Alle paar Jahre zog meine Familie in eine kleine Stadt in die Nähe der nächsten Militärbasis um, auf der mein Vater neu stationiert war. Ich war immer die Neue in der Schule und fühlte mich deshalb sehr verunsichert, was mein Aussehen und das anging, wie ich von anderen wahrgenommen wurde.
Am deutlichsten wurde dies in der Oberstufe, wenn ich vor der Klasse eine Präsentation halten musste. Obwohl ich perfekt präsentieren konnte, wurde mein Gesicht vor Verlegenheit rot und meine Mitschülerinnen und Mitschüler kicherten. In meinem letzten Schuljahr beschloss ich, einen Schauspielkurs zu belegen, weil ich dachte, das würde dieses Problem lösen. Das tat es aber nicht.
Als ich mit dem Studium anfing, besuchte ich die nächstgelegene Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft. Sie war klein, aber ich schätzte die geistige Unterstützung durch die Sonntagsschullehrerin und begann, regelmäßig die wöchentliche Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft zu lesen. In der Vergangenheit hatte ich mich auf die Gebete meiner Mutter verlassen – bei der Heilung von Windpocken, Mumps und vielen anderen Problemen. Jetzt lernte ich, für mich selbst zu beten.
Wo ich bislang geglaubt hatte, ein Problem beheben zu müssen, entdeckte ich durch mein wachsendes Verständnis der Christlichen Wissenschaft, was ich wirklich tun musste: mich als Gottes Kind erkennen – geistig und vollständig – und nicht als eine begrenzte Person, mit der etwas nicht stimmt. Es gab nichts, was mir hinzugefügt, von mir entfernt oder bei mir repariert werden musste.
In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy las ich: „Der Mensch ist der Ausdruck von Gottes Sein“ (S. 470) und: „Schönheit und Anmut sind unabhängig von der Materie. Das Sein besitzt seine Eigenschaften, bevor sie menschlich wahrgenommen werden“ (S. 247). Und ich hatte beim Lesen des ersten Kapitels des ersten Buches Mose in der Bibel gelernt, dass der Mensch, d. h. jede und jeder von uns, nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen und „sehr gut“ gemacht ist (Vers 31). Da Gott Geist ist, bedeutet das, dass jeder Mensch, auch ich, das geistige Bild Gottes ist, geschaffen nach dem Bild des Geistes. Wir drücken also das gesamte „Sehr Gut“ aus, das Gottes Natur ist.
Als ich betete, um dieses Konzept des geistigen Ursprungs zu verstehen, begriff ich, dass ich anerkennen musste, dass Gott uns alle – mich eingeschlossen – dazu geschaffen hat, diese Güte zum Ausdruck zu bringen. Dabei wurde mir klar, dass ich viele geistige Eigenschaften Gottes zum Ausdruck brachte, wie z. B. Ausgeglichenheit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und so weiter. Ich entdeckte auch, dass ich nicht mehr verunsichert war, vor einer Gruppe zu sprechen. Diese verunsicherte Person war verschwunden und durch diese neue Sicht meines geistigen Ursprungs und meiner geistigen Identität ersetzt worden. Das ist sowohl während meiner gesamten beruflichen Laufbahn und als auch bei meinen Aufgaben in einer Zweigkirche Christi, Wissenschaftler, und der Arbeit in einem Leseraum der Christlichen Wissenschaft ein Segen und eine Stärke.
Bei dieser Heilung lernte ich, dass ich nicht versuchen musste, etwas an mir selbst zu ändern, sondern einfach alle von Gott stammenden Eigenschaften erkennen, akzeptieren, zum Ausdruck bringen und für sie dankbar sein konnte, da ich sie bereits als Kind Gottes besaß. Sie gehören dir auch schon!