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Original im Internet

Gottes Fürsorge in Trauerfällen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 28. Juli 2025


Ein Freund fragte mich kürzlich, wie Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Trauer umgehen, wenn eine geliebte Person stirbt. Ich gab eine Antwort und dann sprachen wir über andere Dinge, doch die Frage ließ mich nicht los. Mir selbst hilft in diesen Fällen die tiefe Erkenntnis, dass die geliebte Person in Gottes Liebe weiterlebt. Mary Baker Eddy erklärt im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, dass „Gott und der wirkliche Mensch untrennbar als göttliches Prinzip und göttliche Idee“ sind (S. 476).

Wenn jemand gestorben ist, kann die Versuchung, in Düsterkeit und Trauer zu verfallen, groß sein. Es kann sogar das Gefühl aufkommen, dass unsere große Liebe zu der verstorbenen Person nur durch entsprechendes Leid wirklich zum Ausdruck kommt. Da sich der Verlust eines geliebten Menschen wie ein dramatisches Ereignis anfühlen kann, sind diese Reaktionen nachvollziehbar. Die Heilung von Trauer ist völlig individuell – jeder Mensch erlebt sie anders. Selbstverständlich würde ich den Prozess des Trauerns, den jemand durchläuft, nie abtun wollen, doch lohnt es sich zu bedenken, dass es nicht unbedingt notwendig ist, eine langwierige, ausgedehnte Trauerzeit zu akzeptieren, so sehr wir die Person auch geliebt und geehrt haben.

Eine Freundin staunte einmal über eine Frau in ihrer Kirche, die gerade ihren Mann verloren hatte und keinerlei Anzeichen von Trauer zeigte. Das öffnete mein Denken für die Möglichkeit, nicht erst einen Trauerprozess durchlaufen zu müssen, um schließlich wieder Frieden zu finden. Doch ob die Heilung von Trauer länger dauert oder schnell kommt, sie kann eine heilige Erfahrung sein: eine jener Prüfungen, die „Beweise von der Fürsorge Gottes“ sind (Wissenschaft und Gesundheit, S. 66) und uns letztendlich ein umfassenderes Verständnis des ewigen Lebens bescheren, wenn wir sie eingehend mit anderen Augen betrachten.

Zwei wichtige Bestandteile der Heilung von Trauer sind, dass Gott, Liebe, sich ebenso um die von uns geliebte Person kümmert wie um uns. Unsere Verbindung zu dem Gefühl, geliebt zu sein, ist also nicht wirklich abgerissen.

Als meine geliebte Hündin starb, hatte ich ein Erlebnis, das vielleicht nicht mit dem Verlust eines nahestehenden Menschen vergleichbar ist, doch ich erwähne es hier, weil es mein Verständnis so erweiterte, dass ich auf größere Herausforderungen vorbereitet war. Ich war auf so wundervolle Weise vom Fortbestehen der geistigen Existenz meiner Hündin überzeugt, dass dies die Grundlage für weitere Erkenntnissen wurde, als ich mit dem folgenschwereren Tod meiner Mutter konfrontiert war. So bescheiden meine Erfahrung mit der mir sehr ans Herz gewachsenen Hündin aussehen mag, so gab sie mir doch einen Einblick in etwas Neues und Höheres hinsichtlich des ewigen Lebens.

Als meine Mutter starb, ereignete sich die Heilung von Trauer überraschend augenblicklich: noch am selben Tag. Doch trotz des Schutzschildes gegen die Trauer war es keine oberflächliche Erfahrung. Vielmehr machte sie mir die reale geistige Essenz meiner Mutter zutiefst bewusst. Ich schreibe dieses erhobene Bewusstsein unter anderem den liebevollen Gebeten einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft für mich in den Wochen vor dem Tod meiner Mutter zu. Ich wurde von vielen starken Augenblicken der Inspiration über die Untrennbarkeit meiner Mutter von Liebe erfüllt.

Ein weiteres hilfreiches Element, das uns trösten kann, ist Dankbarkeit. Tiefe Dankbarkeit für eine geliebte Person, die gestorben ist, stellt auf zärtlichste Weise eine Macht dar, die helfen kann, Kummer zu vertreiben. Hier ist der Rat in Wissenschaft und Gesundheit hilfreich, dass „es weise [ist], ernsthaft zu überlegen, ob es das menschliche Gemüt oder das göttliche Gemüt ist, das einen beeinflusst“ (S. 82–83). Dankbarkeit Gott, der Quelle unserer geliebten Person, gegenüber macht uns empfänglich für göttliche Segnungen aus derselben Quelle.

Bei beiden Heilungen habe ich erlebt, wie ein warmer Schein der Dankbarkeit Trauer ersetzt hat. Anstelle eines mit uns kommunizierenden Menschen berührt Gottes Liebe unser Denken mit der ewigen Essenz der betreffenden Person als beständiges Geschenk von Gott.

Unsere Bereitschaft, etwas Neues und Höheres wahrzunehmen, durchbricht das Muster der Trauer. Mrs. Eddy weist auf dieses Phänomen hin, wenn sie erklärt: „Jesus demonstrierte die Unfähigkeit der Körperlichkeit wie auch die unendliche Fähigkeit des Geistes und half dadurch dem irrenden menschlichen Sinn, seinen eigenen Überzeugungen zu entrinnen und in der göttlichen Wissenschaft Sicherheit zu suchen“ (ebd., S. 494). Wenn wir den Glauben an ein Leben in der Materie aufgeben, erkennen wir überall neue Ausdrücke vom Leben, da wir uns für sie öffnen.

Der Tod einer anderen geliebten Person war für mich schwerer zu überwinden, da viele ungelöste Probleme zurückblieben – es gab Dinge, die ich ihr weiter übelnahm. Um Frieden zu erlangen, dachte ich an Maria in der Bibel, die Jesus am Grab nicht erkannte, weil sie nicht erwartete, ihn am Leben zu finden. Erst als Jesus sie mit Namen ansprach – bzw. metaphysisch ausgedrückt sich an ihre wahre Natur wandte –, erkannte sie den auferstandenen Jesus. Das zeigt, dass man mehr Frieden erleben kann, wenn man seine wahre Natur zum Ausdruck bringt. Genau so war es bei mir.

Ich musste still werden und auf die Stimme Gottes, der Wahrheit, lauschen, die uns etwas anderes sagt als der Lärm der Trauer. Mir kam im Augenblick des Kummers ein überraschender Engelsgedanke: „Hier trägt sich etwas anderes zu. Schau genau hin. Ich werde es dir zeigen.“ Ich erkannte, dass nur die guten Eigenschaften der geliebten Person – nämlich die geistigen – wirklich waren, und die anderen, die nicht von Gott kamen, waren unwirklich.

Als ich eines Morgens innig betete, kam mir der Gedanke, die vollständig geistige Identität dieser Person zu verstehen, die nichts mit schwierigen Charaktereigenschaften zu tun hat. Wer war dieses ungetrübte Kind Gottes, das von der göttlichen Liebe erschaffen und so sehr geschätzt war? Ich dachte an die verschiedensten Eigenschaften, wie Freude, Munterkeit, Intelligenz und Einfühlungsvermögen, die in unserer Beziehung fühlbar gewesen waren, bevor unsere Beziehung durch negative Charaktereigenschaften belastet worden war. Die göttliche Liebe berührte mich auf eine für mich nachvollziehbare Weise. Ich wurde offen dafür, die typisch vorgezeichneten Schritte der Trauer zu umgehen und nach etwas Höherem und anderem Ausschau zu halten.

Damit wurde die festgesetzte Trauer von mir genommen, und die düstere Last, an der ich schwer getragen hatte, wurde durch Leichtigkeit ersetzt. Die göttliche Liebe versorgte mich auf höchst überraschende Weise mit dem Frieden, nach dem ich mich so sehr sehnte. In der Trauerrede nahm eine andere Verwandte auf kluge und liebevolle Weise auf die ungewöhnlichen Charaktereigenschaften der von mir geliebten Person Bezug. Das ließ mich ihre verschrobene Art auf neue Weise wertschätzen, und ich war geheilt.

Wir nehmen uns vielleicht nicht immer die Zeit, über die geistigen Eigenschaften einer nahestehenden Person nachzudenken, bis diese Person stirbt. Doch wir müssen nicht warten, bevor wir sie besser wahrnehmen. Gott teilt uns immer das mit, was die betreffende Person wirklich ist, wenn wir mit unserem höchsten geistigen Sinn schauen und interpretieren.

Obwohl ich die sanfte und einzigartige Essenz meiner Mutter gespürt habe, als ich ihren blühenden Lieblingsbusch sah, gibt es kein materielles Medium und keinen persönlichen Geist des Guten, sondern das immer gegenwärtige Gute, das Gott, der Alles-in-allem, auf unendliche, individuelle Weise zum Ausdruck bringt. Wir brauchen den Ausdruck mit der Bezeichnung Mutter, Vater, Freundin oder Freund in keiner Weise einzuschränken. Ich habe gemerkt, wie ich von anderer Quelle auf eine Weise „bemuttert“ wurde, die mich sanft an die Liebe meiner Mutter erinnert hat. Wenn wir uns von den Begrenzungen der Körperlichkeit abwenden, entfliehen wir unseren hypnotischen Überzeugungen von Trauer, die wir von den allgemein gehegten Vorstellungen übernommen haben.

Nach meiner gebetvollen Auseinandersetzung mit dem Thema Trauer wurde mir klar, dass es um nichts anderes geht, als dass Gott Liebe ist. Es muss also weiterhin etwas wirklich Wundervolles, Liebliches und Liebevolles der von uns gegangenen geliebten Person vorhanden sein, das wir verstehen und erleben können.

Wir müssen unsere Lieben nicht in einem entfernten Status weit weg von uns suchen. Wenn ich das nächste Mal mit Trauer konfrontiert bin, hoffe ich, schneller nach einem tieferen Verständnis des ewigen Lebens zu streben und zuzulassen, dass sich die vielen Illusionen, die mit dem Glauben an den Tod verbunden sind, in diesem Licht auflösen.

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