass ich nicht warten musste. Ich konnte jetzt schon – vor der Abfahrt – in Gottes Reich einziehen. Schließlich befindet es sich nicht an einem geografischen Standort. Im Gegenteil, es ist die universale, allgegenwärtige Regierung der göttlichen Liebe.

Zweitens brauchte ich keinen Standpunkt defensiven Schutzes einzunehmen, sondern konnte vorangehen in dem Bewusstsein, dass dieses Reich Gottes bereits „von Wesen bewohnt [ist], die unter der Herrschaft der höchsten Weisheit stehen“ – die vollständig unter der Oberherrschaft der Weisheit sind.

Das wurde eine zutreffende Beschreibung meiner Wohnstätte für mich, will sagen, eine Beschreibung der mentalen Einstellung, die ich einnahm. Ich zog ins Reich Gottes ein. Menschlich gesehen waren meine Mitmenschen damals in Pittsburgh im Südwesten von Pennsylvania in den USA. Doch bald würden es Nigerianerinnen und Nigerianer der Ethnien Igbo und Yoruba im Süden ihres Landes sein. Wie ich entdeckte, konnte ich geistig wahrnehmen, dass wir alle Teil der „Mitmenschen-Landschaft“ waren, die dem geistigen Reich Gottes angehörten. Dieses Reich war in Wahrheit der einzige Ort, an dem wir jemals leben konnten, und eine Wohnstätte außerhalb dieses Reiches gibt es nicht.

Es war nicht immer einfach, doch als ich konsequent daran arbeitete, konnte ich von Gedanken über einen Ort, an dem ich beschützt werden musste, zu der Erkenntnis des Aufenthalts im Reich der göttlichen Liebe wechseln, dessen Platz ich mir mit Gottes Kindern, meinen geistigen Schwestern und Brüdern, teilte.

Diese gebetvolle Herangehensweise hielt ich während der gesamten Reise aufrecht. Sie war die perfekte Begleitung für die Ideen im Vortrag, bei dem es darum ging, Gottes geistige Schöpfung zu entdecken, die wahre Identität aller Bewohnerinnen und Bewohner des Reiches der Liebe. Nur einmal erhob ein mit Maschinengewehr bewaffneter lokaler Machthaber eine „Straßensteuer“. Doch statt eines Geldbetrags nahm er freudig das Buch Wissenschaft und Gesundheit an.

Für mich ist der bei Weitem schönste Aspekt dieses Reiches Gottes nicht die äußere Beschreibung des Terrains, sondern die „Mitmenschen-Landschaft“ – die reiche Vielfalt an Menschen, die in dieser heiligen Stadt leben. Jeder von ihnen bringt wunderschöne gottähnliche Eigenschaften zum Ausdruck, die unendlich unverzichtbar, individuell und vielfältig sind, so wie die Edelsteine, die Johannes im Himmelreich beschreibt.

Und wenn wir in dieses Reich „einziehen“, spüre ich vor allem die belebende Kraft dessen, „der auf dem Thron saß“ (Gott) und der verkündet: „Sieh, ich mache alles neu!“ – und dass „diese Worte ... wahrhaftig und gewiss sind“ (Offenbarung 21:5).

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